Kapitel Dreiundzwanzig

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"Ehm... Danke.", stotterte ich. "Ja bitte. Wir sehen uns dann wohl heute Abend.", er legte auf und ließ mich hier wieder alleine und ich wusste nicht was ich denken sollte.

"Bitte? Du bist mit wem zusammen?", fragte Nick unsere Mutter, während ich einfach nur auf meinem Stuhl saß und den Kopf in meine Hände gelegt hatte. Er hatte Emily's Hand, die neben ihm saß, gehalten, aber als Mum dann die Katze aus dem Sack gelassen hatte, hatte er ihre Hand losgelassen und konnte es einfach nicht glauben. Genau wie ich.

"Du hast schon richtig gehört! Ich bin mit dem Vater von Elena's Freund zusammen.", mein Kopf schnellte hoch. Meine Augen weiteten sich. "Hast du gerade gesagt mein Freund? Du hast mir letztens aber auch nicht zugehört oder?", fragte ich, meine Laune tiefer als der Keller. Ich stand auf wie ein bockiges Kind und machte mich auf den Weg nach oben.

"Sie sind nicht mehr zusammen Mum und das hatte sie dir gesagt! Du musst ihr auch zuhören!", hörte ich Nick sagen und dann hörte ich Schritte auf mich zu kommen. Ich stand schon auf der Treppe und drehte mich um und sah Nick mit hochroter Miene auf mich zukommen.

"Ey wenn die schon einen neuen hat, kann sie uns das auch mal eher sagen! Außerdem kann sie dir auch zuhören.", er war sichtlich genervt von der Situation. Wahrscheinlich sogar mehr als ich. Obwohl ich ganz genau wusste, was Samuel und unsere Mutter uns heute sagen wollten. Max hatte es aus seinem Vater herausgequetscht und der hatte sich dann verraten.

Ich hatte Nick noch nichts gesagt, denn ich wollte nicht wissen, wie er sonst ausgetickt wäre. Er ging mit Emily an der Hand neben mir die Treppe hoch. Emily hatte nichts dazu zu sagen, was wahrscheinlich auch nur war, um Nick gleich beruhigen zu kommen. Wir würden uns nämlich in einer Stunde mit denen im nahgelegenen Vapiano treffen.

Ich ging in mein Zimmer und machte mir meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und ging ins Badezimmer um mich zu schminken. Mum hatte gesagt, wir sollten uns schick anziehen. Ich tuschte mir die Wimpern und trug etwas Kajal und einen leichten Eyeliner-Strich auf. Auf meine Lippen tat ich ein wenig Labello.

Ich lockerte den Zopf etwas, nachdem ich mir mein blauweiß-kariertes Sommerkleid anzog. Wir hatten zwar November, aber ich war ein Sommermensch und wir werden eh nur kurz draußen sein. Dazu nahm ich noch hellblaue Ohrringe, goldene Armreifen mit Verzierung und eine ganz hellblaue Tasche.

Ich zog mir blaue High-Heels an und ging die Treppe runter. Ich hatte mir noch eine weiße Strickjacke mitgenommen und mein Handy und einen Schlüssel in meine Tasche gesteckt. Unten stand Nick mit einem weißen Hemd und einen hellbraunen Blazer darüber. Unten her trug er eine schwarze Jeans und schwarze Schuhe. Emily war nicht mehr da.

"Ganz ehrlich sie hätte bis nach deinem Geburtstag warten können.", sagte Nick immer noch sichtlich genervt. Aber was will man machen? Wir konnten nichts daran ändern. Nicht mal an der Entscheidung, die Mum und Samuel getroffen hatten. "Ich wusste es Nick.", sagte ich leise. Fast nur ein murmeln, aber laut genug, dass er es hören konnte.

"Du wusstest es und hast es mir nicht gesagt?", er wurde scheinbar lauter als beabsichtigt, denn er hielt sich die Hand vor den Mund. "Ja, ich weiß es seit heute Mittag. Du warst so glücklich und Max hatte mir auch gesagt, dass sie es uns heute sagt!", jetzt schlug ich die Hand vor den Mund, da ich eigentlich nicht beabsichtigt hatte Max Namen zu nennen.

"Du hast mit Max gesprochen?", fragte er, aber es klang etwas vorwurfsvoll. "Ja habe ich. Er hatte mich angerufen, um sich zu entschuldigen und wegen Mum zu fragen.", antwortete ich auf seine Frage und streifte mir meine Strickjacke über. Er nickte und genau in dem Moment kam meine Mutter.

Sie hatte ihre Haare auf eine Seite fallen lassen und hatte leichte Locken darin. Sie strahlte richtig. Sie nahm den Autoschlüssel und drückte ihn mir in die Hand. Da ich ja aber heute Auto fahren durfte. Zumindest alleine, denn mit ihrer Begleitung konnte ich vorher schon fahren. Aber den Autoschlüssel kannte ich nicht.

"Das ist dein Geburtstaggeschenk!", sagte sie, immer noch strahlend. Ich umarmte sie und flüsterte in Danke. Dann ging ich nach draußen und drückte auf den Knopf auf dem Schlüssel, um das Auto zu öffnen. Ja wir waren etwas wohlhabender als andere, sodass wir uns das leisten konnten. Wir hatten früher einmal Geld gewonnen, als meine Mutter im Lotto gespielt hatte und auch von meinen Großeltern die stinkreich waren, hatten wir viel geerbt.

Mir stockte der Atem, als ich das Auto sah, welches nun mir gehörte. Ich hatte immer Späße gemacht über mein Auto, aber ich hätte nie gedacht, dass ich es auch bekommen würde. Ein roter Lamborghini Aventador. Ich wusste ganz genau wie teuer der war, da ich mich darüber schon informiert hatte. Ich stand da mit offenem Mund und starrte das Auto an.

"Entweder du fährst alleine oder du nimmst Nick mit. Ich fahre mit meinem Auto.", ich nahm Nick's Hand wie in Trance und zog ihn zu meinem neuen Auto. Er hatte auch eins, aber das stand in Düsseldorf, wo er am Montag wieder hinfahren würde. Da das Auto auch nur zwei Sitzplätze hatte, konnte auch niemand anderes mehr mitfahren.

Wir fuhren los und ich freute mich immer noch so sehr. Wir hielten vor dem Vapiano und ich parkte das Auto in einer Parklücke in der Nähe. Ich stieg aus und fröstelte. Es war echt kalt geworden. Ich sah mich um und sah Max, der gerade mit seiner Schwester aus dem Auto stieg und sich mit ihr unterhielt. Er sah mich an und lächelte leicht.

Wir gingen alle rein und setzten uns an einen Tisch. Wir waren insgesamt sechs Leute. Meine Mutter, Samuel, Nick, Max, Katerina und ich.

~~

"Wir müssen euch noch etwas sagen.", sagte Samuel und sah in die Runde. Max und ich sahen uns genau gleichzeitig an, da wir beiden genau wussten, was jetzt kam. Und wir waren beide nicht damit einverstanden, aber das interessierte hier niemanden. Samuel sah meine Mutter an, die nickte.

"Neele und ich haben, da wir jetzt ja schon länger zusammen sind, ", ich verschluckte mich an meinem Salat und musste husten. Schon länger? Wie lange lief denn schon etwas zwischen denen? "beschlossen, dass wir alle zusammen in ein Haus ziehen." Nick und Katerina fiel die Kinnlade herunter und ihre Augen waren geweitet.

"Wie bitte Dad? Wir ziehen mit denen zusammen?", fragte Katerina und ich sah zu Nick, der mich anstarrte. "Hast du das gewusst?", fragte er leise, damit es niemand anderes hörte. Ich nickte leicht und Nick's Augen wieteten sich noch mehr.

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