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Das Junge Mädchen öffnete mit einer Zauberformel einen Kreis.
Der sie und ihre Familie in eine andere Welt brachte.
Wie ein Art Portal.

Kurz bevor sie ihrer Familie dorthin folgte, sah sie ein letztes mal auf ihr Handy, welches eine Nachricht von ihrem Liebsten zeigte.

'Sicher angekommen wie versprochen Prinzessin 😘❤'

Ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, während sie eine schnelle Antwort tippte und dann das Handy ausschaltete um es dann in ihrer Tasche verschwinden zu lassen, bevor auch sie die andere Welt betrat.

'Prinzessin' war sein Spitzname für sie, dessen Ursprung schon lange zurück lag.
Wie vertraut sie aber mit diesem Titel war, wusste er nicht.

Sie landete in einem Festsaal, wo sie freudig von ihren Großeltern in Empfang genommen wurde.
Diener kamen herbei um die Herrschaften von ihrem Gepäck zu befreien.

Es war nicht ganz gelogen versuchte sie sich selbst zu trösten.

Sie war nun bei ihren Großeltern für die nächsten zwei Wochen. Es gab keinen Handy Empfang und sie würde ihn nicht sehen.

Abgesehen davon, dass man das Schloss in dem sie stand nicht als 'Pampa' bezeichnen konnte, war alles die Wahrheit.

Auch wenn es ihr in dieser Welt gefiel, da ihr Schlösser und die Epoche des Mittelalters gefiel, hingen ihre Gedanken immer wieder bei ihm in seiner Welt.

Sie wusste eines Tages musste sie ihm die Wahrheit sagen, wohin sie wirklich ging, wenn sie angeblich im Urlaub waren.
Doch sie machte sich Sorgen, dass er ihr nie glauben, sie für verrückt halten würde und außerdem war es ihr verboten einem Menschen von dieser Welt zu erzählen.

Eines Tages würden ihre Eltern den Thron übernehmen. Sie wäre dann die neue Kronprinzessin dieses magischen Königreiches und dann würde sie für immer hier bleiben müssen.

Auch wenn das noch in der Zukunft lag, machte sie sich jetzt schon Gedanken über diesen Tag.
Der Gedanke ihn zu verlassen gefiel ihr noch weniger als der Gedanke an seinen ungläubigen Gesichtsausdruck, wenn sie ihm die ganze Wahrheit erzählen würde.

In der Zeit die sie hier verbrachte, lernte sie alles was für eine zukünftige Königin von Belang war. Strategien, Tisch Manieren und allgemein wie sie sich am Hofe zu Verhalten hatte.
Sie durfte das Schloss nicht verlassen, was sie natürlich bei jeder Chance missachtete.
Sie wollte die echte Welt dort draußen sehen. All die Geheimnisse dieser magischen Welt erfahren.

Es lagen buchstäblich Welten zwischen ihr und ihrem Freund.

Zwischen endlosen Besprechungen und benimm Unterricht und was nicht alles, gab es kaum Zeit zum ausruhen.
In der nächsten Zeit sollte sie immer wieder am Wochenende her kommen um zu lernen.
Der Gedanke daran, ihren Freund noch weniger zu sehen gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie wollte wenigstens die verbleibende Zeit mit ihm auskosten.

Als sie mit einem traurigen Augen und einem erfreuten die Zauberformel für die Rückreise, zwei Wochen später sprach, konnte sie es kaum erwarten ihn wieder zu sehen.

Sofort als sie ankamen, schaltete sie ihr Handy ein. Auf dem Display konnte sie mehrere Nachrichten ihres Freundes lesen.

Jeden Tag hatte er ihr geschrieben, dass er sie vermisste und die Tage zählte bis sie sich wieder sehen würden.
Dass ihm total langweilig sei und er nichts mit sich anzufangen wüsste.

Sie musste über seine Aussagen Grinsen. Es war kitschig aber irgendwie auch süß. Sie verabredete sich sofort noch heute mit ihm.

Es würde über eine Stunde dauern bis er ihr Haus erreichte, also genug Zeit um zurück zu fahren und die Klamotten der andern Welt los zu werden.

Zuhause angekommen sah sie immer wieder auf die Uhr.
Das wiederholte sie bis er da sein sollte. Doch etwas war dieses mal anderes.

Er kam nicht.

Sie hörte nicht das ihr so bekannte Geräusch seiner Maschine. Nicht die Hupe als Zeichen, dass er da war. Sie hatte schon seit einigen Minuten ein schlechtes Gefühl. Tief in ihr wusste sie es schon.

Als die Sirene der Feuerwehr und des Rettungsdienstes erklang, welche an ihrem Haus vorbei schossen, konnte sie nur noch hoffen das sich ihre Befürchtungen nicht bestätigten.

Aufgelöst versuchte sie ihn mehrfach anzurufen, doch niemand ging dran.

Wieder und wieder sah sie auf ihr Handy in der Hoffnung, er stünde nur im Stau und würde gleich um die Ecke fahren.

Sie ging nach draußen und stellte sich auf den Hof sie hatte noch die Hoffnung, dass es gleich so weit war. Bestimmt würde er jeden Moment um die Ecke kommen und sich Tausend mal dafür entschuldigen, dass sie sich Sorgen gemacht hatte.
Sie würde dann so tun als sei sie eingeschnappt aber würde überglücklich sein ihn zu sehen.

Jede Sekunde der Ungewissheit fühlte sich wie Stunden an.
Als ihre Mutter sie zum Abendessen rein rief starrte sie nur auf ihren Teller und stocherte in dem Essen umher.

Der Sender auf dem Fernseher lief nur leise bis die Nachrichten los gingen da stellte ihr Vater lauter.

"Ein 17 jähriger Motorradfahrer wurde heute Nachmittag von einem überholenden Auto aus der Entgegenkommen Spur erfasst.
Der Junge Mann liegt nun schwer verletzt im örtlichen Krankenhaus sein genauer Zustand ist noch unklar."

Sofort waren Natalies Augen auf den Bildschirm gerichtete.
Sie erkannte die spärlichen Überreste des schwarzen Motorrad, auf das ihr Freund einst so stolz war.
Ein Trümmerfeld war auf der Straße nicht weit von hier zu sehen mehrere Autos waren ineinander gefahren und Boden Markierungen der Polizei waren zu sehen.

"Hier fahren viele so eine Maschine" Versucht ihre Mutter sie noch zu beruhigen.
Doch da war sie schon aus dem Raum gestürmt. Sekunden später wurde ein Polizist gezeigt der ein verbeultes Nummernschild aus dem Graben holte.
Nun wussten auch ihre Eltern um wenn es sich handelt.
Entsetzt sahen sie den Rest der Reportage in der bekannt wurde, dass der Fahrer des Wagens betrunken gewesen war.

Natalie lag schluchzend in ihrem Bett. Sie hatte sich einen seiner Pullover übergezogen, den er einmal hier vergessen hatte, so glaubte er es zumindest.
Mit Absicht stellt sie die Heizung immer wärmer damit ihre Chance auf eine neue kuschelige Errungenschaft stieg.
Er spielte das Spiel mit und hat selbst im Sommer fast immer einen Pullover dabei.

Jetzt waren diese Pullover das einzige was sie hatte um sich zu trösten und sich ihm nahe zu fühlen. Der Pullover roch noch angenehm nach ihm.

Sie wusste es. Die ganze Zeit über hatte sie es gewusst.

-Frost

Gefangen Zwischen Den WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt