Mit knirschenden Zähnen halte ich gegen den Druck meines Gegners an, der mittlerweile seinen Kopf gehoben hat und mich mit meinem Katana kritisch mustert. "Wer bist du?", fragt er mit dunkler Stimme. "Die Frage ist eher, was soll das hier?", antworte ich mit einer Gegenfrage.
Im Augenwinkel bemerke ich, wie ein weiteres Mädchen mit pinken Haaren die Verletzte langsam aus der Gefahrenzone trägt. Mit einem Ruck lasse ich jeglichen Druck verschwinden und weiche minimal aus. Mein Gegenüber hat damit nicht gerechnet und taumelt ein wenig nach vorne, doch er fängt sich schneller als vermutet. Seinem nächsten Angriff weiche ich mit einem Ducken nach hinten aus, den darauf mit einem Schritt nach rechts.
So beginnt das Ausweich-Spiel. Er attackiert, ich weiche geschickt aus und ab und an parriere ich mit wenig Kraftaufwand sein Schwert. Mit einem konzentrierten Blick fokussiere ich seinen Körper und bemerke seine fehlende Anspannung bei einem ernsthaften Kampf. Spielt er mit mir?
Ich runzele die Stirn, werde unachtsam und kassiere einen saftigen Tritt in meine Magengrube. Durch die imense Kraft, die dahinter steckt, werde ich nach hinten geschleudert und schlage mit dem Rücken am Schultor auf. Ich reise meine Augen auf, keuche und beiße mir erschrocken auf die Zunge, sodass ich Blut schmecke.
Die Luft wird aus meinen Lungen gedrückt und instinktiv schnappe ich unkontrolliert nach Luft. Schmerzen breiten sich von Rücken und Magen aus und mir wird zusätzlich extrem schlecht. Ein wenig Speichel läuft mir aus meinen Mundwinkel, den ich mit zitternder Hand fahrig wegwische.
Ich mag zwar schnell und einigermaßen stark sein, allerdings kann ich mit Schmerzen absolut nicht umgehen. Zusätzlich habe ich da noch ein anderes Problem, dazu etwas später ...
Mein Haki spürt die Gefahr schneller, als ich sie sehen kann. Schwerfällig rolle ich mich nach rechts, entgehe so der todbringenden Klinge und halte meine eigene Waffe über meinen Kopf, um so den nächsten Hieb von meinem Kopf fern zu halten. Das Aufeinanderprallen der zwei Schwerter klingelt in meinen Ohren. Nur sehr schwer kann ich mich wieder soweit zusammenreißen, dass ich den Mann über mir ansehen kann.
Seine Mimik hat sich nicht geändert. Eiskalt sieht er zu mir herab, entfernt sich einige Schritte von mir, nur um wieder auf mich zu zu sprinten. Ich taumle auf meine Füße, hebe meine linke Hand und fasse an meinen rechten Umterarm mit der Intension, die Kräfte des Teufels in mir zu wecken.
Es kommt nicht so weit. Er ist zu schnell, ich zu langsam. Taumelnd falle ich auf meinen Hintern und kneife meine Augen zu.
Plötzlich ertönt ein lauter Krach. Da ich keinerlei Schmerzen spüre, öffne ich langsam die Augen. Ich reiße sie tellerrund auf, als ich meinen Onkel direkt vor mir erkenne. Nur sieht er ein wenig anders aus, als ich ihn kenne. Statt Anzug und Krawatte trägt er einen blauen Umhang mit seltsamen Kringeln, außerdem schwarze Stiefel - moment waren das Springerstiefel?? - und über seiner Schulter liegt ein Gewehr.
"Was zum Teufel...?" , entkommt es mir.
"Ben Beckman", vernehme ich da die dunkle Stimme des Fremden und schaue links von Benn hervor. Mit ein paar Metern Abstand in einer offensichtlichen Spur im Dreck liegend rappelt sich der SS-Uniformierte wieder auf. "Shiryuu des Regens", erwidert mein Onkel kalt. So heißt der Typ also? Des Regens? Seltsamer Name. Aber moment. Diese Furche im Boden, ist das mein Onkel gewesen? Seit wann ist er so stark?
"Warum mischt du dich in diese Angelegenheit ein", fragt dieser Shiryuu weiter. "Das geht dich absolut nichts an. Und jetzt verschwinde von hier!", zischt Benn sichtlich angepisst. Ohje. Mein Onkel ist selten verärgert und wenn er es doch ist, dann geht es sehr übel aus.
Ich drehe mich um und will weg krabbeln, nur hält mich Onkel Ben mit nur zwei Wörtern auf. "Bleib sitzen." Uiiii ich kann seine Wut regelrecht spüren. Ich schlucke und bleibe sofort sitzen, während dieser andere Typ nicht das tut, was Benn ihm geraten hat.
Um genau zu sein ist das Gegenteil der Fall und er zückt erneut das Katana. Ich schlucke, rechne schon mit dem Schlimmsten. Schließlich ist mein Onkel auch nicht mehr der Jüngste. Doch soweit kommt es gar nicht, da ich auf einmal einen komischen Druck auf mir spüren kann. Benommen von diesem plötzlich auftauchendem Gefühl halte ich mir den Kopf, während mein Observationshaki vor Gefahr schreit. Ich schlucke. Was ist das für eine gefährliche Aura, die alles in deren unmittelbaren Umgebung einnimmt?
"Rothaar", brummt Shiryuu und dreht sich halb um. Vom Schulgebäude tritt ein weiterer Mann mit blutroten Haaren und schwarzem Umhang heraus. Die rechte Hand liegt auf dem Knauf seines Schwertes, jederzeit bereit es zu ziehen.
Ein leichtes Lächeln umscheichelt seine Lippen, als er den SS-Uniformierten direkt anspricht. "Wie wäre es, wenn du der Bitte meines Viezen nachkommen würdest und verschwindest? Das hier geht weder dir noch Blackbeard etwas an." Der Druck vesträkt sich in dem Augenblick, in welchem Shiryuu kurz mit der Schwerthand zuckt.
Doch der Angreifer lässt locker. Mit langsamen Schritten entfernt er sich immer weiter und ohne ein weiteres Wort zu verlieren an dem Rothaarigen vorbei ins Innere des Schulgebäudes. Nur einen Augenblick verweilt er am Treppenabsatz und lässt seinen Blick zu mir schweifen. Ich wende meine Augen nicht von ihm ab. Seine Reaktion bekomme ich nicht mehr mit, da schiebt sich schon mein Onkel in mein Sichtfeld.
Er packt mich am Kragen meiner Lederjacke und zieht mich mit einem Ruck auf meine Füße. "Du bist zu früh, würde es nicht mal ansatzweise treffen. Was hast du dir dabei gedacht, Shiryuu anzugreifen?!" Ich blinzele, bin immer noch dabei den Schmerz in meinem Rücken wegzuatmen und schüttelte verwirrt den Kopf. "Ich habe nicht als erstes das Schwert gezogen! Ich habe nur ein Mädchen am Boden beschützt, welches er aufschlitzen wollte! Das ist doch nicht normal!" Ich stütze mich ein wenig am Tor hinter mir ab und krümme leicht meinen Oberkörper, da mein Bauch auch noch weh tut.
Ein Lachen hinter Benn hindert den Grauhaarigen an einem Wutausbruch. Eine Hand mit meinem Katana darin schiebt sich in mein Sichtfeld und überreicht es Benn. "Du hast ihr nichts gesagt? Wirklich nicht?" Der Rothaarige mustert seinen langjährigen Freund, dann mich. Ich derweil kenne ihn nicht wirklich. Wieso scheinen sie so vertraut zu einander zu sein?
Ich schüttelte meinen Kopf, stütze mich noch weiter an das Tor und schnaufe schwerer. Dieser verdammte Schmerz aber auch! Gebrochen werde ich mir wohl nichts haben, aber es tut dennoch weh und ich kann es nicht ignorieren. Ich werde spätestens morgen aussehen, als wäre ich verprügelt worden.
Haha, wurde ich ja auch irgendwie.
"Anna, alles gut mit dir?", fragt da Ben und unterbricht meine Gedanken. Ich knirsche mit den Zähnen. "Ich bin ungebremst an ein Stahltor geknallt, natürlich ist alles gut mit mir", erwidere ich mit vor Sarkasmus triefender Stimme.
Die Blicke, die Ben und der Rotschopf daraufhin austauschen, bemerke ich nicht. Ich spüre nur, wie mich mein Onkel hochhebt. "Wir sollten das mal vom Doc ansehen lassen. Und uns unterhalten", kommentiert er trocken und trägt mich weg.
DU LIEST GERADE
Happy School Life [One Piece]
Fiksi PenggemarEin neues Schuljahr beginnt auf dem "NEW WORLD" Internat. Somit treten auch neue Schüler und Lehrer ihren Schulantritt an. Nur ist das Internat anders, als es scheint. In den Ferien werden die gesamten Regeln aufgehoben, welche ein zivilisiertes Le...