Unwanted encounters and blood

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Am nächsten Morgen öffnete ich die Augen und raffte mich auf. Ich bin völlig übermüdet. Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen. Ich musste immer wieder an Finn und Julius denken. Warum konnte er mir nicht einfach sagen, woher er Julius kannte?

Ich stand auf, nahm meine Sachen und ging erstmal duschen. Vielleicht würde mich eine kalte Dusche munter machen.

Nachdem die Dusche nichts gebracht hatte, beschloss ich vor der Uni noch einen kurzen Abstecher zu dem Coffeeshop zu machen bei dem ich und Finn gestern waren. Zufrieden blicke ich in den Spiegel und betrachte mein fertiges Outfit. Ich trage ein schlichtes, weißes T-Shirt und eine zerrissene Jeans. 

Ich schlüpfe in meine Chucks, schnappe meinen Rucksack und verlasse das Zimmer. Ich frage mich wo Constanze ist. Sie hat die letzten zwei Tage nicht in unserem Zimmer geschlafen und hat sich bei mir auch nicht gemeldet. 

Hab ich irgendwas falsch gemacht? schießt mir die Frage in den Kopf. Nein! Wenn, dann hat Sie etwas falsch gemacht. Wer hat mich den auf der Party gegen Ihren Freund "eingetauscht"? Genau, Sie! Bevor ich mir wieder zu viele Gedanken darüber mache, versuche ich mich abzulenken indem ich meine Kopfhörer nehme und die Musik aufdrehe.

Nach dem Kaffee fühle ich mich tatsächlich wacher und fitter. Oder bilde ich mir das nur ein? Ich laufe die Treppen zu dem Raum hoch, indem ich jetzt meinen ersten Kurs an diesem Morgen habe. 

Ich blicke mich um, als ich den Raum erreiche. Es sind noch wenige Plätze frei. Schnell sichere ich mir einen in der dritten Reihe und packe meinen Block und mein Mäppchen aus. Hab ich alles dabei? frage ich mich selber.

,,Wenn das nicht die kleine Luna ist." riss mich eine junge Männerstimme aus meinen Gedanken. Ich drehe mich abrupt um und blicke der Person neben mir direkt in die Augen. Verdammt! schießt es mir in den Kopf. Alle Alarmglocken schellen in meinem Kopf. Das darf jetzt einfach nicht wahr sein.

,,Ju Julius." stottere ich. Was macht der denn hier? ,,Ich gehe auch auf diese Uni." sagt er, als hätte er meine Gedanken gelesen. Da ich keine Lust habe, mich mit Julius länger zu unterhalten, stehe ich auf und gehe wechsle in die vierte Reihe. Welche auch nicht besser ist, wie sich herausstellt. Denn nun setze ich schräg hinter ihm.

,,So leicht kommst du mir nicht davon. Wir müssen da noch was klären." flüsterte er und sah mich dabei mit einem durchbohrendem Blick an. ,,Ich weiß nicht worüber." antworte ich knapp. ,,Oh du weißt ganz genau worüber." meinte er darauf und drehte sich nach vorne. Natürlich weiß ich warum, doch ich dachte er würde mich in Ruhe lassen, wenn ich mich dumm stelle. 

Tja falsch gedacht. Julius wollte noch irgendetwas erwidern, doch er ließ es bleiben, da der Professor nun rein kam. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Julius ist mir nicht ganz geheuer. Das er gefährlich ist, damit muss ich Finn recht geben. Doch ich versteh ihn immer noch nicht.

Der Kurs ging zum Glück erstaunlich schnell vorbei und ich konnte diesen Raum endlich verlassen. 

Erschöpft ließ ich mich rückwärts auf mein Bett fallen. Zum Glück ist dieser Tag endlich vorbei. Doch der Gedanke daran, dass ich Julius morgen wieder begegnen könnte, macht mir zu schaffen. Warum kann Finn nicht einfach bei mir sein und mich beschützen. In seiner Nähe fühle ich mich sicher und geborgen. 

In der Hoffnung, dass er mir vielleicht eine Nachricht geschrieben haben könnte, blickte ich auf mein Handy neben mir. Vergeblich. Keine Nachrichten, keine Anrufe. Weder von ihm noch von Constanze. Was, wenn Ihr etwas zu gestoßen ist? 

Ich kann nicht anders, und wähle deshalb ihre Nummer. Sie hebt ab. ,,Ja?" meldet sie sich. ,,Constanze? Hier ist Luna. Ich wollte dich nur fragen, wo du bist. Ich habe dich heute nicht in der Uni gesehen und hast auch die letzten zwei Tage nicht in unserem Zimmer geschlafen. Geht es dir gut?" ich habe so viele Fragen, dass ich erstmal Luft holen muss.

,,Ich bin zu meinem Freund gezogen. Er hat ganz in der Nähe der Uni eine Wohnung. Meine Sachen hole ich morgen. Und zu deiner letzten Frage, ja mir geht es gut. Wie geht es dir? Ich habe von dem Zwischenfall mit Julius gehört. Dieser Arsch." erklärte sie. 

,,Soweit ganz gut. Mein Freund ist jetzt auch an unserer Uni. Doch Julius lässt einfach nicht locker. Wegen ihm, haben Finn und ich gestern gestritten. Und jetzt meldet sich Finn nicht mehr bei mir." erzählte ich.

,,Julius ist ein Arsch. Halte dich von ihm fern. Bitte! Und wegen deinem Freund, er wird sich bei dir melden. Bestimmt." ,,Weißt du mehr von Julius? Warum soll ich mich von ihm fernhalten? " mir wird das langsam alles zu viel. ,,Tut mir leid Luna. Ich kann dir nicht mehr sagen, als dass du dich von ihm fern halten sollst. Bitte."

,,Das hat Finn auch gesagt." gebe ich zu. ,,Dann hör auf deinen Freund. Vertrau mir. Sorry Luna, ich muss jetzt Schluss machen. Bis bald." sagte sie und legte anschließend auf.

Jetzt fängt Constanze auch noch, mit dieser Geheimnistuerei, an. Ich habe das Gefühl, dass alle mehr wissen, als sie zugeben. Warum können sie mich nicht einfach einweihen? 

Ich schalte den Fernseher an, um mich von diesem ganzem Mist abzulenken. Doch keine zehn Minuten später klingelt mein Handy. Finns Name blinkt auf dem Display. Eine neue Nachricht von ihm! Endlich! Mit zitterigen Fingern öffne ich die Nachricht. Aus irgendeinem Grund, habe ich angst sie zu öffnen. 

Er schreibt: Ich sitze auf der Haustreppe. Kommst du runter? Ich muss mit dir reden." 

Ich stehe auf und gehe zu ihm runter. Als ich ihn dort sitzen sehe, ahne ich nichts schlimmes. ,,Finn?" spreche ich vorsichtig seinen Namen aus. Er dreht sich zu mir um und sieht mich an. In seinen Augen spiegelt sich Angst, Wut, Verzweiflung und Schmerz wieder. 

Ich mustere ihn von oben bis unten und erschrecke. Seine Hände, sein T-Shirt sowie sein Gesicht ist Blut überströmt. 

,,Scheiße Finn! Was ist passiert?" frage ich ihn. Ich verspüre ein ungutes Gefühl in meinem Bauch. 

,,Luna, ich... ich muss dir was sagen." stotterte er.

Love is a drugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt