• Kapitel 8 •

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Kim Jennie P.o.V

,,Und du reist morgen früh wieder ab?", fragte ich Eomma als wir zu Abend aßen.

Sie nickte. ,,Wenn du und Jin zur Schule fahrt werde ich von meinem Fahrer abgeholt. Ich komme in zwei Wochen wieder.".

Ich musste mein Seufzen unterdrücken. Sie war noch häufiger unterwegs als mein Vater.

Seokjin gab mir noch etwas zu Essen auf meinen Teller. ,,Du gewöhnst dich dran.", sagte er und lächelte mir aufmunternd zu. ,,Außerdem passe ich ja auf dich auf.".

,,Und die Jungs auch.", sagte Eomma. ,,Sag mal, warum sind die nicht hier?".

Ich atmete lächelnd durch. ,,Ist es nicht schön?", fragte ich.

Seokjin nahm mir empört das Essen wieder weg. ,,Yah! Sei nicht so unhöflich!", meckerte er.

Beleidigt nahm ich mir selbst Nachschlag und ignorierte Eomma und Seokjin.

,,Morgen um sieben Uhr fahren wir los. Ich warte nicht.", sagte Seokjin als ich in mein Zimmer ging.

Als Antwort bekam er einfach einen Daumen nach oben.

,,Ich will nachhause.", sagte ich und schmiss mich neben meine Hunde ins Bett. ,,Meint ihr Eomma schickt mich zurück zu Appa wenn ich genug mist baue?".

Ich seufzte. ,,Sie wird es doch eh nicht mitbekommen..", murmelte ich und schloss meine Augen.

,,Doch das würde sie.", sagte Seokjin aufeinmal. ,,Sie ist eine gute Mutter.".

So richtig glauben konnte ich das nicht. Natürlich war sie die letzten Tage lieb und ich habe mich wohl gefühlt, doch dieses Gefühl würde ich nicht oft haben.

,,Sie ist doch immer weg.", murmelte ich ohne mich nach ihm umzudrehen. ,,Wie kann sie da eine gute Mutter sein?".

Er legte sich neben mich und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. ,,Weißt du.", fing er an. ,,Sie ist zwar nicht oft da, aber ich hatte eine sehr tolle Kindheit und lebe bestimmt die beste Jungend die es nur geben kann. Sie kümmert sich wirklich.".

Vorsichtig legte er seinen Arm um meine Schulter. ,,Du weißt nicht wie oft sie deine Bilder angesehen hat und wie oft sie weinen musste weil sie dich vermisst hat.".

Ich seufzte und kuschelte mich an meinen Bruder. ,,Sie hat sich nie gemeldet.", sagte ich. ,,Nur bei Events oder nach meiner Meinung.".

,,Eomma ist wie du. Sie ist lieber unglücklich als zu sagen was in ihrem Kopf vorgeht.", machte er mir weiß.

,,Wer sagt das ich unglücklich bin?", fragte ich.

Ich selbst. Nur nicht laut.

Seokjin lachte ironisch. ,,Du könntest so viel Spaß hier haben.".

Nun lachte auch ich ironisch. ,,Das glaube ich nicht.".

,,Ich meine es ernst, Jennie. So viele Teenager träumen davon selbstständig zu leben. Selbst zu kochen, Auszugehen, Freunde einladen und so weiter.", erzählte er. ,,Du kannst das doch jetzt auch. Nur es soll alles legal bleiben.".

Ich seufzte. ,,Da Spalten unsere Leben sich nunmal.".

Er schlug mir auf den Kopf. ,,Du kannst auch normal Spaß haben!", meckerte er.

,,Wie wäre es, wenn ich auf meine Art Spaß habe ohne das du es weißt?", fragte ich und schielte ihn leicht von der Seite an.

Seokjin verdrehte die Augen. ,,Gib uns eine Chance. Eomma, mir und den Jungs.".

,,Bei denen bin ich doch eh schon unten durch.", sagte ich. ,,Ich kann gemein sein ohne es zu wollen.".

,,Unten durch bist du erst wenn du einen von uns mit Absicht verletzen würdest.", sagte er und drückte mich an sich. ,,Und wir halten viel aus.".

Ich musste lächeln und kuschelte mich an meinen Bruder.

Das war etwas was ich Jahrelang tun wollte. Auch wenn ich es nie laut aussprechen würde.

,,Ich habe dich wirklich vermisst.", murmelte er.

,,Kannst du hier schlafen?", fragte ich leise. ,,Wie früher?".

Seokjin lachte leise. ,,Du musst jetzt aber kein Eis mehr klauen. Eomma ist das jetzt egal ob wir spät Abends noch Eis essen.".

Ich setzte mich auf uns grinste ihn an. ,,Aber Wein.".

,,Yah! Da bin ich eher die Mutter.", meckerte er. ,,Eomma würde sich vor einem wichtigen Meeting noch eine Flasche Wein reinziehen.".

Das erklärte so einiges.

Grinsend stand ich vom Bett auf. ,,Dann zieh dir deinen Pyjama an, hol Snacks und ich besorge den Wein. Wir treffen uns in 10 Minuten hier.", befahl ich und zog ihn vom Bett.

,,Kein Alkohol!", drohte er mir. ,,Morgen ist Schule. Ich meine es ernst. Sonst läufst du.".

Mit einem Seufzen schubste ich ihn aus meinem Zimmer und zog mich um.

Ich entschloss das erste und letzte mal auf ihn zu hören und nur Saft zu holen. Dann wartete ich in meinem Zimmer auf ihn.

Kai und Kuma hatten gar kein Plan was abging. Sie waren meine Offenheit Soekjin gegenüber wohl genau so wenig gewohnt wie ich selbst.

Ich wusste nicht genau was ich tun sollte.

Deswegen wollte ich ja eine Flasche Wein dabei haben!

,,Und jetzt gucken wir ein neues Drama!", entschied mein Bruder als wir uns in mein Bett einkuschelten.

Wie früher entschied er ohne mich zu fragen.

Ich musste lächeln als ich an meine Kindheit in Korea dachte und ich fing an zu strahlen als ich merkte, dass all die Erinnerungen neu erlebt werden können.

savage | Kim JennieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt