Kapitel 16

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Um kurz vor 19 Uhr stand ich im Esszimmer und deckte den Tisch. Ich war nervös. Sehr nervös sogar.

Erst nach dem Telefonat waren mir nämlich diverse Szenarien durch den Kopf gegangen, warum das Date bei mir zu Hause eine schlechte Idee war.

Was ist wenn Noah mich doch kannte und er heimlich Fotos von mir und meinem Haus machen wollte, die er dann plant zu verkaufen.

Oder wenn er ein Einbrecher war und er sich meiner Sachen bedient, wenn ich auf der Toilette bin.

Okay er war Arzt, kein Einbrecher. Aber vielleicht war es sein Hobby oder er war Kleptomane.

Und ob es so schlau war, sich einen Tag später mit einem Mann zu treffen, nachdem ich gestern, wegen eines anderen Mannes so am Boden war?

Plötzlich klingelt es an der Tür. Das musste er sein.

„Keine Zeit mehr für Panik. Du schaffst das. Das ist nur ein dummes Date.", sprach ich mir selbst Mut zu, nahm mir meine Krücken und ging dann zu meiner Haustür.

Schwungvoll öffnete ich diese und blickte in Noahs strahlendes Gesicht. Die Freundlichkeit, die Noah zu umgeben schien, beruhigte mich sofort und ein Großteil meiner Nervosität verflog.

„Hi.", begrüßte Noah mich und dabei schweifte sein Blick über meinen Körper. Ich trug eine grüne Hose, mit einem braunen Gürtel, in die ich ein schlicht, weißes Top gesteckt hatte.

Ich war mir sehr unsicher bei meiner Kleiderwahl gewesen, weil Noah mich in Jogginghose und schlichten Kapuzenpullover kennengelernt hatte und ich keine Ahnung hatte, was er zu meinen Style sagen würde. Doch ich wollte mich nicht verstellen und entschied mich dazu, dass es nicht mein Problem war, wenn es ihm nicht gefallen würde.

Aber jetzt, da Noah mit einem schlichten schwarzen Hemd und einer dunklen Jeans vor mir stand und so langweilig, normal aussah, war die Unsicherheit wieder da. Irgendwas in mir wollte ihm gefallen.

„Du siehst gut aus. Sehr gut sogar.", sprach Noah mir ein Kompliment aus und mein Herz machte einen kleinen Sprung.

Erst da viel mir auf, dass ich ihn noch nicht begrüßt hatte. „Eh Hi und ehm Danke. Komm doch rein."

Ich führte Noah in das Esszimmer und bat ihn dort Platz zu nehmen. Noahs Blick schweifte auf dem Weg dorthin über die Inneneinrichtung meines Hauses.

„Man konnte von außen ja schon erahnen, dass das kein billiges Haus ist, aber es jetzt von innen zu sehen. Wow. Einfach wow.", waren Noahs erste Worte, nachdem er sich gesetzt hatte.

Kurz kam der Gedanke, dass Noah ein Einbrecher war, wieder hoch. Doch als er mir weiter erklärte, dass er so beeindruckt sei, weil er sich mit einer Freundin eine Wohnung teilen müsse, weil er noch den Studienkredit abbezahle, verflog der Gedanke wieder.

Ich sollte mich definitiv etwas lockerer machen. „Ich hole schnell das Essen aus der Küche, bin sofort wieder da.", teilte ich Noah mit.

„Nein warte setz dich. Ich kann das Essen holen, mit den Krücken kann das doch nur schief gehen.", stoppte Noah mein Vorhaben und ging zielsicher in die Richtung, in die ich mich bereits gedreht hatte.

In meinen Kopf spielte sich ein Bild ab, wie ich versuchte den Auflauf trotz Krücken, in das Esszimmer zu tragen und ich nickte innerlich. Noah hatte wohl recht, das wäre gründlich schief gegangen.

Also setzte ich mich hin, um auf das Essen zu warten.

„Gefunden", rief Noah, der wohl die Küche erreicht hatte und wenig später mit dem Auflauf in der Hand zurück kam.

Falling || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt