Kapitel 5 - Verliebt?

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Im Gruppenraum angekommen herrschte eine angespannte Stimmung. Tom richtete sich am anderen Ende des Gruppentisches ein, weit weg von Olivia. Diese sah ihn komisch an. "Hab ich irgend einen Virus, irgend eine andere ansteckende Krankheit von der ich nichts weiß? Oder hast du Angst, dass ich dich beiße? Da kann ich dich beruhigen, weder hab ich ne ansteckende Krankheit noch beiße ich. Also komm her jetzt Mensch." Sofort senkte Tom den Blick und nahm seine Sachen und legte seine Sachen auf den Platz mir gegenüber. Olivia starrte ihn an. Warum verhielt er sich so merkwürdig unterwürfig? Warum benahm er sich so beinahe vorsichtig? "Ist.. Ist alles okay mit dir? Du starrst so." Olivia schreckte hoch. Hatte sie wirklich so gestarrt? Sie sah zu Tom, der verunsichert zwischen ihr und seinen Unterlagen wanderte. "Warum?" Das war das einzige, was ihr im Moment einfiel. Sie sah zu Tom, der sie nun verwirrt ansah. "Wie warum?" - "Naja, warum ihr.. Du, euch so mir gegenüber verhaltet. Hab ich euch irgendwas getan wovon ich nichts weiß?" Tom wurde blass um die Nase und stritt ab, etwas gemacht zu haben und verteidigte seine so genannten Freunde. "Ist jetzt auch egal, wir müssen erstmal sehen dass wir die Präsentation gut machen und da ne gute Note abkassieren. Und da wir gleich zurück in die Klasse müssen, schlage ich vor, dass wir uns morgen treffen, um das Referat zu machen. Deal?" Tom erwiderte skeptisch: "Und wo genau willst du dich treffen? Ich will dich nämlich nicht unbedingt in meinem Haus haben." In Olivia's Herz gab es einen kleinen Stich, als er das sagte. 'Verdammt, was war das denn? Ich muss nachher unbedingt den anderen davon erzählen.' Sie sah wieder auf und sah Tom an: "Kann ich verstehen, ich würde dich auch nicht in meinem haben wollen. Sei morgen einfach um 12 Uhr am Waldrand, hier vorne an der Schule. Ich hole dich dann ab und zeig dir einen Ort wo man gut arbeiten kann. Ach und Tom?" Dieser sah sie kurz verwirrt an, bevor er mit einem "Ja?" auf ihre Frage reagierte. "Lass deine 'Freunde' zuhause, ich will mit dir in Ruhe arbeiten." - "Äh okay? Das hatte ich eigentlich auch vorausgesetzt.", war die Antwort vom Angesprochenen. "Da das geklärt ist, können wir ja auch wieder zurück, wir haben nämlich Schluss." war Olivia's letzte Antwort an Tom, bevor sie ihre Sachen nahm und den Raum verließ. Im Klassenraum angekommen sah sie, dass ihre und Tom's Sachen die einzigen noch verbliebenen Im Raum waren. "Marie" nahm sich ihren Rucksack und verschwand beinahe fluchtartig aus der Klasse und bewegte sich schnellen Schrittes in Richtung Ausgang. Am Ende des Schulhofes erblickte sie Chrissi und den Rest ihrer freunde, die sie schon zu erwarten schienen. Olivia musste grinsen: Chrissi hatte an ihr Skateboard gedacht, sie wedelte damit in der Erwartung, Olivia würde sich beeilen. Diese wollte ihren Schritt auch gerade beschleunigen, als sie von Tamara und Charly aufgehalten wurde: "Na, macht es dir Spaß dich gegen uns aufzulehnen? Glaub mir Fettmariechen, das wird dir auch nicht mehr helfen." - "Und ob es mir helfen wird, denn das, was ihr hier abzieht, ist echt weniger als das Allerletzte." war ihre Antwort und in der Sekunde, als sie Tamara aus dem Weg schieben wollte, stand Chrissi neben ihr und erwähnte noch mit einem abschätzigen Blick an Tamara's Körper hinab: "Ganz ehrlich, ich weiß nicht wo Marie fett sein soll, aber naja, du kannst Größen wohl eh nicht so gut schätzen, denn sonst würdest du wissen, dass deine gepushte Oberweite nämlich übertrieben künstlich aussieht. Aber naja, wir müssen jetzt auch los. Komm Maire, dein Skateboard wartet." Chrissi nahm also Olivia's Hand und zerrte sie in Richtung der Jungs, die den beiden deren Boards herüber rollten. Geschickt empfing Olivia ihres und drehte sich noch frech grinsend zu einer perplexen Tamara und einer perplexen Charly um. In diesem Moment bemerkte sie Tom, der das Geschehen aus dem Hintergrund betrachtete und ihr kurz ein scheues Lächeln zuwarf. Diese erwiderte es kurz und sofort wurde ihr wieder warm ums Herz, der Stich von vorhin schien schon wieder vergessen. 'Verdammt, was ist das? Ich bin doch nicht etwa in einen der Mörder meiner Schwester verknallt?!' Schnell wand Olivia sich ihrem Board zu und rollte zu ihren Freunden.

Später im Park war die Clique um Olivia alleine. Sie saßen gemütlich oben auf einer der Rampen auf ihren Boards und unterhielten sich über Olivia's Plan. "Und du denkst wirklich, dass das alles so klappt, wie du dir das vorstellst? Ich mein, was ist, wenn er das nicht mitmacht?" Das war Aaron, ein sehr guter Freund von Olivia. Die beiden waren unzertrennlich und wie Geschwister. die beiden würden alles füreinander tun. Olivia grinste und holte einen Stift aus ihrer Jackentasche. Tom's Stift. "Wird es. Ich weiß, dass er im Wald am Todesort meiner Schwester war. Er kann es nicht mehr abstreiten. Und er hat was verheimlicht. Ich will es herausfinden. Er wird nämlich nicht freiwillig in der Gruppe sein." Nun meldete sich Chrissi zu Wort." Also ich finde, der Plan ist gut und wir sollen ihr vertrauen. Aber mal was anderes: Was geht da bei dir und Tom?" - "Chrissi, was sollte da sein? wir haben uns halt angeschaut.. Und uns vielleicht kurz angelächelt? Ich weiß aber, dass da definitiv nichts gehen wird. er ist einer der Mörder meiner Schwester.." Aaron kommentierte den letzten Satz mit einem "Du musst dich von deiner Schwester lösen. Wenn du dich verliebst, dann verliebst du dich eben.  Und wenn das stimmt was du sagst, dass er das safe nicht freiwillig getan hat, dann solltest du den Grund in Erfahrung bringen und ihm diesen Fehler verzeihen. Und, kennst du den Typ da? Der kommt so gezielt auf uns zu." "Und ob ich ihn kenne. Das ist Paul, einer der Schoßhunde von Tamara. Wartet kurz." Mit diesen Worten erhob sich Olivia von ihrem Board, stellte sich drauf und rollte entspannt zu Paul und stellte sich ihm gegenüber hin. Bevor sie jedoch was sagen konnte, nahm der etwa einen Kopf größere Junge ihren Arm, drehte ihn ihr auf den Rücken und raunte ihr bedrohlich mit einer tiefen Stimme "Wag es noch ein einziges Mal, einen von uns zu verletzten, oder du wirst nicht mehr lange leben, Marie Witt." ins Ohr. Bevor "Marie" jedoch was erwidern konnte, holte Paul aus. Weit kam er jedoch nicht, denn Aaron und Chris, ein anderer Freund von ihr, kamen ihr zu Hilfe. Chris stoppte den Arm von Paul, der sie eben schlagen wollte und Aaron trat Paul, damit Olivia sich losreißen konnte. Paul stand kurz verwundert da und schreckte noch mehr zurück, als Chrissi auch dazu kam und kurz vor ihm stehen blieb. der Angreifer zog sich langsam zurück, als er merkte, dass er nicht mehr an die vermeintliche Marie herankam. Chrissi bemerkte die restliche Gang ein paar Meter weiter und rief: "Legt ihr euch mit Marie an, legt ihr euch mit uns an!" Aaron ergänzte noch ein "Und das habt ihr soeben endgültig gemacht, ihr Vollpfosten!" und schlang seinen Arm um Maries Hüfte und zog sie schützend an sich. 

An die Mörder meiner SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt