Der Anfang des Endes, Teil 5

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Der Arzt fragte uns, wie es meinem Vater geht und wie es uns gehen würde. Naja was soll man schon sagen, wie es einem geht, wenn einem der Vater fast genommen wurde. Ehrlich gesagt glaube, ich, dass er nur angerufen hat, da seine Kollegin ziemlich Scheiße gebaut hat, schließlich hat seie meinen Vater mit den selben Symptomen, die ihm fast zum Verhängnis wurden einfach wieder nach Hause geschickt. Er telefonierte trotzdem länger mit meiner Mutter. Die erzählte ihm dann, das sie in ihrem Lungenbereich schmerzen hat. Der Arzt sagte ihr daraufhin, dass er ihr eine Überweisung zum Röntgen geben wird. Sie sollte am selben Abend noch in ein Krankenhaus fahren um sich die Lunge geröntgt bekommen zu lassen. Das tat sie dann auch. Der Freund meiner Schwester fuhr zum Arzt und holte die Überweisung für meine Mutter ab. Dann fuhr er sie in ein Krankenhaus. Mittlerweile war es kurz nach 20:00 Uhr. Da wir noch nichts gegessen hatten, machten ich und meine beiden Schwestern uns Pizza-Baguette, welche wir dann aßen. Nebenbei spielten wir UNO und Skip-Bo, solange bis meine Mutter wieder zurückkam. Das war um ca. 23:30

Meine Mutter erzählte uns, dass an ihrer Lunge nichts festgestellt wurde, jedoch wurde ein Covid-19 Test gemacht. Nun hieß es wieder mal warten. Meine Schwester fuhr nun mit ihrem Freund nach Hause und wir gingen alle in unsere Betten. Meine Mutter jedoch schlief auf der Couch, da sie nicht alleine in ihrem großen Bett schlafen wollte und konnte.

Mittwoch, 08.04.2020, 11:45 Uhr.
Das Krankenhaus rief an, da sie die Ergebnisse meiner Mutter haben. War ja klar, Positiv. Soo nun saßen wir da, Mutter Positiv, Vater im Koma, ebenfalls Positiv. Da ich auch Symptome hatte, dachte ich mir schon, das ich es auch haben könnte. Jedoch war dies nicht klar also hielt ich etwas Abstand zu meiner Mutter. Den ganzen Vormittag verbrachten wir mit nichts tun, da es uns allen nicht soo super ging. Gegen 14:00 aßen wir dann jedoch zu Mittag. Was es gab? Keine Ahnung.

Die Uhr schlug 14:30. Uhr. Dann plötzlich kam ein Anruf. Wer war es wohl? Richtig, das Gesundheitsamt. Sie erklärten meiner Mutter, dass wir alle getestet werden müssen, das Jemand zu uns nach Hause kommen würde um uns zu testen. Dies geschiehte dann tatsächlich ziemlich schnell. Gegen 16:15 Uhr stand eine Ärztin vor unserer Tür, mit voller Montage. Zuerst steckte sie ein Stäbchen in den Hals meines kleinen Bruders. Dann war meine kleine Schwester an der Reihe und dann ich. Das Gefühl einen trockenen Stab im Mund und Rachen zu haben war schon ziemlich eklig. Wie mein Körper es wollte schlug mein Würgereiz ein, jedoch kam nichts raus.. Gott sei dank. So nun war meine  Mutter dran und dass, obwohl sie schon im Krankenhaus Positiv getestet wurde. Die Ärztin redete nun noch etwas mit uns. Ich bemerkte die Nachbarn die uns anschauten, die Arbeiter von der anderen Straßenseite, die gerade das Dach unsrer anderen Nachbarn erneuerten. Es war ein komisches Gefühl. Man fühlt sich schuldig, als hätte man irgendetwas falsch gemacht, was natürlich nicht der Fall war. So. Jetzt kam die Wartezeit erneut. Den ganzen Tag verbrachten wir drin mit Kartenspielen, Lesen, am Handy und am Fernseher.

Donnerstag 09.04.2020, 11:00 Uhr.
Heute konnte ich, wie die Tage davor nicht wirklich lange schlafen, weshalb ich seit 8:00 Uhr wach war. Um 11:00 Uhr bewegte ich mich dann doch mal runter ins Wohnzimmer. (Mein Zimmer ist im Dachgeschoss) Dort lag iene Mutter im Sessel, meine kleinen Geschwister waren in ihrem Zimmern. Ich fragte sie, ob sie etwas Neues weiß, wegen meines Vaters, doch sie wusste nichts. Dann fragte ich sie nach ihrem Zustand und ihren Symptomen. Tatsächlich hatte sie ein paar Symptome wie, Geschmack- und Geruchsverlust, Kopfscherzen und etwas Schmerzen im Lungenbereich. Jedoch wären diese nicht so schlimm meinte sie. Mir ging es an diesem Tag auch nicht besonders gut. Ich fühlte mich sehr unwohl, hatte nicht großartig Hunger und hatte schon wieder Kopfschmerzen. Meine Mutter ging ins Badezimmer und ich setzte mich auf die Couch. Dann klingelte das Telefon. Es war das Gesundheitsamt mit den Ergebnissen, was tatsächlich ziemlich schnell ging, da es sonst immer 3- 4 Tage dauert. Also gab ich das Telefon meine Mutter, da die Frau am Telefon mit ihr sprechen wollte. Ich blieb an der Badezimmer-Tür stehen und hörte nur wie meine Mutter sagte: „Das hab ich mir fast gedacht. Danke für den Anruf". Nach ca. 3Minuten legte eine Mutter auf. Ich fragte sie sofort was sie nun gesagt hatten. Meine Mutter meinte daraufhin: „ Ich bin Positiv, du bist Positiv und Lisa (Meine kleine Schwester) ebenfalls. Nur Finn (Mein kleiner Bruder) hat es verschont, er ist Negativ".

Ach du heilige, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe mir gedacht, dass meine Mutter Positiv ist und Ich, aber auch meine kleine Schwester? Sie hatte bis jetzt keine Symptome, weshalb mich ihr Ergebnis wunderte. Das mein kleiner Bruder nicht Positiv war grenzt an ein Wunder, da ich 2 Tage zuvor noch die ganze Zeit mit ihm Kuschelte, ihn Küsschen auf die Wange gab. Aber so sollte es anscheinend sein.

Und jetzt begann unsere zwei wöchige Quarantäne.

Der Kampf um das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt