Nicht ganz nach Plan

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Nicht ganz nach Plan

Das rothaarige Mädchen sah aus als wäre sie drauf und dran den Freund von Sirius gleich zu verhexen. Dann trat der leicht kränklich wirkende Junge von vorhin neben den Strubbelhaarigen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Krone, ich glaube es hat jetzt keinen Sinn. Ich denke wir sollten gehen und warten bis sie sich etwas abgeregt hat." Der Strubbelhaarige schaute enttäuscht drein und begann zögerlich sich abzuwenden, als sich noch jemand anderes einmischte...

„Na, wen haben wir denn da? Blutsverräter und Schlammblüter. Lauter Gryffindors. Evans, hör auf hier so rum zu schreien, da könnte ja jemand noch auf die Idee kommen, mit deinem dreckigen Blut ein wenig zu spielen." Mischte sich nun ein blonder Junge mit arrogantem Tonfall und widerlichen Grinsen ein. Er war umgeben von einer kleinen Gruppe Teenager.

„Nenn sie nicht Schlammblut, Malfoy!" fuhr Strubbelhaar (oder "Krone", wie ihn seine Freunde scheinbar nannten) den Blonden an.

„Potter" meinte dieser Malfoy dann. Was für ein Idiot war der Blondie eigentlich? Er hatte eines der Mädchen (ich weiß leider nicht welche) Schlammblut genannt!"

„Ich kann mich auch selber verteidigen, Potter!" fauchte die Rothaarige. Das war dann wohl diese Evans, die von Malfoy Schlammblut genannt wurde. Wütend begann sie Geld aus ihrer Umhängetasche zu kramen, legte es neben die Eisbecher und verschwand, einen vernichtenden Blick zu den Jungs werfen, mit wehendem Haar, gefolgt von den beiden anderen Mädchen.

Oh. Mein. Gott.

Nach einer weiteren kurzen Auseinandersetzung zwischen Sirius' Kumpeln und Malfoy's Bande von Idioten wandten sich Malfoy und Co. schließlich feixend von uns ab. Sie verschwanden im Inneren des Cafes. Endlich waren diese hirnverbrannten Idioten weg! Jetzt hatten wir hoffentlich wieder unsere Ruhe.

„Tatze, Krone, Wurmschwanz, ich glaube wir sollten jetzt auch gehen. Krones Dad wartet bestimmt schon."

Sirius warf mir einen entschuldigenden Blick zu. „Sorry, Süße, aber ich muss jetzt weg. Wir sehen uns dann in Hogwarts!", verabschiedete er sich von mir. „Dann können wir gerne da weiter machen, wo wir aufgehört haben" fügte er mit einem Zwinkern hinzu, und verschwand mit den anderen im Getümmel.

Toll. So war das eben nicht gemeint. Ich habe schließlich WIR und nicht ICH gedacht! Ganz klasse. Jetzt saß ich hier also alleine. Dass die alle auch plötzlich auf einem Schlag abhauen mussten... Sirius war zwar absolut heiß und bisher ziemlich nett, aber um sein Eis zu bezahlen, dafür war er wohl zu dämlich. Also zahlte ich vorläufig für uns beide. Das Geld musste er mir in Hogwarts aber zurück geben! Dafür gibt dann wohl oder übel doch einen Minuspunkt für ihn. Schade eigentlich.

Okay. Was mache ich jetzt? Es war zwanzig nach eins. Was wohl hieß, ich durfte mich noch einige Zeit hier langweilen, bis Madam Malkins wieder aufmachte.

Dann zog es mich wie magisch zu einem der Schaufenster. Dort war, groß ausgelegt, die neueste CD der Schicksalsschwestern. Und zwar wirklich die Neueste. Ich meine, sie war schließlich erst seit knapp zwei Wochen auf dem Markt! Und das bedeutete, es war die einzige CD der Schicksalsschwestern, die ich noch nicht hatte! Also das sollte ich schnellstens ändern...

Nachdem ich mir mit die CD gekauft hatte, schlenderte ich noch eine Weile geistesabwesend durch die Winkelgasse. Ich hing ganz meinen Gedanken nach, und registrierte kaum, wohin mich meine Füße trugen. Doch plötzlich zog mich jemand an meiner rechten Schulter. „Hast du dich verlaufen, Schätzchen?" riss mich eine Hexe mittleren Alters aus meinen Tagträumen.

„Was? Ähh.. N-nein! Hab.. ich nicht!" Die Hexe schien mir das wohl nicht so recht abzukaufen. Erst jetzt bemerkte ich, wie viel weniger Leute hier waren. Die Geschäfte wirkten viel modriger und weniger besucht.

Alles in Allem war es hier dunkler und staubiger. Ganz als wenn sich eine unheilvolle Aura über diese Gegend gelegt hätte.

„Sollen wir dir helfen? Wir bringen dich gerne Heim!" sprach ein Mann mit rauer Stimme. Die Hexe begann wahnwitzig zu kichern.

„Nein, nein. Machen Sie sich nur keine Umstände! Ich, ich komme allein zurecht!" beeilte ich mich zu sagen und ging rasch weiter. Okay, Merlin, hilf mir! Wo war ich hier bloß wieder gelandet?!

Ich setzte meinen Weg fort, und jaa, diesmal achte ich darauf wo ich hin gehe. Ab und zu gafften mich ein paar, schräg aussehende Leute an, aber die meisten (na gut, es waren auch nicht wirklich, so super viele Leute hier) schenkten mir keine Beachtung. Das hier sah gar nicht mehr wie die Winkelgasse aus, die ich vorhin noch bewundert habe. Ein weiterer Grund, es mit der Angst zutun zubekommen. Wo war ich hier mal wieder rein geraten?

Auf einmal sah ich einen blonden Haarschopf, der mir irgendwie bekannt vorkam. Ich wusste nicht wo oder wann ich diese Haare schon mal gesehen habe, aber ich kannte sie. Rasch näherte ich mich. Und jetzt erkannte ich die Gestalt. Es war dieser Malfoy. Doch diesmal ohne seine Gang. Sollte ich ihn auf mich aufmerksam machen? Vielleicht wusste der ja, wie ich zurück zur Winkelgasse komme. Aber, nein, lieber nicht. Wer weiß, wozu der Kerl im Stande ist. Nach der Schlammblutaktion vorhin trau ich dem echt (fast) alles zu.

Vorsichtig, darauf bedacht nicht entdeckt zu werden, näherte ich mich. Wo wollte der nur hin? So ganz alleine... Und dann auch noch in dieser Gegend... - Jetzt sagt nichts! Ich weiß, ich bin auch alleine und auch hier! Aber das war was anderes! Schließlich war der ja vorhin noch von seiner Bande von Idioten (ich kannte sie zwar nicht, aber ich war mir so ziemlich sicher, dass sie ebenfalls so waren wie er, wenn sie sie mit ihm abgaben) umgeben. Und kam dabei nicht gerade sympathisch rüber.

Von Neugierde getrieben folgte ich ihm noch ein weiteres Stück. Auf einmal fiel ihm etwas aus der Jackentasche, was Malfoy allerdings nicht zu bemerken schien. Vorsichtig verringerte ich den Abstand zwischen uns. Als ich an der Stelle ankam, wo er dieses Ding verloren hatte, fand ich eine kleine, schwarze Kugel. Kaum größer als eine Murmel. Was fing dieser Typ mit so etwas an? Ich meine, wozu brauchte man solch ein Ding denn? Zum Quidditch spielen wohl kaum. Schulterzuckend steckte ich es ein. Wer weiß, wozu man das noch gebrauchen konnte. Wenn es Malfoy vermisst, kann ich es ihm schließlich immer noch wieder geben. Oder eben auch nicht. Mal sehen.

Inzwischen war er schon um eine Hausecke gebogen. Ich beeilte mich, ihm zufolgen. Gerade noch konnte ich erkennen, wie er in ein Geschäft namens Borgin & Burke's ging. Rasch blickte ich mich um, dort vorn war ein kleines Dach, von wo aus ich einen guten Blick in den Laden hatte. Schnell stellte ich mich auf ein rostiges Regenfass und zog mich von dort aus auf das Dach. Zu meinem Glück war dies wirklich nur ein "kleines Dach", was bedeutete, es war nicht sonderlich hoch und ich kam ohne größere Probleme hinauf.

Zum Glück war auf der Straße keine Menschenseele. Nur eine Katze streunte durch die schmale Gasse.

Das nur spärlich beleuchtete Geschäft machte auf mich einen zwielichtigen Eindruck. Wie so ziemlich alles hier in der Gegend. Was wollte der da nur? In einer Ecke konnte ich einen steinernen Kamin sehen und auf den Vitrinen waren verschiedenste (wahrscheinlich schwarzmagische) Objekte. Das war hier wahrhaftig ein gruseliger Ort. Normal wäre ich schon längst umgekehrt und hätte versucht wieder zurück in die Winkelgasse zukommen, aber das war anders als sonst. Irgendetwas hielt mich hier fest.

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Hallo ihr Lieben!

Hier das neue Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen! 

Morgen geht es dann mit dem nächsten weiter!

Freue mich über Anmerkungen, Verbesserungen, Lob, ... :)

LG, Junipa

My Ordinary Madness (Sirius Black FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt