Kapitel 2

2K 149 7
                                    

„Haaaarrrrryyyy!"

Erschrocken fuhr ich auf. Was? Wo? Wer? Verdattert schaute ich mich um. Ich war in einem Hotelzimmer in Deutschland und ein überaus wacher Louis hüpfte auf unserem Hotelbett auf und ab.

„Na endlich bist du wach!", schrie er erneut auf, als er merkte, dass ich meine Augen aufgeschlagen hatte und ließ sich neben mir auf das Bett fallen. „Es ist schon 9 Uhr und du musst dich langsam für die Interviews fertig machen.", plapperte Louis weiter und gab mir einen schnellen Kuss auf den Mund.

Erst da bemerkte ich, dass Louis schon angezogen und frisch geduscht war. „Warum hast du mich nicht geweckt?", fragte ich ihn schmollend, „Dann hätten wir zusammen duschen können."

„Och Harry sei nicht traurig, wir haben heute Abend noch genug Zeit für uns. Lass uns erst mal diesen anstrengenden Tag hinter uns bringen.", versuchte Louis mich wieder glücklich zu stimmen, doch so leicht machte ich es ihm nicht. Schmollend und mit verschränkten Armen ließ ich mich zurück ins Bett fallen.

Ein Lächeln bildete sich auf Louis Lippen. Er wusste genau, dass ich nur so tat, als wäre ich enttäuscht. Im nächsten Moment raffte sich Louis auf und schmiss sich auf mich. Er begann mich zu kitzeln. Lachend versuchte ich mich unter ihn her zu winden, doch kurz bevor mir dies gelang, packte mich Louis an meinen Handgelenken und riss meine Arme in die Höhe. Ich war unter Louis gefangen, der es sich nun auf meinem Schoss gemütlich machte. Er rieb seinen Po hin und her und schien eine bequeme Sitzposition zu suchen.

Das dieses hin und her gerutsche Folgen hatte, war Louis mehr als bewusst, denn sein Lachen wurde immer breiter, als er merkte wie mein immer härter werdender Schwanz gegen seinen Po drückte. Die Schmetterlinge in meinen Bauch, die sich immer noch zu regen begannen, sobald Louis mich berührte, obwohl wir schon fast ein Jahr zusammen wahren, vermischten sich mit der aufkommenden Erregung und ließen mich fast durchdrehen.

Ein gequältes „Louis" entkam meiner Kehler. Doch dieser machte keine Anstalten mit seinem Handeln aufzuhören. Die Bewegungen machten mich wahnsinnig und um ein bisschen mehr Reibung zu genießen, drückte ich meine Hüfte Louis kreisendem Po entgegen. Doch kaum tat ich dies, hielt Louis in seiner Bewegung ein.

Ich wollte gerade schon protestieren, als er sich zu mir runter beugte und begann meinen Hals zu liebkosen. Louis wusste genau, wie empfindlich ich am Hals war, sodass mein Stöhnen, welches ich mittlerweile nicht mehr zurückhalten konnte, Louis nur noch mehr dazu antrieb, an meinem Hals zu saugen. Wie so oft stellte ich mir innerlich die Frage, wie mich dieser Junge mit so einfachen Gesten in eine andere Welt bringen konnte. In eine Welt in der nur wir und unsere Liebe existierte.

Völlig unerwartet sprang Louis dann allerdings auf und hüpfte vom Bett runter. „Ich gehe schon einmal zu den anderen Jungs, wir werden in 20 Minuten abgeholt, du musst die beeilen."

Verdattert sah ich Louis an. Eine sofortige leere erfüllte meinen Körper und völlig perplext schrie ich ihn an: „Das kannst du doch nicht machen! Mich alleine mit diesem Problem lassen!" Demonstrativ zeigte ich mit einem Finger auf meine mehr als deutliche Beule in meiner Boxershort.

„Du musst doch eh noch duschen, dann duscht du heute halt ein bisschen kälter.", antwortete Louis mir verschmitzt, währenddessen er seine Schuhe anzog. Ich sah ihn immer noch verdattert an. Er meinte das hier wirklich ernst.

„Jetzt guck nicht so Harry. Das hast du davon, wenn du als dank schmollst, obwohl ich so nett war und dich geweckt habe.", mit diesen Worten verließ Louis das Hotelzimmer und ließ mich alleine zurück.

„Dieser verdammte Mistkerl!", murmelte ich wütend vor mich hin und stampfte ins Badezimmer. Dort angekommen, stieg ich unter die Dusche und schaltete das Wasser ein.

Die eiskalte Dusche verbesserte meine Laune nicht und einen Blick in den Spiegel ließ mich erneut ein wütendes „Louis!" schreien. Ich hatte einen großen Knutschfleck am Hals. Wie sollte ich den erklären, wenn mich ein Interviewer danach fragte? Ich hatte echt den unmöglichsten Freund den man sich vorstellen konnte.

Aufgrund des riesen Fleckes an meinem Hals entschloss ich mich dazu ein Hemd mit Kragen zu tragen. Darüber zog ich einen dünnen Pullover und ein Jackett. Ich hoffte auf diese Weise, konnte ich neugierige Fragen ausweichen.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir in fünf Minuten abgeholt werden würden und so richtete ich kurz meine halb trockenen Haare und zog mir meine Schuhe an. Mit wenigen Schritten war ich aus dem Hotelzimmer raus und an der Fahrstuhltür.

Das Hotel war recht schlicht gehalten und der Fahrstuhl für mein Empfinden etwas zu klein, deshalb war ich froh, als ein lautes „Bing" mir signalisierte, dass ich die Hotellobby erreicht hatte.

Ich musste wohl immer noch ziemlich genervt aussehen, denn mich begrüßten ein sich vor Lachen runter beugender Louis und drei Gesichter die mich fragend ansahen.

„Fragt nicht.", presste ich aus zusammen gebissenen Zähnen hervor. Louis schien es allerdings gar nicht zu stören, dass die Jungs mitbekommen könnten, was heute Morgen bei uns im Hotelzimmer passiert ist, denn er kam hüpfend auf mich zu und sagte unüberhörbar: „Sei nicht wütend Harry, heute Abend mache ich alles mit dir was du möchtest und dann höre ich nicht zu früh wieder auf." Ich merkte, wie es mir bei seinen Worten heiß wurde.

„Zu viele Informationen.", sprach Liam das aus, was ich dachte. Doch da Louis gute Launen nun einmal ansteckend war und man ihm eh nicht lange sauer sein konnte, rang ich mir ein Lächeln ab und schlug ihn spielerisch auf den Kopf. „Na los du Dummkopf. Ich bin dir nicht mehr sauer."

„Juhu!", schrie Louis auf und zog mich für einen Kuss an sich. Ich vertiefte den Kuss und blendete für einen Moment die anderen Jungs völlig aus, die sich schon auf dem Weg zu dem gerade vorgefahrenen Wagen machten. Ein bekanntes wohliges Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus und ich empfand es fast so, als könnte ich vor Glück übersprudeln.

Erst das Hupen von dem Wagen, der uns abholte, riss mich und Louis aus dem Kuss und wir beeilten uns die anderen Jungs einzuholen.

---------------------

Wir hatten schon drei Interviews hinter uns, als wir uns auf dem Weg zur Bravo machten, die eine recht beliebte Zeitschrift bei den Jugendlichen hier in Deutschland zu seien schien. Bis jetzt hatte noch niemand meinen Knutschfleck bemerkt, bis auf Louis, der bei der Autofahrt prüfend meinen Hemdkragen zur Seite geschoben hatte, um sich sein Kunstwerk anzuschauen. Am liebsten hätte ich ihm dort wieder auf den Kopf gehauen, nur diesmal fester. Ich riss mich allerdings zusammen.

Die Jungs und ich wurden von einer nett aussehenden Frau in einem Raum gebracht, indem sich wir uns vor einem Greenscreen setzen sollten. Da ich genau wusst wie schwer es Louis und mir fallen konnte die Finger voneinander zu lassen, setzte ich mich extra nicht neben ihm.

Dann begann auch schon das Interview, welches zunächst wie jedes andere verlief. Es gab Fragen zu unserem Song, zu unseren Frauengeschmack, ob wir schon deutsches Essen gegessen hätten und wie wir die Bekanntheit hier in Deutschland fanden. Dann kamen wir darauf, dass ich nach Harry Potter benannt war. Und ich sagte zum Spaß, dass ich auch eine Narbe wie Harry Potter hatte.

Louis musste diese Situation natürlich sofort ausnutzen und so zeigte er mit einem Finger auf meinen Knutschfleck. Ich brauchte einen Moment, um die Situation zu realisieren und dann einen weiteren Moment, um professionell weiterzumachen und nicht Louis an die Gurgel zu springen.Warum konnte er sich nicht einmal zurückhalten und nicht immer ohne zu denken handeln? 

Ich beschloss Louis zu ignorieren und widmete mich der Interviewerin, um irgendwie die Situation zu retten. Zu allem Überfluss flüsterte Louis noch, dass er mir den Knutschfleck gegeben hatte und ich sendete ein kleines Dankgebet hinauf, dass die Interviewerin es scheinbar nicht gehört hatte und ich so einigermaßen gut aus der Situation heraus kam, ohne in Erklärungsnot zu geraten.

Na warte Louis, wenn wir heute Abend im Hotelzimmer sind, hast du nichts mehr zu lachen.

Falling || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt