Prolog - 1

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Der diesjährige Spätsommer brachte ziemlich viel Regen mit sich, so wie auch heute Nacht.
In ziemlich regelmäßigen Abständen rasselte das Wasser gegen mein Fenster.

Es kam mir vor als würde ich diese Nacht nicht zum Schlafen kommen, immer wieder drehte ich mich unruhig hin und her.
Schon 2:22 Uhr dachte ich, langsam wird's eng mit dem ausreichenden Schlaf.
Also schloss ich nochmal fest die Augen und schüttelte dieses unruhige Gefühl von mir ab. Morgen würde es schon besser sein.

„Guten Morgen Rosie!, Wow wie siehst du denn aus" schlürfend schaute ich zu Maya rüber und versuchte sie mit meinem Blick zu erschlagen
„Frag bitte nicht, ich hab die Nacht so schlecht geschlafen, ich hatte ständig das Gefühl jemand würde mich anstarren" meine Beste Freundin zog die Augenbrauen zusammen und reichte mir wortlos die Cornflakes.
„Komisch, vielleicht solltest du abends die Gardinen doch zuziehen" dass ich eigentlich das Gefühl hatte von meinem Ankleide Zimmer aus beobachtet zu werden, ließ ich außen vor. Ich wollte von meiner besten Freundin nicht schon um 7 Uhr morgens für verrückt erklärt werden.
Maya bekam als Antwort nur ein stumpfes „ Mhmpf"
Ich sollte mich nicht mit so einem Quatsch aufhalten sondern mich eher auf meine Prima Ballerina Ausbildung konzentrieren.

Das Tanzen lag mir schon als Kind im Blut, zumindest beteuert meine Familie das immer.
Zu meiner Familie gehören eigentlich nur mein Mama Elizabeth und mein Vater Giorgio und meine Brüder James und Paul. Wir machen die Familie de Laurentis aus

„Erde an Rosie, du kommst noch zuspät wenn du weiterhin dein Frühstück anstarrst" Maya wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum bis ich wieder einigermaßen aus meiner Starre erwachte.
Ach Mist, ich kam nie zuspät also nuschelte ich ein schnelles danke und sprang vom Tisch auf

Die Treppen in mein Zimmer nahm ich nicht wirklich wahr also stand in schon in kürzester Zeit in meinem ankleide Zimmer und zog mich um.
Da ich heute einiges an Training vor hatte, schlüpfte ich in meine Rosa leggings dem passenden Rock und Body.
Ich packte meine spitzen Schuhe, das Duschzeug und Wasser und ein paar Energie Riegel in meine Tasche und stürmte davon.

Ich musste schon zugeben, dass ich durch meine Eltern ein ziemlich gutes Leben in London führen konnte. Ich war auf einer Renommierten Ballett Akademie und hatte all den Luxus den sich eine 19 jährige Wünschte.

Mein Vater war ein Italienischer Diplomat und Professors, so lernte er meine Mutter kennen. Die zum Genovischen Adel gehörte jedoch in Amerika aufwuchs.

Während ich über meine Familie so nachdachte, merkte ich garnicht wie schnell ich in der Schule Angekommen war. Ich parkte das Auto direkt vor dem Eingang und eilte hinein.
In meinem Kopf überlegte ich noch rasch in welchem Saal ich heute sein würde und meine Füße machten sich von selbst auf den Weg.

Das Tanzen hatte mich einiges gelehrt, mit Schmerz umzugehen, Trauer zu verarbeiten und meine Liebe zum Ausdruck zu bringen all diese verdankte ich dem Tanzen.
Dieses Jahr würden wir zum Winter hin eine herzzerreißende liebes Geschichte aufführen und mit Stolz konnte ich sagen, dass ich die Prima Ballerina sein würde.
Ich hatte gleich 2 Solo Auftritte und freute mich riesig.
Doch auch dies verlangte einiges von mir, ich trainiere 6 mal die Woche 3-4 Stunden.

Ich stellte die Musik an und fing an mich zu dehnen und schon bald hatte die Musik mich in ihren Bann gezogen

Ich vergaß das komische Gefühl, dass mich seit ein paar Tagen nicht los lies und verbannte all den Stress der mich heimsuchte in eine kleine Ecke in den hintersten Teil meines Gehirnes.
Die Musik war das einzige was zählte.

Nach Stunden Langem Training war ich nun endlich fertig und traf auf dem Weg zur umkleide Mademoiselle Perrin
"Guten Tag Rosalie, ich hab mir ihr Training angeschaut und es war mal wieder Fabelhaft. Vielleicht noch ein kleiner Tipp ab und zu müssen sie ein bisschen mehr auf ihre Füße achten die müssen absolut gespreizt sein "
Ich nahm mir ihre Ratschläge immer sehr zu Herzen, Mademoiselle Perrin war eine in die Jahre gekommene Ballerina die schon sehr jung sehr viel erreicht hat.
Ich war Dankbar für ihre konstruktive Kritik und versuchte sie so gut es ging umzusetzen.
„Ich werde es morgen aufjedenfall versuchen"
Wir tauschten uns noch kurz über das morgige Training aus und daraufhin verschwand ich in die umkleide Kabine

Das heiße Wasser prasselte meinem Nacken hinab und erlaubte meinen müden Muskeln sich zu entspannen. Während ich das Shampoo einmassierte und leise vor mich summte, erkannte ich mit der Augenspitze einen dunkeln Schatten.

Als würde mich jemand beobachten doch als ich erschrocken zur Seite drehte, stand dort keiner mehr. Stirnrunzelnd beendete ich meine Dusche so schnell es ging und wickelte mich in mein Handtuch.
Langsam hatte ich das Gefühl ich würde mir den ganzen Kram nur einbilden, wahrscheinlich lag es an meinem Schlafmangel.

Ich durchwühlte meine Sporttasche nach meiner sauberen Unterwäsche jedoch fand ich bloß den BH von meinem Slip war keine Spur mehr. Dabei hatte ich den heute morgen doch eingepackt oder hatte ich mir das bloß eingebildet ?

STALKER*Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt