„Kochst du auch bei euch zuhause oder ist da eine Frauensache?" „Bei uns ist das eine Frauensache, aber ich wollte schon immer versuchen zu kochen." Ich gebe ihm die Möhren, die er gequält ansieht. „Wieso immer diese Möhren?" Ich musste kichern und gucke in den Großen Eimer, der neben dem Herd steht. „Ah verflucht, ich habe kein Wasser mehr." „Und was machst du dann?" „Ein paar Meter gibt es einen Brunnen und da hole ich immer mein Wasser." „Gut, dann wollen wir los gehen. Womit holst du immer das Wasser?" Ich hole 2 Holzeimer aus Eiche aus einem Schrank raus und stelle sie ihm vor seinen Füßen. „Hiermit. Also lass uns los gehen." Er sieht mich an, nickt und hebt die Eimer hoch. „Ok. Du musst mir den wegweisen. Ich kenne mich hier nicht aus." Ich stolziere an ihn vorbei.
„Wie lange lebst du hier alleine?" Er sieht mich während des Gehens an „Seitdem ich 16 Jahre bin." „So lange wohnst du schon alleine?" Ich nicke als Bestätigung. „Klasse. Wie ist das Leben hier so?" Verwirrt sehe ich ihn an. „Also, ich mag das leben abseits der Stadt. Es ist schön ruhig. Wie ist das Leben am Hofe?" „Jedenfalls anders als hier. Ich wohne mit meiner Familie in der nähe des Schlosses. Überall Menschen, die für das Könighauses arbeiten und immer jemand, der was von einem will. Das Leben, was du hier führst, ist viel besser als meins." Ich nicke nur. „Was ist mit deinen Eltern?" Schluckend sehe ich ihn an. Ich kann ihm schlecht sagen, dass meine Mutter auf dem Blockberg wohnt und mein Vater irgendwo im nirgendwo ist. „Meine Mutter wohnt bei meiner Großmutter, weil sie krank ist und Hilfe braucht im Haushalt. Ich sehe sie nicht oft, aber das ist nicht schlimm. Wir schreiben uns Briefe." „Du kannst schreiben?" „Ja, mein Vater war es wichtig, dass ich das lerne. Ich kann auch lesen. Er hat jeder Frau aus meiner Familie das beigebracht." „Respekt. Das habe ich nicht gedacht." Ich muss lachen.
Als wir dann am Brunnen angekommen sind, hänge ich den ersten Eimer an den Haken, der am Seil am Brunnen befestigt ist. „Wenn du willst, kannst du an der Kordel drehen damit der Eimer nach unten Unterwasser taucht, damit er sich mit Wasser füllt und dann kannst du ihn wieder nach oben Kordeln." Er tut, was ich ihm sage und die Eimer füllen innerhalb von 10 Minuten. „So, jetzt bringen wir das Wasser zu mir und kippen das in einem großen Eimer. Und dann beginnt alles wieder von vorne." Er guckt mich gequält an. „Das wird nicht lange dauern und dann essen wir was." „Nagut, dann wollen wir mal."
Nachdem wir endlich den Eimer gefüllt haben, geht schon langsam die Sonne unter. Hannes und ich setzen uns erschöpft auf meine Bank vor meiner Hütte. „Endlich geschafft. Sag mal, wie oft machst du das in der Woche?" „Ich glaube so 1- oder 2-mal in der Woche. Kommt darauf an, ob ich besuch kriege oder alleine bin." „Du bist eine starke Frau." Naja, eigentlich mache ich das alles mit Zauberei. „Kann schon sein, aber solltest du nicht langsam nachhause." „Was denkst du wie alt ich bin? 10 oder 23?" Er sieht mich belustigt an. „Nein so meinte ich das nicht. Ich denke nur, dass du deiner Familie deine Hilfe sollst oder den tollen Prinzen beim herausputzen für die allen reichen Frauen, die heute Abend alle im Schloss eintrudeln." Er sieht mich erstaunt an. „Woher weißt du das?" „Ich war heute in der Stadt gewesen und ich habe zwei Frauen reden gehört, die darüber gesprochen haben, dass im Schloss heute ein Fest oder Ball stattfindet, damit der Prinz eine Frau findet, die er heiraten muss, möchte oder soll." „Ja, da hast du recht. Ich sollte wirklich gehen. Ich habe Johannes versprochen im zu helfen." Er lächelt mich leicht traurig an. „Eigentlich will ich ja hier noch bleiben." „Du kannst ja gerne morgen wiederkommen, wenn du Zeit hast." Er lächelt mich an, steht auf und sieht mich an „Auf Wiedersehen Casandra." Ich lächle ihn freundlich an „Auf Wiedersehen Hannes." Er sieht mich nochmal an und geht dann.
Guten Morgen, hier ist ein neues Kapitel von mir. Ich hoffe, es gefällt euch
Love, eure Sassi
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Liebeszauber
Teen FictionCasandra lebt im Jahr 1320 und ist eine Hexe. Sie kennt viele Flüche und Hexensprüche. Doch leider keins für die Liebe, bis eines Tages kommt ein Junger Mann zu ihr, der sich als Hannes vorstellt. Da Casandra abseits der Stadt lebt, weiß sie nicht...