Warum musste ich das Arschloch bekommen?

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Bruce

Warum? Warum ich?

Während mich Violet mit verwirrten Blick ansah, waren das die einzigen Wörter, die mir durch den Kopf gingen.
Und jetzt war mein Geheimnis also gelüftet. Die erste Person hatte mich gesehen.

"Kannst du bitte gehen?", Erwiderte ich auf ihren Blick.
Kritisch guckte sie an mir herunter. Was könnte ich denn jetzt dafür? Warum machte sie mich denn jetzt für mein Aussehen verantwortlich? Das war doch alles die Schuld von diesem Arschloch, der mir das angehängt hatte,und nicht meine eigene?

"Ja, gleich, aber was ist denn"-
"Raus" rief ich wütend mitten in ihren Satz und zeigte auf die Tür.

Sie guckte mich immer noch an.
Könnte sie nicht einfach verschwinden? Ich wollte doch nur einen Moment allein sein, was war daran verdammt nochmal so schwer?

Bestimmt wandte ich mich ab, und setzte mich an meinen Computer, und beachtete meine Schwester kein Stück mehr.

Endlich, endlich ging sie aus dem Zimmer und  verschloss die Tür überdeutlich hinter sich.

Ich seufzte erleichtert auf. Endlich war sie weg. Wie konnte ich denn mit jemand anderen darüber reden, wenn ich selbst damit erstmal klar kommen musste.

Aber jetzt war ich auch wieder alleine, und die Gedanken kamen zurück.

Warum ich? Ich hätte mittlerweile nicht mehr mitzählen können, wie oft ich das heute schon gedacht hatte.

Das war die einzige Frage, die sich direkt nach dem Aufstehen in meinem Kopf herumtrieb.

Und ein wenig später kam dann die nächste dazu.

Warum musste gerade mein Seelenverwandter auf Brüste stehen? Beziehungsweise, oder auch nicht?
Weil ich war ja...
Ich war verwirrt. In meinem Kopf schwammen tausend Fragen herum, und auch ein kleiner Gedanke, der sich über die letzten Stunden verstärkt hatte. Warum hatte ich das Arschloch abbekommen. Warum hatte ich das elende Arschloch abbekommen, was mir bisher nur Schaden bereitet hatte.

Neidisch betrachtete ich die Wand in Richtung Vio. Sie hatte einen tollen Wunsch bekommen. Groß, muskulös, stark. Und ich sah aus wie eine verdammte Frau. Und das nicht einmal komplett. Ich lachte ironisch auf.

Jetzt war ich also den Rest meines Lebens mit diesem Wunsch gefangen.
Ich würde jetzt jeden Tag raus gehen müssen, und die Blicke der anderen ertragen müssen. Beim Einkaufen, und auch einfach nur wenn ich einen klaren Kopf bekommen wollte. In dem Moment sind interessierte Blicke ja richtig perfekt, oder?
Aber eigentliche waren es ja gar nicht so sehr fremde Menschen. Die, vor denen ich mich am meisten fürchteten waren Mutter und Vater.

Wie konnte ich heute vor die Tür gehen? Sie würden mich anstarren, und das wird nicht aufhören bis ich ausziehen würde. Ich musste schnell ausziehen. Aber ich konnte doch gar nicht kochen. Oder putzen. Oder irgendetwas alleine machen. Wie sollte ich jemals alleine leben. Ich würde für immer bei meinen Eltern wohnen bleiben, für immer würde ich das Scheiß-Tischritual mitmachen müssen. Für immer hier...Hilfe...

Ich merkte, dass sich mein Atem beschleunigt hatte, und versuchte tief durchzuatmen.

Für 3 Sekunden ein, für 8 Sekunden ausatmen.

"Zieh die Luft bewusst in deinen Bauch." Ich erinnerte mich an den Rat, den ich einmal im Internet gelesen hatte. Und ich atmete bewusst aus. Und nochmal. Und nochmal. Und noch einmal...

Danke für nichts, Arschloch.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 18, 2020 ⏰

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