Jimins Sicht:
Es war schon dunkel, als wir gemeinsam aus dem großen Gebäude kamen, was mir gerade Recht war. "Was hältst du davon, wenn wir laufen. Jetzt ist es sehr unwahrscheinlich, dass mich jemand erkennt." Mira war von meinem Vorschlag glücklicherweise mehr als begeistert weshalb wir wenig später auch schon durch die Straßen Seols liefen. Leer waren diese zwar so gut, wie nie, aber es war wesentlich weniger los, als am Tag.
"Bei Nacht ist es hier beinahe noch schöner, als wenn es hell ist", brach die Schwarzhaarige die Stille. Kaum hatte Mira geendet, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich war so unglaublich froh, dass es ihr hier gefiel.Doch trotzdem brannte mir seit unserer Esten Begegnung eine Frage auf der Zunge.
Sollte ich es wagen? Oder sollte ich warten, bis sie sich von sich aus öffnen würde. Aber würde sie das je machen...?
Einen Moment zögerte ich noch, bevor ich all meinen Mut zusammen nahm und meinen Gedanken aussprach.
"Warum hast du Korea gehasst?"
Ihr Blick schnellte zu mir. Man konnte ihr ansehen, dass sie nicht mit dieser Frage gerechnet hatte. Unsicherheit lag in ihren Augen und ich verfluchte mich gerade, diesen schönen Moment zerstört zu haben.
"Du musst nicht-", wollte ich gerade anfangen, die Stimmung zu retten, doch da machte mir meine beste Freundin einen Strich durch die Rechnung.
"Ist schon okay."
Sie seufzte. Einen kurzen Moment kam die Stille zurück, doch diese hielt nicht lange. Noch einmal atmete das Mädchen neben mir tief ein und aus, bevor sie anfing, zu erzählen.
"Mein Vater... also als wir noch in Korea gelebt hatten, war er bei der Armee. Er war oft weg, aber ansonsten..." Sie brach einmal kurz ab, womöglich um ihre Gedanken zu sammeln, bevor sie mit einem tiefen Seufzer fortfuhr. "Wir waren eine glückliche Familie. Wir alle."
Wieder einmal verstummte sie. Einen Moment wartete ich, ob sie von alleine anfangen würde, weiter zu reden, doch als sie dies nicht tat hakte ich ein. "Wo ist dein Vater jetzt?" Diese Frage interessierte mich wirklich. Immer hatten wir nur von ihrer Mutter gesprochen. Von ihrem Vater war noch nie die Rede gewesen.
"Er ist tot."
Ihre Stimme war schwach. Anscheinend stand sie kurz vor den Tränen. Aber irgendetwas hinderte sie, ihrere Trauer freien lauf zu lassen. Ohne zu zögern blieb ich stehen, um meine Freundin in den Arm zu nehmen. Ich konnte spüren, dass sie das gerade brauchte. Und auch wenn das jetzt definitiv der falsche Augenblick war, spürte auch ich, wie sehr ich ihre Nähe genoss.
Umso schader fand ich es, als sie sich für meinen Geschmack viel zu schnell wieder von mir lößte und vorsichtig andeutete, ob wir weitergehen wollten, was wir dann auch taten.
Irgendwie traute ich mich nicht weiter zu fragen, da ich Angst hatte, sie noch mehr zu belasten. Allerdings musste ich das auch garnicht. Zu meiner Verwunderung sprach die Schwarzhaarige von ganz alleine weiter.
"Als ich acht war, musste mein Vater wieder zu einem Einsatz. Ich hatte ein Gespräch meiner Eltern am Abend zuvor gehört gehabt. Die Chance, dass er zurück kommen würde, waren gering... sehr gering. Ich wollte nicht, dass er ging. Ich wollte, dass er bei uns blieb." Man konnte den Schmerz in ihrer Stimme förmlich hören und auch wenn sie den Kopf leicht gesenkt hielt, konnte ich das Wasser in ihren Augen glitzern sehen.
"Um mich ein wenig zu trösten, durfte ich, als wir ihn zum Flughafen gefahren haben, vorne sitzen. Mein Vater, welcher neben mir saß und das Auto gefahren hat, hatte versucht, meine Stimmung etwas zu bessern. Er ht viele Späße gemacht. Aber ich wollte das alles nicht hören. Ich war einfach nur sauer, traurig und enttäuscht, dass ich ihn vieleicht das letzte Mal sehen würde und er trotzdem so tat, als ob er morgen schon wiederkommen würde. Und dann habe ich in seiner Tasche etwas gesehen... und ich habe es rausgeholt."
Wieder einmal brach sie kurz ab. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie sich tatsächlich einmal mit dem Handrücken über's Gesicht strich, was mine Vermutung bestätigte, dass sie weinte. ICh zögerte. Am liebsten hätte ich sie noch einmal in den Arm genommen, aber die Tatsache, wie sie versuchte, ihre Tränen zu verstecken, zeigte mir, dass es wohl besser war, wenn ich es versuchte zu ignorieren. Wenigstens solange, bis sie es wollte.
"Es war seine Dienstwaffe", lies sie wenige Sekunden später die Bombe platzen und rief damit bei mir die schlimmsten Vermutungen hervor. Ich meine... eine achtjährige mit einer Waffe in der Hand? das konnte doch nicht gutgehen. Und außerdem kannte ich ja schon dass Ende der Geschichte...
Auf der einen Seite reichte mir das, was ich gehört hatte definitiv. Und doch war ich neugierig, was passiert war oder besser gesagt... WIE ihr Vater gestorben war.
"Ich wusste ja nicht, was diese Dinger anrichten konnten." Miras Verzweiflng war nicht zu überhören. Aber ich konnte das nicht glauben. Sollte sie wirklich ihren eigenen Vater erschossen ahben???
"Mein Vater... er hat mir gesagt, dass ich sie weglegen soll, dass das kein Spiel wäre, aber ich...", ein heftiger Schluchzer war zu hören, "...ich war einfach so sauer. Ich habe nicht verstanden, was da in meinen Händen liegt. Ich habe gemeint, ich würde es ihm nur zurückgeben, wenn er zurückfahren würde. Aber das ging natürlich nicht. Mein Vater... er... er wollte sie mir aus der Hand nehmen, aber ich habe den Arm zurückgezogen und dann... er war zu abgelenkt von mir... durch meine plötzliche Bewegung hat er das Lenkrad nach rechts gerissen und dann..."
Wir waren stehen geblieben. Meine Finger kribbelten und ich wusste dieses Gefühl würde sich erst legen, wenn ich das Mädchen vor mir in meinen Armen spüren würde, aber wollte sie das...? Schließlich hatte sie anscheinend etwas dagegen, wenn andere sie so schwach sahen...
"... das Auto ist von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gefahren... ich bin erst wieder im Krankenhaus aufgewacht. Zu dem Zeitpunkt waren die Geräte, die meinen Vater im Koma am Leben erhalten hatten schon abgestellt. Er hatte den Unfall nicht überlebt. Meine Mutter... seit diesem Tag kann sie mir nicht mehr in die Augen schauen. Manchmal habe ich das efühl, sie wünschte, ich wäre an seiner Stelle gestorben."
Nun konnte ich nicht mehr. Schnell überbrückte ich unseren letzten Abstand und schloss Mira in eine feste Umarmung. Wie ich es erwartet hatte, hatte diese damit nicht so wirklich gerechnet, was auch damit zusammen hängen könnte, dass sie erst jetzt aus den Schleiern ihrere Vergangenheit zu erwachen schien. Allerdings verflog ihre Anspannung schnell, soabld sie bemerkte, das ich derjenige war, der sie in seine Arme gnommen hatte. Nun legte auch sie ihre Arme um mich und weinte sich an meiner Schulter aus.
Und alles, was ich denken konnte, war, dass ich überglücklich war, dass Mira die Waffe nie benutzt hatte.
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Who are you? - BTS texting
Fanfiction*Bing* +82 1310 1995 Boah, Hyung Wo zur Hölle bist du??? Eine Nachricht - mehr nicht. Doch sie reichte aus. Sie reichte aus, um mein gesamtes Leben auf den Kopf zu stellen. Erst war es nur der Drache an Lehrerin, aus dessen Nest ich meinen mobilisch...