Ich sah zu Keri, die mich immer noch misstrauisch anblickte.
„Keir habe ich gesagt, dass ich wüsste, von wo man sich fernhalten muss. Das war nicht gelogen.", sagte ich ruhig.
Keir, der bei der Tribüne der Solleas stand, runzelte die Stirn.
„Aber die Wachen habt Ihr verletzt?", fragte die Königin weiter.
„Ja. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle."
Ich hörte einen der Wachen schnauben.
Königin Jani hob geziert eine Hand.
„Zara Talai. Viele Personen haben sich gelegentlich nicht mehr unter Kontrolle. Dabei verletzen sie jedoch keine gut ausgebildeten Soldaten, die zudem noch besser sind als der Rest."
Waren sie besser? Ich wusste es nicht.
„Könnt Ihr dazu etwas sagen?"
Ja. Endlich. „Ich bin eine Halb-Fae."
Klar hallte meine Stimme durch den Saal, ließ viele der Älteren scharf die Luft einsaugen, während die Jüngeren eher verdutzt aussahen.
„Meine Mutter war eine Fae, eine der mächtigsten. Ihre Seite in mir konnte ich nicht mehr beherrschen."
Jeare war bleich.
Mea verdutzt.
Jani lächelte.
„Lasst sie frei."
„Eure Hoheit!", empörte sich Keir, der sich nicht mehr beherrschen konnte.
„Ja?" Jani blickte ihn an, nun eher kühl.
„Sie hat zugegeben, dass sie ein Monster ist! Warum in Arelis Namen lasst Ihr sie frei?!"
Ich wusste, dass es wahr war, aber es aus dem Mund anderer zu hören, tat weh.
„Weil sie die Wahrheit sagt."
Ich sah verwundert zu der Königin. „Hm?"
„Ich habe einen Zauber gewirkt, der Wahrheit von Lüge unterscheidet. Niemand wusste es. Sie hat von sich aus gesagt, was Reaktionen wie Eure hervorruft. Warum sollte sie das tun?" Sie stand auf und ging anmutig die Stufen herab. Einige Wachen lösten sich aus ihrer Formatierung und folgten Jani.
Die Königin lächelte mich an. Mit ihren schlanken, kalten Fingern öffnete sie die Eisenketten.
„Warum, außer wenn sie bereut?"
Keir schwieg. Er blitzte mich zornig an und versuchte zu ergründen, warum die Königin auf meiner Seite war.
„Kannst du dich jetzt beherrschen?", fragte Jani. Das Eisen berührte immer noch meine Haut.
Ich neigte den Kopf zur Seite. „Ja. Und das Eisen hilf, ist ein Mythos."
„Das weiß ich." Jani legte die Schellen in die geöffneten Hände eines Dieners, der vorsichtig herangekommen war, um seiner Königin das Eisen abzunehmen.
„Aber ich habe Magie stehlendes Eisen genutzt. Ihr habt gesagt, Ihr wärt mächtig. Also nahm ich Euch Eure Macht. Alleine Eure Kampfkünste wären Euch zum Vorteil gereicht worden."
Die Menge auf den Zuschauertribünen murmelte zustimmend. Ich hingegen hob anerkennend eine Augenbraue. Jani war wirklich so klug, wie sie gerühmt wurde.
Die Königin fasste mich am Kinn. Ich unterdrückte den Wunsch, ihre Hand von dort wegzunehmen und wartete.
„Glaub aber ja nicht, dass ich Euch Eure Strafe nehme.", sagte sie ernst. „In meinem Land folgst Ihr meinen Regeln." Ihre Haare wehten auf, als sie ihre Magie rief.
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Elysia - Hexenzauber
FantasyZara ist eine Wald-Seelenhexe und möchte einfach nur ihre Ruhe haben. Trotzdem verschließt sie ihre Augen nicht, wenn sie Nymphen aus Ellismea durch ihren Wald fliehen sieht. Nur hat sie bei dieser einen nicht damit gerechnet, was passieren würde. M...