Ein fürsorglicher Loki?

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Hallo ihr... Menschen :D
Wie einige es von euch schon geahnt haben und es mit dem letzten Kapitel raus ist: Tony ist Saras Daddy.
Ich weiß gar nicht mehr, wann genau ich auf diese Idee gekommen bin, die beiden zu verwandschaften xD
Aber es ist im Enddefekt eine gute Idee...
STIMMT MIR ZU!!!
Viel Spaß ^^
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Es hatte nicht lang gedauert, bis aus dem leichten Nieselregen ein regelrechter Monsun geworden war.
Die Leute auf den Straßen Manhattans flüchteten sich entweder in Geschäfte, kramten Regenschirme hervor oder fluchten über das Wetter, als würde sich etwas dadurch ändern.
Ich tat nichts davon.
Mit den Händen in den Taschen meiner Jacke, ging ich einen Umweg vom Grand Terminal zum Stark Tower obwohl diese genau nebeneinander lagen.
So schnell wollte ich da nicht ankommen.
Den Regen ignorierte ich vollkommen und auch die Kälte, die sich durch meine durchnässten Klamotten fraß.
Das Wasser lief mir über das Gesicht und verbarg somit die Tränen die nun ungehindert über meine Wangen flossen.
Leider schaffte ich es nicht diese einfach abzustellen, da ich immer noch in Gedanken bei dieser einen und lebensveränderten Neuigkeit hing.
Tony Stark war mein Vater.
Ich fühlte mich von meiner Mutter verraten, da sie es all die Jahre geheim Ein gehalten hatte und war deswegen auch unglaublich sauer auf sie.
Sie hatte mich die ganze Zeit über angelogen.
Ein neuer Schwall floss über meine Wangen und ich konnte ein lautloses Schluchzen nicht verbergen.
Keine Ahnung wie lange ich brauchte, jedenfalls kam ich irgendwann im Tower an, wischte mir über die Augen und ging ohne mich umzusehen durch die Lobby zum Fahrstuhl, um auf diesen zu warten.
"Miss Mitchel? Alles in Ordnung?"
Ich sah zur Seite und erkannte Margret, die die Herrschaft über den Empfangstresen innehielt.
Stirnrunzelnd aber nicht wirklich besorgt musterte sie mich, weshalb ich den Aufzug gedanklich schneller herbeiwünschte.
"Soll ich Mr. Stark benachrichtigen?"
Aha, einschleimen beim Chef.
"Sparen Sie sich die Mühe." entgegnete ich leise und stieg endlich in die Kabine.
Ich sah noch ihr empörtes Gesicht, bevor sich die Türen schlossen.
Als der Fahrstuhl langsam nach oben fuhr, nahm ich einen tiefen Atemzug und merkte dann durch die Wärme hier drin, wie kalt mir wirklich war.
Zitternd schlang ich die Arme um mich und wollte nur noch ins Bett, während eine neue Wasserflut aus den Augen drohte.
Am liebsten hätte ich mir selbst eine Ohrfeige verpasst.
In den meisten Filmen half das, damit die Protagonisten sich wieder beruhigten.
Auf der anderen Seite wollte ich aber weiter weinen, mich in eine Decke kuscheln, mich einfach nur in meinem Selbstmitleid suhlen und die eine oder andere Tafel Schokolade vernichten.
Es wurde noch wärmer, als die Türen in meinem Stockwerk wieder aufgingen und zum Glück niemand zu sehen war.
Zumindest bis Loki aus der Küche trat.
Er blieb mit hochgezogenen Augenbrauen stehen und ich ebenfalls.
Mir war klar was er jetzt sah.
Das kleine, dumme Menschenmädchen, zitternd, tropfend und mit dem untrüglichen Indiz großer Heulerei.
Den roten, verquollenen Augen.
Doch selbst das ging mir jetzt an den vier Buchstaben vorbei.
Ein weiterer, dieses mal lauterer Schluchzer drang aus meiner Brust und prompt verschleierte ein Tränenschleier meine Sicht.
>>Es ist zum heulen... ha ha... tu ich schon...<<
Mein Gedanke deprimierte mich selbst.
Loki seufzte hörbar und kam auf mich zu, was ich gerade so mitbekam.
Ehe ich mich wehren konnte, hatte er schon meine Hand geschnappt und zog mich hinter sich her.
Ich wollte etwas sagen, bekam aber keinen Ton heraus, da meine Zähne aufeinander schlugen.
Wie ich schnell feststellte, bugsierte Loki mich in mein eigenes Zimmer und sorgte dafür, das ich auf dem Bett platz nahm.
Er huschte ins Badezimmer, kam mit zwei Handtüchern wieder und setzte sich neben mich.
Während das große Handtuch von ihm um meine Schultern gelegt wurde, platzierte er das kleinere auf meinem Kopf und fing an meine Haare trocken zu rubbeln.
Das war schräg.
"Was soll das?" brachte ich hervor, woraufhin er schnaubte.
"Wonach sieht es denn aus? Du bist klitschnass."
Wow... Mr. Offensichtlich.
"Ich werde nicht fragen was los ist und warum du heulst. Es muss etwas ernstes sein, wenn du es selbst vor mir machst. Aber ich werde nicht fragen."
"Du willst es aber wissen."
"Natürlich will ich das." gab er zu.
Eine Weile sagte keiner was und langsam fing ich an wieder warm zu werden, auch wenn das Zittern blieb.
Ich sah zu Loki, der konzentriert auf seine Hände starrte, die immer noch dabei waren meine Haare zu trocknen, und dann stirnrunzelnd zu mir.
Keinen Schimmer warum ich es ihm dann sagte, doch es musste raus und er war im Moment der einzige der in der Nähe war.
"Tony... er ist mein Vater." flüsterte ich und schluckte die Tränen herunter.
Der Gott mir gegenüber blickte deutlich überrascht drein, schien kurz nachzudenken und nickte dann einfach nur.
"Verstehe."
"Verstehe? Mehr hast du nicht zu sagen?" entgegnete ich aufgebracht und ließ meinen Plan des Trübsalblasens kurz außer acht.
Loki nickte.
"Ja. Das erklärt deinen Hang zum Sarkasmus... Und wenn ich es recht bedenke... Ihr seid euch wirklich ähnlich. Im Nachhinein ist es recht offensichtlich."
Ich verpasste ihm einen Schlag, gegen den Arm, dem er gekonnt auswich indem er aufstand.
Das Handtuch zog ich mir vom Kopf und sah seufzend auf die Bettdecke.
"Ich hab alles nass gemacht."
"Dann mach es wieder trocken. Aber vorher solltest du dir eine Dusche gönnen. Ich habe keine Lust darauf das du krank wird. Am Ende muss ich noch Krankenschwester spielen."
Loki ging zur Tür, drehte sich dann aber noch einmal mit den Händen in den Hosentaschen um.
"Earl Grey?"
"Zwei Löffel Zucker." erwiderte ich nickend.
Und wieder: Äußerst schräg.
Er verschwand und ich kramte trockene Sachen aus dem Schrank um dann im Bad zu verschwinden.

Die heiße Dusche hatte Wunder gewirkt.
Gut, ich war immer noch niedergeschlagen, doch wenigstens war mir jetzt wieder mollig warm.
Ich trocknete meine Haare, schlüpfte in kuschelige Jogginghosen, einen Pulli und ebenso kuschelige Socken und ging ins Wohnzimmer.
In diesem wartete auf dem Couchtisch bereits die dampfende Tasse Tee, die ich nur zu gerne in Empfang nahm.
Nachdem ich meine Füße auf die Couch gezogen hatte, schaute ich zu Loki, der nachdenklich auf die gegenüberliegende Wand starrte.
"Stark... Es ist doch ziemlich überraschend."
Aha, er hatte es also doch nicht so cool hingenommen.
Ich lachte humorlos auf und pustete das Getränk.
"Frag mich mal."
"Wie hast du es rausbekommen?" fragte er und sah nun zu mir.
Also fing ich an ihm alles zu berichten, angefangen von dem Foto, bis hin zu meinem kleinen Spaziergang.
Am Ende nickte er nur langsam.
"Das schlimme ist, und ich weiß das ich das auf keinen Fall tun dürfte... doch ich hasse sie dafür das  sie es mir verheimlicht hat. Ich hasse sie beide. Tony war damals so ein verantwortungsloser Arsch und hat wild herumgevögelt! Er hat genauso viel Schuld wie sie!"
Das musste jetzt raus.
"Eine sehr kreative Wortwahl." meinte der Gott trocken und nahm mir dann die Tasse aus der Hand.
"Du darfst sie hassen. Es ist nur verständlich. Jedem anderen würde es ebenso gehen."
Nun trank er meinen Tee, was ihm einen bösen Blick und einen Schmollmund einbrachte.
Doch ich ließ es geschehen.
Es war ja nur Tee.
"Man sollte seine Eltern aber nicht hassen." murmelte ich und lehnte mich zurück.
Er schnaubte.
"Ja, nur machen sie es einem nicht wirklich leicht es nicht zu tun."
Da sprach er wohl aus Erfahrung.
Um wieder auf ungefährliches Terrain zu wandern, wechselte ich das Thema etwas.
"Was soll ich jetzt machen?"
"Versuch nicht die Weltherrschaft an dich zu reißen. Das geht schief."
"Du musst dich ja auskennen."
Daraufhin grinste er nur, was ziemlich merkwürdig war.
Schließlich redeten wir hier gerade von seiner ziemlich unglamourösen Niederlage damals.
"So schlimm hat es nicht geendet. Wie man sieht, sitze ich jetzt hier, trinke Tee und helfe wo ich nur kann."
"Und gehst armen Menschen total auf die Nerven." erwiderte ich schmunzelnd.
Er verengte gespielt verstimmt die Augen.
"Hey, ich habe dir Tee gekocht und dich versorgt, als du wie ein nasser Sack hier herein geschlurft kamst. Ein Dank wäre nicht schlecht."
"Danke.
"Oh, das war unerwartet." sagte er verblüfft und trank gleich noch einen Schluck.
Die Stimmung war richtig gut und mir hätte eigentlich klar sein müssen, dass sich das wieder ändern würde.
Prompt ging die Tür des Aufzuges auf und Tony trat herein.
"Hi, Margret sagte das du vorhin etwas aufgewühlt warst. Alles klar?"
Er schien wirklich besorgt, doch kümmerte mich das im Augenblick nicht.
"Es ist alles gut. Du kannst wieder gehen." sprach ich kühl, was ihn sichtlich überraschte.
"Bist du sauer weil ich abgehauen bin? Ich wollte nur etwas zu trinken holen-"
"Tony, ich habe gerade keine Lust dir zuzuhören, geschweige denn mit dir zu reden. Geh einfach."
Die Augen des Milliardärs weiteten sich etwas.
"Okay... Du bist sauer... Es tut mir leid wenn-"
Wieder ließ ich ihn nicht ausreden.
"Verschwinde!"
Es war hart, aber wirksam.
Tony ließ die Schultern hängen und ging ohne eine Wort zu sagen zurück in die Kabine.
"Jarvis, du hast nichts gehört was Loki und ich beredet haben, okay?"
"Natürlich Miss."
Ich nickte und legte meinen Kopf in den Nacken.
"Das war richtig fies... ich glaube ich krieg ein schlechtes Gewissen."
"Wie bereits erwähnt ist es dein gutes Recht."
Nur konnte ich Loki da nicht wirklich zustimmen.
Es fühlte sich nämlich schlecht an, ausgerechnet Tony so zu behandeln.
Jedoch dachte ich in der nächsten Sekunde wieder an seinen früheren Lebensstil und schnaubte aufgebracht.

Der restliche Tag verging ohne das Tony sich noch einmal gemeldet hatte.
Mein schlechtes Gewissen war ab und an aufgewallt, doch hatte ich es erfolgreich unterdrückt.
Nach einem kleinen Serien Marathon, in dem Loki sichtlich gefallen an Sheldon Coopers Art mit Menschen umzugehen gefunden hatte, machte ich mich ans zu Bett gehen.
Ein Blick auf mein Handy, das auf dem Nachtisch lag zeigte mir fünf unterdrückte Anrufe.
Ich konnte mir schon denken von wem.
Ohne mich weiter darum zu kümmern legte ich mich ins Bett und zog die Decke über mich.
Leichte Kopfschmerzen pochten gegen meinen Schädel, weshalb ich seufzte.
Mein Spaziergang im Regenschauer würde wahrscheinlich nicht ohne Folgen bleiben.

Der Spaß geht in die neue Runde!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt