2.
Der Morgen war recht schnell vorbei und der Mittag stand an.
„Hey, willst du mit mir Mittag essen? Da kann ich dir gleich meine Freunde vorstellen.“, sagte Gerard und wurde leicht rot.
Ich nickte erleichtert und folgte Gerard in die Kantine. Sie war riesig!
Hier könnte ich mich noch verirren, mit den vielen Tischen und Leuten… Gerard neben mir kicherte schon wieder.
„Hhast du was?“, fragte ich ihn. Er schüttelte nur kurz den Kopf, grinste aber weiter und winkte dann einer Gruppe Jungs zu, welche an einem runden Tisch in der Ecke sassen. Dort angekommen setzte er sich und ich blieb stehen.
Ja, Gerard was nun? Soll ich mich schon wieder vorstellen? Oder machst du das? Ich blickte ihn fragend an.
„Das, Jungs, das ist Victoria. Sie ist neu hier und hat mir schon 2 Mal den Arsch gerettet. Ich mag sie.“ Ha, danke Gerard… Du hast es echt auf den Punkt gebracht!
„Hi zusammen…Wwo hat ees noch eeeinen freien Platz?“, fragte ich, so schlimm stotternd wie schon lange nicht mehr. Ausserdem brachte ich ein kleines, schüchternes Lächeln zustande, wobei die Wirkung davon durch meinen immer roten Kopf leicht geschmälert wurde. Hach, tolles Leben…
„OMGEE, DARF ICH SIE BEHALTEN?“, rief einer der Jungs entzückt aus.
Was zum Fick-schen? Sogar meine Gedanken waren sprachlos, was nicht oft vorkommt.
Die anderen kicherten und Gerard schüttelte den Kopf. „Nein, Frankie, dass kommt nicht in Frage!“, DANKE GERARD ICH HAB DICH LIE-„ICH HAB SIE ZUERST GEFUNDEN, WENNSCHON GEHÖRT SIE MIR!“ Hallo? 1. Stehe ich immer noch und 2. Ich gehöre niemandem!
Jetzt räusperte sich der Junge neben Gerard: „Eigentlich… Hab ich sie zuerst getroffen… Stimmts, Victoria?“
Oh, verdammt… Der Tür-Öffner-Anleitungs-Typ! Es wird ja immer besser…
„Jja… Ddu warst vor ddem Sekk… Sekretariat“, gab ich zu und verkackte gleich den Satz. Er deutete neben sich, während Gerard und Frankie, so hat ihn Gerard genannt, immer noch diskutierten, wem ich jetzt gehöre.
„Aalso, in eeiner Kkantine gibt es ja normalerweise was zu essen… Wwo wwäre ddass?“, fragte ich in die Runde.
Alle schauten mich mit grossen Augen an. „Du willst dir dieses Essen antun?“, fragte Frankie. „Iich… Weiss nicht…“, gab ich unsicher zur Antwort und sah ihn aus grossen Augen an. „Hey, Leute, wir verschrecken sie ja noch… Also, ich bin Bob, der Fro hier ist Ray, dieser kleine Spast heisst Frank und der neben dir ist Mikey… Essen würde ich nicht empfehlen, da du vielleicht nachher als Hulk enden könntest, weil irgendwelche Spinnen oder so drin waren und-…“ Ich unterbrach ihn, „Hulk wurde ddurch eine zu hohen Gggamma Strahlung geschaffen… Spiderman war dder mmit der Atom-Spinne…“
„Gee, du hast recht… Ich mag sie auch…“, sagte Frankie und kicherte.
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Wir verliessen gerade die Kantine, als eine Gruppe von Jungs auf uns zu kamen… War das nicht dieses Sackgesicht? Uh, ja… Der war ja gross… nicht nur für mich…
„Na, ihr Schwuchteln?“, sagte er höhnisch. Öhm, hallo, seit wann können Mädchen Schwuchteln sein? War der so schlecht in Bio?
„Was willst du Derek?“, fragte Mikey und sah ihn genervt an. Ah, Derek hiess er… Sackgesicht passt trotzdem besser…
„Nur ein bisschen reden, Micky Mouse.“, sagte Derek/Sackgesicht wieder.
„Nur wollen wir nicht reden. Könntest du bitte aus dem Weg gehen?“, sagte Bob und blickte in Dereks Gesicht. Bob war genauso gross, sah aber vviiiieeeelll besser aus. Und er war nett... Gut, bis jetzt habe ich vielleicht einen Satz mit ihm gesprochen, aber ES GEHT UMS PRINZIP, OKAY?„Und wenn nicht?“, fragte einer der Orang-Utans von hinten. Bin ich hier in einem Affenhaus gelandet? Nicht mal Eintritt musste ich bezahlen… Gut für so eine schlechte Vorstellung würde kein Mensch Geld ausgeben… Oh, ich hab ne Idee!
„Ddann müsst iihr ddie Sauerei aufputzen!“, sagte ich und blickte Derek mit grossen Augen an.
„Sauerei?“, fragte dieser, ziemlich verwirrt. Ich nickte mit dem Kopf und lächelte verlegen, innerlich mit dem Mittelfinger wedelnd. „Ja, ich muss aufs Klo…“, gab ich unmissverständlich zu verstehen.
„Und warum müssen die Jungs mit?“, fragte der andere Orang-Utan, welcher recht von Derek stand. „Wusstest du nicht, dass Schwule auf Mädchen Klos gehen?“, fragte ich mit noch grösseren Augen. Neben mir hörte ich Frank nach Luft schnappen und Gerard pustete mir ins Ohr.
Die Jungs vor uns bekamen immer grössere Augen, dann drängten sie sich an uns vorbei und verschwanden in der Kantine.
Einen Moment war es ganz ruhig, dann hörte man, wie Mikey ein komisches Geräusch machte und alle lachten los. Gut, meine Begründung war ja auch ziemlich dämlich gewesen, doch die Reaktionen waren unbezahlbar.
„Sch… wule… ins Määäädchen Kloohooho…“, japste Bob und es ertönte wieder Gelächter. Ich lächelte leicht mit und unterbrach leise das Lachen: „Jetzt müüsste iich aaber wirklich aaufs Kklo…“
Langsam beruhigten sich die Jungs und man hörte nur noch ab und zu ein leises Kichern.
„Und warum gehst du nicht?“, fragte Frank plötzlich.
„Iiich… weiss nicht woo ddurch…“, stotterte ich und wurde rot.
Gerard kicherte wieder los und sagte: „Sollen wir dich denn begleiten? Ich muss nämlich auch und da ich ja schwul bin, kann ich gleich mitkommen.“
Ich konkurrenzierte langsam aber sicher mit einer Ampel. Warum sagte ich auch immer so doofes Zeugs? Jetzt habe ich doch noch Gerard beleidigt, weil er ja wirklich schwul ist… Oder hat er das nur so gesagt? Es war mir im Moment einfach zu viel und, der springende Punkt, ich musste dringendst auf Toilette…
Eine Hand berührte mich und ich zuckte erschrocken zusammen.
„Sorry, aber willst du jetzt nicht mitkommen? Jungs und Mädchenklos sind im gleichen Gang… Keine Angst, auch wenn Gee wirklich schwul ist, er geht aufs Jungsklo…“, riss mich eine sanfte Stimme aus meinen Gedanken. Mikey.
„Iiich… Ja, iich komme… Uund iich weiss doch, dass Homosexuelle nnicht irgendwie aaauf ein anderes Kkloo geht… Bbin ja nnicht blööd uund ich mmeinte es nuur als Witz… Es tut mmir eecht leid, das-…“, er unterbrach meine immer schneller und konfuser werdende Rede und legte mir nochmals die Hand auf die Schulter, wieder zuckte ich zusammen. „Es ist alles in Ordnung, Vici! Der Spruch war genial und Gerard versteht den Spass, mach dir keine Sorgen… Okay?“
DANKE MIKEY!!! Ich hab dich lieb… Ich war so kurz davor gewesen, in Panik auszubrechen, dass ich nicht einmal meinen neuen Spitznamen mitbekam…
Ich nickte, immer noch völlig durcheinander und folgte ihm durch den Gang, welcher hoffentlich zu den Toiletten führte.
Ich war jetzt schon überfordert, wie sollte ich jemals in einem solchen Alltag leben können?
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He, She, He and He
FanfictionVictoria ist neu in Belleville und trifft am ersten Schultag auf Gerard und seine Freunde... Was wird sich daraus entwickeln? FRERARD, OC x Mikey, Highschool-AU