Kapitel 6

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Heute ist es endlich soweit aahh. Ich könnte vor Freude schreien. Ich ging duschen, frühstückte schnell was, während ich laut Musik laufen ließ und durch die Wohnung tanzte. Naja tanzen, nh. Bei mir wohl eher trampeln, aber aahhh. Dann klopfte es an der Tür. Ich rannte hin und machte mit einem breiten Lächeln auf. "Haben Sie sie noch alle um diese Uhrzeit so laut zu sein?!" meckert mich einer der Mieter von unten an. "Keine Sorge. Ich bin die nächsten vier Wochen nicht da. Dann haben Sie ihre Ruhe." sagte ich freudig und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Im Moment war mir alles so scheiß egal. Ich war einfach nur glücklich. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich langsam mal los musste. Letzter Uni Tag, ich komme! Ich schnappte meinen Rucksack, checkte gefühlt zum 100. Mal ob ich auch wirklich alles hatte und stürmte raus in Richtung Bahn. Wie gewohnt traf ich mich vor der Mensa mit meinen Freunden, die wie ich von weitem erkennen konnte, auch schon völlig aus dem Häuschen waren. "Heute geht's los!" schrie Nia mir entgegen. "Jaaa!" rief ich laut und umarmte sie fest. "Gruppenumarmung!" rief Max und kam mit Alec dazu. Leider mussten wir uns jetzt erst mal trennen, da wir zumindest mit Alec keine gemeinsamen Kurse mehr hatten. Im Grunde wünschten uns die Dozenten nur noch schöne Semesterferien oder erklärten uns, was uns im nächsten Semester in den verschiedenen Fächern so erwarten würde, was übrigens auch das letzte Semester wird. Danach war ich endlich fertig. Julian hatte sich zu mir gesetzt und freute sich mit mir über den Tourstart. Die letzte Stunde war ich dann nur noch damit beschäftigt auf die Uhr zu starren. Als es dann endlich klingelte, gingen wir schnell noch Alec einfangen und raus zum Parkplatz. Dort wartete schon der gigantische Nightliner von Oomph. Um ihn versammelt, ein Haufen von Studenten. Mitunter auch Lucy und ihre Gruppe. Dero, Flux und Crap stiegen aus und wurden von einigen erstmal überfallen und um Autogramme und Bilder gebeten, was die drei natürlich dann auch taten. "Was macht Oomoh denn hier?" staunte Alina, eine Freundin von Lucy. Ihre Frage wurde beantwortet, als Dero Max, Alec und Nia kurz umarmte und mich dann ganz fest in die Arme schloss. "Was?!" kam es von Lucy, die sichtlich nicht damit gerechnet hatte, dass wir mit einer solchen Band auf Tour gehen würden. "Seid ihr soweit?" fragte Flux strahlend. "Augenblick noch." Max wollte sich noch von seiner Freundin verabschieden. Er nahm Lilly fest in den Arm und gab ihr einen langen Kuss. "Ich liebe dich." "Ich dich auch. Ihr rockt das. Viel Glück." wünschte sie und und nahm auch Alec, Nia und mich kurz in den Arm. "Passt auf euch auf." Julian verabschiedete sich auch noch mit einer Umarmung von mir, ehe wir nun wirklich los mussten. Im Nightliner wurden wir erstmal von der Crew begrüßt. Wir setzten uns mit Flux, Dero und Crap nach vorne und schon fuhr der Bus los. Ich fasse es nicht. Wir saßen wirklich hier und fuhren auf Tour. "Hast du Lucy's Gesicht gesehen?" fragte Nia lachend. "Ja." Das war doch schon ein schönes Gefühl gewesen. "Du siehst müde aus." merkte Nia an und grinste zu Dero. "Kein Wunder. Meine Nachbarin hat ja heute morgen in aller Herrgotts Frühe auch schon einen riesen Lärm gemacht." sagte er streng. Oh Fuck. Ganz vergessen, dass er ja auch da wohnte und um die Uhrzeit noch schlief. "Tschuldigung." nuschelte ich beschämt, worauf Dero breit grinste. "Ich war schon vor dir wach, Süße." Ich zog beleidigt die Augenbrauen zusammen und starrte ihn böse an. "Naw sie ist beleidigt." spottete er und grinste mich frech an. Wir quatschen alle noch ne halbe Ewigkeit miteinander. Die Jungs erzählten uns, dass sie sich schon seit dem Kindergarten kannten, was ich mehr als beeindruckend fand. Irgendwann grinste uns Flux breit an und rannte nach hinten. "Jetzt geht's los." murmelte Crap genervt. "Vorbei mit der Ruhe." fügte Dero hinzu. Kaum hatte er seinen Satz beendet, gingen teilweise die Lichter aus und laute Musik ertönte. "Wo bleibt ihr denn?" drängte Flux, der wieder nach vorne kam. Nia, Max, Alec und Crap rannten ihm dann schreiend nach. Ich wollte mit, doch Dero hielt mich an der Hand fest und zog mich zu sich. "Geht's dir gut?" wollte er wissen. "Klar, warum auch nicht?" lachte ich. "Ich weiß nicht. Vielleicht wegen..." "Dero, es ist alles okay."unterbrach ich ihn und riss ihn an der Hand mit nach hinten, wo die Party schon in vollem Gange war. Flux reichte mir ein Bier, was ich allerdings dankend ablehnte. Noah war Alkoholiker. Seitdem ekelte ich mich vor Alkohol. "Sex on the beach?" fragte Dero und hielt mir ein Cocktail Glas hin. "Soll das ein Angebot sein?" Augenblick? Warum zur Hölle flirte ich denn mit ihm? Dero grinste. "Eigentlich meinte ich den Cocktail." "Ich trinke kein Alkohol." meinte ich und sah ihn verlegen an. Warum hab ich das gesagt? Ich habs sie wohl nicht mehr alle. "Ist alkoholfrei." meinte er und drückte mir das Glas in die Hand. "Danke." Als nach einer halben Stunde alle schon ziemlich einen sitzen hatten, verkrümelte ich mich nach vorne. Ich war da seit Noah echt empfindlich geworden. Ich hielt noch nie viel von Alkohol, aber jetzt... Dero kam zu mir und setzte sich mir gegenüber. "Bist nicht so das Party Girl, hm?" hakte er nach, worauf ich mit den Schultern zuckte. Er war mit mir der Einzige der ebenfalls noch nüchtern war. "Trotzdem kannst du den Tourautakt nicht damit verbringen alleine hier rumn zu sitzen." meinte er und ging. Sein ernst? Ich soll nicht alleine sein und dann geht er einfach so. Ich lehnte mich gegen die Scheibe und sah den Autos zu, die an uns vorbei rauschten. Nach ein paar Minuten kam Dero wieder mit Snaks und alkoholfreien Cocktails zurück und setzte sich diesmal neben mich. "Ich habs geschafft." sagte Dero stolz, worauf ich ihn skeptisch ansah. "Was, den Irren da hinten die Snaks abzuluksen?" spottete ich. "Naja, das auch. Ich meinte, ich habs geschafft, dass du wieder lächelst." erklärte er, nahm sein Handy raus und nahm ein kleines Video für die Oomph Page auf. Danach legte er es wieder weg und starrte mich an. "Was ist?" lachte ich. "Nichts, ich guck doch nur." sagte er und grinste. Er hat ein so süßes Lächeln und diese Augen... Okay Ally, Schluss damit! "Dann hör auf so blöd zu gucken." lachte ich und schubste ihn spaßhalber. Nach einer Weile wurde ich richtig müde und mir vielen immer mal wieder die Augen zu. "Komm, geh schlafen." forderte Dero mich auf. Ich hätte ihm jetzt so gerne gesagt, dass ich nur gehe wenn er mit kommt, allerdings konnte ich mir das gerade noch so verkneifen. Da ich aber wirklich nur noch halb wach war und sich mein Körper strikt dagegen wehrte von Dero's Seite zu weichen, ließ ich mich einfach gegen seine Schulter fallen und schloss die Augen. Ich bekam noch mit wie Dero mich hoch hob und ins Bett trug. "Gute Nacht." flüsterte er. Ich spürte noch einen zarten Kuss auf meiner Stirn, ehe ich endgültig eingeschlafen war.

Her savior- Oomph! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt