6. Kapitel

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In dieser Nacht träumte ich wieder von meinem ehemaligen Besitzer Derek. Er schlug mich mit dem Gürtel, als eine Horde schwarzgekleideter Menschen das Haus stürmten mit Henry in der Führung. Er stieß Derek von mir runter und schien ihn anzuscheihen, aber ich konnte kein Geräusch wahrnehmen. Ich kauerte schwer atmend am Boden, als sich eine schwarze Figur auf mich zubewegte. Es war ein Mann. Ich knurrte ihn aggressiv an, worauf augenblicklich Angst in seinen hinter einer Sonnenbrille liegenden Augen sehen konnte und seinen Angstgeruch wahrnehmen konnte. Er roch nach Aftershave und Leder. Es war Jack!

Aufgeregt öffnete ich meine Augen. Ich erinnerte mich wieder an alles. Sie hatten mich damals beschützt! An dem Tag war ich weggelaufen und hatte mich meinem Vater angeschlossen. Ich fragte mich, ob Henry sich noch an jenes Ereignis erinnerte. Hatte er mich deshalb ausgewählt? Weil er mich erkannt hatte? Oder hatte er Mitleid mit mir gehabt? Traurig, erinnerte ich mich an die Freude in den Augen meines  Vaters, als ich ihm erzählte, dass ich bei ihm bliebe. Ich setzte mich vor die Hütte, blickte zum vollen Mond hinauf und tat etwas, was ich seit ich ins Tierheim gebracht worden war, nicht mehr getan hatte. Voller Sehnsucht nach meiner Familie begann ich zu heulen und wollte nicht aufhören, bis sich die Dämmerung über das Land legte.

Gemischtes Blut - Kampf der Instinkte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt