Gemischtes Blut - Kampf der Instinkte

5. Kapitel

Als ich aufwachte war irgendetwas anders. Es war zwei Tage her,seit Henry mich aus dem Tierheim geholt hat und er behandelte mich gut, aber ich fragte mich, wie lang das so bleiben würde. Es war jedenfalls ein gutes Zeichen, dass er nie Gürtel zu tragen schien. Ich reckte meinen Kopf aus der Hütte. Ein fremder Geruch füllte meine Nase. 'Auf jeden Fall ein Mensch... männlich... ein bisschen zu viel Aftershave... Anfang 20' erkannte ich an der Spur. Neugierig und angespannt schlich ich zum Gehegegitter und erblickte dort den Fremden. Er war fast so groß wie Henry und hatte blondes, kurzes Haar,  das eine Welle auf seinem Kopf schlug. Auch er hatte einen Stoppelbart. 'Parfümiert er sich etwa mit dem Aftershave ein?!' Als er mich bemerkte, sprang er panisch nach hinten, sodass ihm fast seine Sonnenbrille von der Nase gerutscht wäre. "Henry! Ich dachte du hast dir einen HUND zugelegt und keinen WOLF!?" ,schrie er. Henry schmunzelte:"Officer Jack Tobias Wilson, Kämpfer gegen das Böse und Beschützer des Volkes, hat Angst vor einem Wolfshund, obwohl zwischen ihnen ein stabiles Gitter ist und er schon einen entlaufenen Tiger wieder eingefangen hat! Ich sehe schon die Schlagzeile." "Erstens weisst du ganz genau, dass du mich nicht so nennen sollst! Zweitens Du hast Angst vor Bären. Und Wölfe fressen Bären! Und Drittens, wer sagt, dass er ein WolfsHUND ist und kein reiner Wolf? Meiner Ansicht nach hat er nichts vom Hund!" argumentierte Jack lautstark. Ich bewegte mich auf ihn zu, wohlwissend, dass er keine Gefahr darstellte. 'Für eine ernstzunehmende Gefahr ist er viel zu ängstlich!' witzelte ich in Gedanken. 'Er glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich mich mit einem Bären anlegen würde?! Ich würde mich nur mit einem anlegen, wenn er mich bedroht, aber dafür sind Bären viel zu freundlich!' Ich nahm erneut seinen Geruch auf. Irgendetwas an daran kam mir bekannt vor. Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu erinnern. Ich sah verschwommene, schwarze Umrisse, vermutlich von Menschen, von denen einer auf mich zu kam. Ein Duft nach Aftershave und Leder kroch mir in die Nase. Keine Zweifel, ich kannte Jack von irgendwo her, aber mir wollte nicht mehr als diese verschwommenen Bilder und sein damals ledrig angehauchter Geruch einfallen. Ich musste einfach mehr wissen und ich würde nicht aufgeben, bis ich es herausgefunden hatte!