7. Kapitel

49 3 0
                                    

Lange musstet ihr warten, dass es hier weitergeht...
Jetzt ist es soweit....
Ich hoffe, ihr seid weiterhin mit dabei...?

Diese Nacht träumte ich wieder von Svea. Wir beide waren ein glückliches Paar und lebten gemeinsam in einem schönen Haus am Rande von Helsinki. Am morgen wachte ich für meine derzeitig Verhältnisse sehr früh auf und war schon voller Vorfreude auf unser baldiges Wiedersehen. Als ich in freudiger Erwartung auf die morgendliche Nachricht von Svea auf mein Handy sah, wurde ich enttäuscht. Sie hatte möglicherweise heute morgen noch keine Zeit gehabt dafür. Also machte ich mich daran, ihr zu schreiben. „Guten Morgen, mein Sweetheart. Ich wünsche dir einen guten Flug und freu mich schon riesig, dich in meine Arme zu schließen!" Kurz war ich mir noch unschlüssig, ob ich die Nachricht so abschicken konnte, doch dann drückte ich auf ‚abschicken'. Sie durfte ruhig die Wahrheit über meine Gefühle für sie erfahren. Danach machte ich mir ein Frühstück und stellte fest, dass ich einige frische Sachen einkaufen sollte. Schon beim Gedanken daran, sah ich wieder Sveas Gesicht vor mir. Ich würde wohl nie wieder einkaufen gehen können, ohne an sie zu denken. Da ich ja leider noch viel Zeit hatte, bis ich mich zum Flughafen aufmachen musste, erledigte ich den Einkauf. Danach hatte ich noch eine kurze Nachricht von Svea erhalten. „Sorry, hatte bisher keine Zeit! Freu mich auch! Bis später!" Eine Runde Joggen war zeitlich auch noch drin, und lenkte mich etwas von meiner Unruhe ab. Noch kurz geduscht und dann war es endlich Zeit, mich auf den Weg zum Flughafen zu machen.

Auf der Strecke hielt ich noch kurz an einem Blumenladen und besorgte ihr einen kleinen Blumenstrauß. Ob sie sich darüber freuen würde? Na bestimmt! Die Geste zählte! Ich fand einen geschickten Parkplatz und machte mich voller Vorfreude auf zur Ankunftshalle. Die Anzeigetafel zeigte an, dass der Flug planmäßig in 10 Minuten landen würde. Ich konnte es schon gar nicht mehr erwarten, sie zu sehen und endlich in meine Arme schließen zu können. Deshalb tippelte ich nervös in der Gegend herum und erntete schon von den anderen Wartenden komische Seitenblicke. Dann endlich war es soweit, es wurde die Landung angezeigt. Nun würde es nicht mehr lange dauern. Mittlerweile hatte ich das Tippeln eingestellt, offenbar sehr zur Freude meiner Mitwartenden. Die vorwurfsvollen Seitenblicke hatten aufgehört. Doch dafür zupfte ich nun ungeduldig an den Blumen und dem Einwickelpapier herum. Es wurde Zeit, dass Svea endlich kommen würde, denn sonst wären von den Blumen bald nur mehr die Stengel übrig. Und dann endlich sah ich sie, wie sie, ihren Koffer hinterziehend, auf den Ausgang zu kam. Ihr suchender Blick traf mich, und machte einem glücklichen, freudestrahlenden Platz. Sofort beschleunigte sie ihre Schritte und schlängelte sich durch die anderen Passagiere, die teilweise auch suchend umhersahen. Ich hatte nur Augen für Svea.

Sie sah zauberhaft aus in ihrem blau-schwarzem Hosenanzug, darunter eine türkisfarbene luftige Bluse. Ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Dutt hochgebunden, aus dem sich einige Strähnen heraus gestohlen hatten und nun frech ihr Gesicht umrahmten. In meinem Bauch tobte es schon wieder, als hätte ein Orkan die Schmetterlingsfamilie durcheinander gewirbelt und mein Herz überschlug sich beinahe. Ich war unfähig auch nur einen Schritt zu machen. Sah sie einfach nur an und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Endlich stand sie vor mir.

Und ich...stand da wie eine Statue und strahlte sie an. Zu mehr war ich nicht in der Lage. Mensch Haber, reiß dich doch zusammen. Was soll sie denn von dir denken. Hast so große Töne gespuckt, wie sehr du dich freust sie bald in die Arme schließen zu können, und nun, wo du es endlich könntest, stehst du da wie ein Schulkind, das nicht weiß, wie es reagieren soll. Und wieder einmal war es diese Schönheit, welche die Initiative übernahm. Sie stellte ihren Koffer ab und fragte „Sind die Blumen für mich?" „Ähh, ...ja...hier bitte!" ich streckte sie ihr hin. Sie nahm sie und steckte ihre Nase hinein. „Danke, sie sind sehr schön." Das entsprach nicht unbedingt der Wahrheit, denn sie hatten sichtlich unter meiner Nervosität gelitten. Doch wie schon gesagt, der Gedanke zählte. Nun fasste ich mir auch endlich ein Herz und schloss sie vorsichtig in meine Arme. „Schön, dass du endlich da bist!" Dann schlang auch sie ihre Arme um mich und drückte sich fest an meine Brust. Ich senkte meinen Kopf zu ihrem herab, gab ihr einen zarten Kuss auf ihren Scheitel und steckte meine Nase in ihre Haare. Sie dufteten herrlich nach einer Mischung aus Ananas und Kokos. Ich sog diesen Duft tief in mich ein. Nach einer gefühlten Ewigkeit schob ich sie vorsichtig von mir, sah in ihre Augen und versank in diesem strahlenden azurblau. Wieder hüpfte mein Herz wie ein Känguru umher.
Ich war mir sicher, dass sie es bemerkt hatte, denn plötzlich nahm sie meine Hand und legte sie auf ihren Brustkorb. Darunter pochte es mindestens genauso wie bei mir. Noch einmal sahen wir uns in die Augen und lächelten uns gegenseitig an. Beinahe zeitgleich sagten wir „Lass uns nun gehen...!" Wir prusteten sofort los wie zwei Halbwüchsige und konnten gar nicht mehr aufhören. Glücklicherweise waren wir inzwischen fast alleine in der Ankunftshalle. Langsam beruhigten wir uns. Ich schnappte mir ihren Koffer und griff nach ihrer Hand, die sie mir sogleich hinstreckte. „Also dann lass uns mal losgehen!" An meinem Auto angelangt, nahm ich ihren anerkennenden Blick mit Zufriedenheit wahr. Also damit hatte ich schon mal gepunktet. Ich öffnete ihr die Tür und ließ sie einsteigen. Dies quittierte sie mit einem dankenden Lächeln. Schnell noch ihren Koffer und das Handgepäck im Kofferraum verstaut, stieg ich auch ein, und fragte sie nach ihrer Adresse. Witzigerweise war das gar nicht so weit von meiner Wohnung entfernt. Dort angekommen parkte ich meinen Wagen, stieg schnell aus und öffnete ihr erneut gentlemanlike die Türe. Wieder lächelte sie mich dankbar an und sagte „Danke, du bist ja ein richtiger Gentleman!" „Bei so einer schönen Frau, kann man doch gar nicht anders!" erwiderte ich und holte schon mal ihr Gepäck aus dem Kofferraum.

Little bit love (Samu und Svea)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt