Der Anfang, des Endes Teil 2

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Zuhause angekommen, überrannten mich schon meine Geschwister. Sie fragten wieso ich schon daheim sei, da ich doch eigentlich bis 14 Uhr arbeiten musste. Ich schaute auf die Uhr, es war gerade 11. Ich erklärte ihnen, dass unser Vater getestet werden muss auf Corona. Das schien die beiden nicht zu erfreuen. Ich ging zu meinem Vater, sagte ihm er soll die Medikamente direkt einnehmen. Das tat er dann auch. Ich ging noch einmal kaufen, damit wir alles Zuhause haben, was wir benötigen. Sonst verlief der Tag ruhig. Meine Eltern ruhten sich aus, ich spielte mit meinen Geschwistern Karten und wir machten unsere Arbeitsaufträge. Mein Vater fing immer heftiger an zu Husten. Er hatte plötzlich 40.4°C Fieber. Wir riefen beim Notdienst an (116117). Diese rieten uns meinen Vater ins Krankenhaus zu bringen, wenn sich das Fieber nicht senkt. Ich blieb bis 6 Uhr morgens wach, schaute immer wieder nach, wie es meinem Vater geht. Ich legte ihm Wandenwickeln um die Beine, damit sich sein Fieber senkt. Was auch half. Er schlief ein.

Der nächste Tag.
Das Fieber meines Vaters startete mit 38.5°C, was in Ordnung ist, wenn man die Tage davor mitzählt. Doch jetzt fingen die Symptome immer härter an. Er bekam Schüttelfrost, Kalte weiße Finger. Er hatte Kopf- und Nackenschmerzen. Sein allgemein Zustand wurde immer schlechter, doch das kümmerte ihn nicht viel. Er sagte, dass es weg geht, sobald er sich ausruht. Meine Mutter fühlte sich auch sehr unwohl, weshalb sie sch den ganzen Tag ausruhte. Währenddessen versuchte ich meine kleinen Geschwister zu ermutigen zu helfen. Meine kleine Schwester lag jedoch nur in ihrem Bett. Anscheinend kümmerte es sie nicht, wie es unseren Eltern geht. Nichtmal einfachen Reis wollte sie kochen und nachschauen wie es den Eltern ging, kam ihr garnicht in den Sinn. Ich und mein kleiner Bruder, welcher nebenbei Autist ist, kümmert uns um unsere Eltern, brachten ihnen Essen, Trinken und fragten sie wie es ihnen geht.

Am Abend kam es dann zu einem Streit zwischen mir und meiner kleinen Schwester. Ich fragte sie, ob sie denn nicht den Ernst der Lage sehen würde, doch sie ging nicht darauf ein. Sie sagte nur das es ihr Selbst nicht gut geht, weil sie Kopfweh habe. Ahja, deshalb lag sie den ganzen Tag im Bett und schaute Netflix. Mir war jetzt klar, dass ich eher auf meinen kleinen Bruder als auf sie bauen kann, Selbst in dieser schweren Zeit.

Sonntag morgen.
Ich wachte auf und ging in das Zimmer meiner Eltern, da lag jedoch nur meine Mutter. Ich fragte sie wie es ihr geht und ob sie etwas benötigt. Sie sagte mir, das sie gerne etwas Tee trinken würde, also ging ich Hoch in die Küche und machte ihr einen Reizhusten-Tee. Meinen Vater sah ich auf dem Sessel im Wohnzimmer liegen. Auch ihn fragte ich, ob er etwas benötigt. Er sagte dass er gerne etwas Tee trinken würde, welchen mein kleiner Bruder ihm dann machte. In der Zeit ging ich zu meiner Mutter. Ich redete mit ihr über Papa und über ihren Zustand. Als ich dann wieder hochging umarmte ich meinen Papa und musste hören, wie schwer er atmet. Er atmete so, als sei er gerade einen Marathon gelaufen. Seine Finger wurden immer weißer und waren eiskalt. Er klagte über Kopfschmerzen und Hustete nach jedem Wort. Es war nichts mehr, was nicht lebensgefährlich ist.
Den ganzen Tag ruhten sich meine Eltern also noch aus. Zuerst machte ich dann mit meinen kleinen Geschwistern Burger, die sich mein Bruder gewünscht hatte. Als wir gegessen hatten, ruhten wir uns alle etwas aus. Gegen 17.40 Uhr, machte ich dann mit meinen kleinen Geschwistern etwas Sport. Gegen 18 Uhr rief meine Mutter mich jedoch an, dass ich zu ihnen ins Zimmer kommen soll. Als ich runter ging, erzählte sie mir das sie den Krankenwagen für meinen Vater gerufen hat. Scheiße.
Nun hieß es Kleider packen und warten. Mein Vater atmete immer noch ziemlich schwer. Wir saßen uns alle in den Flur, mit offener Tür und warteten bis der Krankenwagen kam.

Der Kampf um das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt