Als ihr Telefon zu vibrieren begann starrte sie das aufleuchtende
Display an, als wäre das Gerät nicht zum Telefonieren gemacht.
Sie hatte grade den Leihwagen zurück gebracht und stand nun eingeklemmt zwischen einer Säule, einem überquellendem Mülleimer und einer Frau die mit sich selbst sprach am Gleis ihrer Bahnhaltestelle. Unbekannte Nummer. Zum dritten Mal heute. Sie sehnte sich die Zeiten zurück in denen sie das Klingeln hatte aussitzen können um sich im Anschluss daran getrost wieder der Wahl des nächsten Liedes auf ihrer Playlist zu widmen. Oder noch besser, die Zeiten in denen sie überhaupt kein Handy hatte.
Jetzt hatte sie Verpflichtungen und alle möglichen Eventualitäten abzudecken warum sie jemand dringend sprechen musste.
„Blum?"
„Ist das eine Frage oder eine Aussage?"
Ihre Augenbrauen zogen sich zu einer ärgerlichen Falte zusammen.
„Mit wem bitte spreche ich da?"
Der Anrufer lachte.
„Der Mann von gestern Abend."
„Leander?"
„Ich weiß nicht, wie viele Männer hast du gestern kennengelernt?"
Ihr Gesicht entspannte sich. Er hatte tatsächlich angerufen.
„Na klar Leander!", löste er auf wie ein Quizmaster die Fragerunde, „Wie geht's dir?"
„Oh, ähm. Ich war den ganzen Tag unterwegs."
„Das erklärt den Krach und dass du erst jetzt ran gehst! Du hör mal, ich bin nächste Woche wieder beruflich in der Stadt. Möchtest du mich sehen?"
„Mh, gern", ihrer Stimme war die Euphorie nicht anzuhören, die ihr durch ihre Adern schoss, „was machst du denn beruflich?"
„Erhöhte Nachfrage durch künstliche Verknappung."
„Bist du ein Gemüseverkäufer?"
„Wow, simpel gedacht. Gefällt mir. Ich bin in der Wirtschaft."
„Ach. Sind wir nicht irgendwie alle in der Wirtschaft?"
„Du bist ganz schön neugierig."
„Nicht mehr wenn ich alles weiß. Ich tippe übrigens immer noch auf Gemüseverkäufer."
Leander lachte.
„Ich bin Controller für die TASF GmbH."
„Interessant. Ist das nicht ganz schön trocken?"
„Na und? Guter Humor auch."
„Wie geht's dir denn? Warst du noch lang im Holy Lamp?"
„Ich war schon ausgeschlafener, aber es geht. Der Abend hat mit deinem Verschwinden auf jeden Fall deutlich an Reiz verloren. Deshalb, sehen wir uns nächste Woche?"
„Schick mir wo und wann!". Mit diesen Worten legte Julia auf, sog tief die Luft um sich herum ein mit dem Gefühl als hätte sie einen Milliarden Dollar Deal gehandelt.
Woher hatte er eigentlich ihre Nummer?
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Es ist sehr frustrierend für einen Autoren wenn jemand anscheinend die Geschichte so genossen hat, dass er von vorne bis hinten gelesen hat, aber kein Vote vergibt. Liebe Grüße und einen tollen Sonntag JT!
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Vogelwild
AventuraJulia ist kürzlich zur Abteilungsleiterin befördert worden, ihre beste Freundin Sage leitet ein Hotel. Jung, erfolgreich - alles könnte perfekt sein. Doch Menschen mit undurchsichtigen Motiven, ausgemerzt geglaubte Schwächen und der ganz normale A...