Kapitel 5

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An der Uni war es heute noch blöder wie sonst. Da wir nur noch drei Tage Unterricht hatten, machten wir so gut wie gar nichts mehr, was echt langweilig war. Lucy und Co. hatten mal wieder nichts besseres zu tun als mich zu ärgern und ich war ohnehin schon scheisse drauf. Ich weiß nicht wie ich diese Tour durchhalten soll wenn Dero die ganze Zeit in meiner Nähe ist. Ich hatte Nia von gestern erzählt, doch sie war da anderer Meinung. Sie sagt ich hätte es tun sollen und sollte nicht immer so viel über alles nachdenken. "Was ist denn dein Problem. Er ist nett, sieht unglaublich heiß aus, hat eine echt hammer mäßige Figur und er versteht dich. Er macht Musik genau wie du... Was willst du denn noch?" meckerte sie. "Was ich auf keinen Fall will, ist irgendwas mit ihm anzufangen. Das Endet nicht gut, okay." Nia seufzte genervt und nahm einen Schokoriegel raus. "Bei dir braucht man so viel Nervennahrung... Du bist schuld wenn ich bald fett werde." meinte sie und lächelte mich an, was mich auch etwas zum schmunzeln brachte. "Ich hab ja gleich gesagt sie soll ihm nicht zu nahe kommen." mischte sich Alec ein. "Naja er ist vielleicht ein bisschen alt, aber Dero scheint doch in Ordnung zu sein." meinte Max. "Okay, können wir bitte mal über etwas anderes reden?!" meckert ich. Ich wollte von diesem Thema nichts mehr hören. Er spuckte mir ohne hin schon den ganzen Tag im Kopf herum, da müssen wir das nicht noch beflügeln.

Nach der Uni fuhr ich wie gewohnt mit dem Zug nach Hause. Ich bekam Lust noch etwas Musik zu machen. Vielleicht arbeite ich zu Hause an einem neuen Song... Als ich die Treppen hoch zu meiner Wohnung lief, musste natürlich genau dann auch Dero's Tür aufgehen. "Hey." begrüßte er mich. "Hy." gab ich kurz zurück und verbarikadierte mich schnell wieder in meiner Wohnung. Verdammt Ally was hast du da nur wieder getan. Du solltest an die Band denken und das Beste für sie tun und dich nicht auf den Sänger der Band die uns mitnimmt einlassen, nur damit es zwischen euch komisch wird und du somit alles gefährdest! Ich setzte mich mit meiner akustik Gitarre auf die Couch und fing an wahllos ein bisschen zu spielen, bis ich eine Melodie fand, die mir wirklich gut gefiel. Ich schrieb die Noten schnell auf und spielte es nochmal durch, während ich leise einen gerade ausgedachten Text mit flüsterte. Hm das wäre gar nicht schlecht für einen Refrain. Ich schrieb ebenfalls den Text auf und begann es nun einmal richtig zu singen. Mit der Zeit bekam ich Hunger. Da ich extra wegen der Tour nicht mehr einkaufen war, beschloss ich mir eine Pizza zu bestellen. Da das aber immer eine halbe Ewigkeit dauerte, beschloss ich weiter an meinem Song zu werkeln. Als es klingelte legte ich die Gitarre zur Seite und ging aufmachen. "Julian?" "Oh, hey Ally." begrüßte mich Julian und lächelte. Er studierte ebenfalls Psychologie und belegte einige Seminare mit mir, allerdings kannte ich ihn nur namentlich. "Was machst du denn hier?" hakte ich nach. "Naja, ich versuche mir so mein Studium zu finanzieren. Ist natürlich nicht so cool wie als Band auf Tour zu gehen." antwortete er. Ich nickte. Ja, Songtexte zu schreiben, auf der Bühne zu singen und mit Fans Fotos zu machen war deutlich aufregender als Pizza auszuliefern, allerdings war es ja auch noch nicht so weit. "Was du da gerade gesungen hast war echt schön." meinte er und lächelte mich verlegen an. "Danke." gab ich mit einem Lächeln zurück. "Ehm also wir haben ja heute gesagt bekommen, dass wir für die zweite Woche nach den Semesterferien Präsentationen halten müssen und ich wollte dich fragen ob naja... Ehm ob wir vielleicht zusammen arbeiten wollen..." stotterte er und fuhr sich verlegen durch die blonden Haare. "Ehm sicher. Ich kann Nia bestimmt überzeugen mit Max zusammen zu arbeiten." meinte ich. Dann müsste Max nicht wieder mit Kerem zusammen arbeiten. Der ließ ihn nämlich immer alles alleine machen und kassierte dann Max' gute Noten. Er wird sich freuen, dass ich ihm Nia mal zur Abwechslung überlasse. Von Julian wusste ich, dass man gut mit ihm zusammen arbeiten konnte. Von daher hatte ich nichts dagegen. "Okay cool. Vielleicht gebe ich dir meine Nummer, damit wir uns über die Semesterferien besprechen können." schlug er vor. Ich ging mein Handy hohlen, da ich die Nummer nicht auswendig wusste und legte den Pizza Karton auf den Küchentisch. Julian tippte meine Nummer ein und bedankte sich." Und keine Sorge. Ich werd auf Tour schon Zeit finden für die Präsentation." versicherte ich ihm. "Ich weiß und wir haben ja danach noch eine Woche Zeit alles gemeinsam zu besprechen. Vielleicht komm ich ja mal zu einem der Konzerte." lachte er. "Gerne. Am 18. spielen wir hier in Braunschweig." meinte ich und erwiderte sein Lächeln. "Cool, werd ich mir nicht entgehen lassen. Vielleicht hab ich sogar Glück und bekomm ein Autogramm von der Sängerin." "Lässt sich bestimmt einrichten." "Schön, wir sehen uns dann morgen in der Uni." verabschiedete er sich und wollte gehen. "Warte, willst du deine Bezahlung nicht mitnehmen?" rief ich ihm lachend hinter her. "Oh, ehm danke." Haha ich hab irgendwie das Gefühl, dass Julian ein bisschen auf mich steht. "Ein Freund von dir?" hörte ich Dero fragen, der ein Teil des Gesprächs Anscheinden mit bekommen hatte. "Ja." gab ich kurz zurück. Dero nickte. "War wirklich schön was du da gesungen hast. Das habt ihr gar nicht vorgespielt." merkte er an. "Ich hab gerade erst angefangen ihn zu schreiben. Er ist noch nicht ganz fertig." erklärte ich. "Wenn du willst kann ich dir helfen. Nicht das du Hilfe brauchen würdest, aber..." "Du hast Recht. Ich brauche keine Hilfe. Ich muss wieder rein." unterbrach ich ihn und verschwand wieder hinter der Tür. Oh man kotzt mich das alles an. Ich mochte Dero und wollte nicht so zu ihm sein, aber keine Ahnung. Es ging nicht anders. Wenn er mir nahe ist hab ich nur Flausen im Kopf und mache wieder irgendwas dummes. Toll! Jetzt ist mir der Appetit vergangen. Ich beschloss trotzdem wenigstens ein bisschen was zu essen, da ich heute generell fast nichts gegessen hatte und setzte mich wieder an meinen Song. Ich saß noch etwa eine Stunde da, ehe ich schlafen ging.

Her savior- Oomph! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt