Pan erreichte die Lichtung mit einem mürrischen Blick. Er sah sich um und entdeckte Nica auf einem Baumstamm neben Henry. Noch immer wusste der Junge nicht was mit ihr war, geschweige denn wer sie war und langsam bereitete es ihm Sorgen. Pan musste seine Spieler neu setzen, das wurde ihm klar, weswegen er einen verlorenen Jungen zu sich rief.
„Devin, ich will das du Henry herausforderst. Ich will seine Fähigkeiten sehen." Der Schwarzhaarige Junge mit dem Tuch nickte, bevor er langsam zu Henry ging. Pan verschwand unterdessen wieder. Nica beobachtete wie Devin den kleinen provozierte. Henry griff nach einem Stock am Boden und hielt ihn unsicher vor sich. Der verlorene Junge vor ihm grinste, ehe er Angriff.
Doch Henry wehrte jeden Schlag gut ab. „Nicht übel.", bemerkte Pan, welcher an einem Baum aufgetaucht war. „Aber wäre es mit echten Schwertern nicht viel lustiger?" Nica zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, während der Anführer zu dem kleinen ging. Er half ihm bei der Körperhaltung und erzählte wieder etwas vom Glauben, weswegen das Mädchen genervt die Augen verdrehte. Zu ihrer Überraschung verwandelte sich der Ast tatsächlich in ein Schwert. Nun war es Henry der Devin angriff und immer weiter zurück drängte, während die anderen Jungs ihn anspornten.
„Greif an Henry!", rief Pan und der angesprochene holte aus, wobei Devin schmerz erfüllt zur Seite ging. Ein tiefer Kratzer ging über seine Wange, worauf sich der jüngere Entschuldigte. „Henry. Weißt du nicht was das Beste an verlorener Junge sein ist?" Pan hob das Schwert auf und überreichte es dem Schwarzhaarigen. „Wir entschuldigen uns nie." Die anderen Jungs jubelten laut los, während Nica aufstand und zu Devin ging.
„Zeig mal her." Der junge mit dem Halstuch sah alles andere als Begeistert aus, dass sie zu ihm kam, doch die Schwarzhaarige hatte sein Gesicht schon im Griff, bevor er überhaupt widersprechen konnte. Er wollte sich los reißen, doch zu seiner Verwunderung war das Mädchen stärker als er dachte. „Na Devin? Eine Freundin gefunden?", scherzte einer der Jungs, worauf Nica mit bösen Blick zu ihm sah. „Halt die Klappe, sonst breche ich deinem süßen Freund hier den Kiefer." Ein mattes, falsches Lächeln huschte auf ihre Blutroten Lippen.Ein leises „Ohhh.", ging durch die Jungs Reihe, welches in einem leisen, unterschätzen Lachen endete. Ihre Hellblauen Augen glitten zu Pan, welcher breit grinste. „Was guckst du so dämlich?", zischte das Mädchen und ließ Devin endlich los.
„Immer noch im Ego angekratzt weil ich nicht nach deinem Spiel spiele? Ist es dein Frustabbau einen kleinen Jungen gegen ihn kämpfen zu lassen?", provozierte sie ihn, worauf der Anführer leise knurrte. „Wenn du nicht willst dass er kämpft, dann kämpf du. Am besten gegen Felix."
Die Schwarzhaarige zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ich Kämpfe nicht gegen einen von euch." Felix schmunzelte leicht bei ihren Worten. „Und ich Kämpfe nicht gegen sie. Sie ist nur ein Mädchen." Das letzte Wort sprach er mit so viel Verachtung aus, dass Nica nur die Augen verdrehen konnte.„Unterschätz sie nicht.", murmelte Pan leise seinem besten Freund zu, der darauf langsam in Angriffsstellung ging. Das Mädchen stellte sich mit verschränkten Armen vor den blonden Jungen, ihre Hellblauen Augen huschten zu Pan, welcher sie amüsiert beobachtete. Felix griff nach einem Speer und richtete ihn auf Nica. „Ich Kämpfe nicht.", widerholte diese ihre Worte erneut. „Das werden wir ja sehen.", meinte der verlorene Junge und lief auf sie zu. Er sprang in die Luft, holte aus und warf den Speer auf sie.
Dieser traf das Mädchen in die Brust, an die Stelle wo ihr Herz war und durchbohrte ihren Körper soweit, dass er aus ihrem Rücken raus kam und im Boden stecken blieb. Nica's Körper sackte nach hinten und hing Leblos am Speer, ihre Arme vom Körper weg, der Kopf im Nacken und die Augen geschlossen.
„NEIN!", schrie Henry und rannte zu ihr. „Das ging schneller als erwartet.", meinte Felix mit einem zufriedenen Lächeln und ging zu Pan. „Ich sagte doch: Sie ist nur ein Mädchen." Der Anführer wollte gerade etwas erwidern, als sich Nica bewegte. Ein Murmeln und tuscheln ging durch die Runde, worauf sich auch Felix umdrehte.
Die Schwarzhaarige griff nach dem Speer in ihrer Brust und zog sich an diesem langsam hoch, um ihn dann mit einem Ruck aus dem Boden zu ziehen und sich zu befreien. „Nicht das unangenehmste was ich hatte.", murmelte sie leise, zog den Rest des Speers aus sich heraus und warf ihn beiseite. „Aber... Wie?", fragte Henry verwirrt und sah zu ihr hinauf.„Was Tod ist, kann nicht getötet werden." Nica lief langsam auf Pan zu, blieb direkt vor ihm und den blonden Jungen stehen und funkelte beide an. „Ich dachte das wäre klar, Pan." Sie zischte seinen Namen mit solch einer Verachtung, wie der Anführer nur selten hörte. Seine grünen Augen trafen auf ihre und für wenige Sekunden verlor er sich in ihrem Blau, welches ihn an den Himmel und das Meer erinnerte. Nica erging es ebenfalls so, als sie in seinen den Wald von Neverland sah. Das Mädchen schüttelte kurz den Kopf, dann entfernte sie sich von den Jungs.
Sie lief in den Wald, weg von der Lichtung, weg von den verlorenen Jungs und vor allem weg von Pan. Sie verstand nicht, wie sie von seinen Augen so fasziniert sein konnte und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
Ihre Beine baumelten über den Klippenrand, während die Sonne ihren Körper mit Wärme begnügte. Nica hatte das Zeitgefühl verloren. „Was bist du?", fragte er. Sie zuckte nicht zusammen als Pan plötzlich Neben ihr auftauchte, warum auch? Sie kannte es langsam schon. „Was willst du hören was ich bin?", fragte die Schwarzhaarige leise und blickte über das Meer. „Wieso bist du Tod und sitzt doch hier?" Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Ist ein Fluch." - „Erklär mir das."Nica lachte leise und schüttelte den Kopf, wobei ihre Haare hin und her schwangen. „Was hab ich davon?" Pan schien zu überlegen was er ihr dafür geben konnte. Was sie haben wollen würde. Dann hatte er eine Idee. „Komm mit." Der Junge stand auf und reichte ihr die Hand.
„Wohin?" Der Anführer der Insel grinste geheimnisvoll. Das Mädchen hingegen sah skeptisch auf seine Hand, ehe sie sich von ihm hoch ziehen ließ. „Festhalten.", murmelte der Junge und flog mit ihr gemeinsam in die Luft. Nica legte ihre Arme um Pans Hals, während sein Arm um ihrer Taille lag. Sie flogen über das strahlend blaue Meer und das Mädchen konnte über ganz Neverland blicken. Sanft landeten die beiden auf dem felsigen Boden. Pans Arm lag immer noch um der Schwarzhaarigen, die nun zu ihm hinauf sah. Seine grünen Augen huschten zu ihren Lippen und langsam kam der Junge ihr näher.
Vorsichtig schoben sich beide voneinander weg, sammelten sich kurz, bevor das Mädchen sich umdrehte und in eine Höhle blickte. „Wo sind wir?" - „Auf der Totenkopfinsel." Pan Schritt langsam an ihr vorbei, tiefer in einen der Dunkeln Gänge. Die Schwarzhaarige folgte ihm langsam und sah wie die Decke in einem schwachen Licht erleuchtete. Nica folgte Pan immer weiter, bevor er stehen blieb. Vor ihr erstrahlte eine Sanduhr, durch welche der Sand leise rieselte. „Das ist mein Geheimnis. Wenn die Sanduhr abläuft, sterbe ich." Die Schwarzhaarige ging vorsichtig an das Glas heran und schmunzelte unmerklich.„Und wenn man sie zerstört?" Pan schnaubte verächtlich, lehnte sich an die Wand und verschränkt die Arme vor der Brust. „Das ist unmöglich." Das Mädchen kicherte leise. „Ich dachte in Neverland ist nichts unmöglich, solange man fest daran glaubt." - „So funktioniert das nicht. Es gibt auch Grenzen." Nica tippte mit ihrem Finger sanft an das Glas der Sanduhr.
Der Anführer legte seine Stirn in Falten, während er überlegte was sie vorhatte. Dann hob Nica ihre Hand und schlug kräftig gegen das Glas. Ein langer Riss zog sich über die untere Hälfte, worauf sich die grünen Augen des Jungen weiteten. „Was....", fing er leise an. Erneut schlug die Schwarzhaarige gegen die Scheibe. „Lass das!", rief Pan und griff ihr Handgelenk.
Er drehte das Mädchen grob zu sich herum, blickte in ihre hellen Augen, während das Glas hinter ihr zersprang. „Glaubst du jetzt an mich, Pan? Glaubst du an die Angst?" Wütend stieß der Junge sie von sich, worauf Nica den Felsen hinunter stürzte. Pan drehte sich zurück zu seiner Sanduhr und dort stand sie. Heile und ohne einen Kratzer. Pan knurrte leise auf, bevor er sich von der Insel weg teleportierte.
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Die verlorenen Lieder Neverlands//Peter Pan OUAT//
FantasiAls Panica auf Neverland wach wurde, wollte sie nur eins: So schnell wie möglich wieder weg. Doch um weg zu kommen, musste Pan sie frei lassen, oder sie ihn töten. Panicas Aufenthalt sorgt dementsprechend auch für Aufregung unter den verlorenen Jung...