Kapitel 10

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Neuer Tag, neue Regeln! Heute beschloss ich mich nur noch auf die Band und die Uni zu konzentrieren, denn nichts konnte einem besser ablenken als Arbeit. Nia, Max, Alec, Flux und Crap saßen mit mir am Tisch und frühstückten gemütlich. Dero war noch nicht da, was wahrscheinlich auch besser so war. Dann kam er aus dem Bad, exte eine Tasse Kaffee herunter und wollte gleich weiter, doch Crap hielt ihn zurück. "Willst du nicht mit uns essen?" hakte er nach. "Nein, hab keinen Hunger. Ich trag schon mal das Equipment rein." lehnte er ab, doch wieder musste er warten. "Warte doch. Wir können dir ja helfen." want Flux ein. "Ich fang trotzdem schon mal an. Esst nur gemütlich." Und so war Dero draußen verschwunden. Na toll. Das war hundert Prozent nur, weil er nicht mit mir an einem Tisch sitzen wollte. "Der hat sie nicht mehr alle." meinte Flux zu Crap. "Ist halt so wenn man verliebt ist." sagte der darauf, wobei ich mich fast an meinem Kaffee verschluckte. Er ist nicht verliebt. Verknallt sein ist etwas ganz anderes! "Er ist nicht verliebt." murmelte ich, worauf Flux und Crap lachten. "Ich kenne Dero seit dem Kindergarten. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich weiß wie er sich verhält wenn er verliebt ist." want Crap ein. "Noch viel interessanter ist aber, was gestern los war. Du liebst Dero doch auch? Er will uns nichts sagen." hakte Flux nach. "Ist das jetzt wichtig? Wenns nicht passt, passts eben nicht." antwortete Nia für mich, da sie merkte, wie unangenehm mir dieses Gespräch war. "Klar, ich wollte mich auch nicht auf eine Seite stellen oder so. Ist ne Sache zwischen euch."

Nachdem Aufbau und Soundcheck verkrümelte ich mich alleine in den Nightliner. Ich klappte meinen PC auf und laß mich erst einmal durch meine alten Unterlagen und den Arbeitsauftrag. Dann fing ich an schonmal zu ordnen was ich für die Präsentation brauchen würde und fügte einiges dazu, was ich Julian zum Abgleich schickte. Als ich damit fertig war, beschloss ich den Song nochmal durchzugehen, an dem ich einen Tag vor der Tour gearbeitet hatte. Ich schnappte mir meine Akustik Gitarre, setzte sie auf meinem Schoß ab und fing an etwas zu spielen und dazu zu singen. Lieber ließ ich die Zeit so rumm gehen, als drinnen bei Dero zu sein. Wie gesagt. Abstand ist es was ich jetzt brauche um wieder normal im Kopf zu werden. Beim Refrain angekommen, bemerkte ich im Augenwinkel jemanden da stehen. Abprupt hörte ich auf zu spielen und unterbrach den Song. "Sorry, ich wollte dich nicht stören. Ich hab nur mein Handy gesucht." entschuldigte sich Dero und sah mich benommen an. "Liegt in der Küche." Er nickte und machte eine Anstalt zu gehen, blieb aber stehen und sah mich weiter an. "Ist noch was?" Dero schüttelte den Kopf und ging. Am liebsten wäre ich ihm nachgelaufen und hätte ihn ganz fest gedrückt. Es war so schwer ihm aus dem Weg zu gehen und stark zu bleiben wenn er mich mit seinen schönen grünen Augen auf diese Weise ansah. Na toll. Jetzt war ich wieder viel zu abgelenkt um weiter zu arbeiten. Zum Glück war der Uni Kram schon fertig. Vielleicht tut mir ein kleiner Spaziergang gut. Das bringt mich bestimmt wieder auf andere Gedanken. "Wo gehst du hin?" fragte Dero, als ich die Tür des Nightliners öffnete. "Bisschen rumm laufen." antwortete ich und wollte schnell verschwinden, doch er kam mir nach und hielt mich fest. "Tut mir leid."murmelte er und ließ meine Hand wieder los. Ugh, ich könnte auf der Stelle heulen. Ich wollte ja, dass er mich berührt, aber das durfte einfach nicht sein. "Ich komme mit." "Nein, ich will alleine sein." "Aber es ist zu gefährlich allein und ich will mit dir reden." "Ich will jetzt wirklich alleine sein." sagte ich und ging. Es tat mir ja selbst weh ihn einfach so stehen zu lassen und nach allem noch extra scheiße zu ihm zu sein, aber sind wir mal ehrlich. Wirklich lieben wird er mich sowieso nicht und wenn ich zu oft zu nah bei ihm bin, verliebe ich mich mit jeder Sekunde noch mehr in ihn und das darf nicht sein. Ich muss es schaffen in Dero nur einen Kollegen oder Freund zu sehen. Die Sehnsucht seine Hand zu halten, in seinen Armen zu liegen und seine Lippen zu küssen muss aufhören. Es ist einfach viel zu Riskant das alles an mich rann zu lassen. Ally denk daran. Wenn dh nicht stark bist, wird dir wieder weh getan werden. Und dieses Mal wirst du vielleicht nicht mehr lebend aus der Sache heraus kommen oder letztendlich noch verkorkster sein als du es sowieso schon bist.

Her savior- Oomph! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt