Unheilvolle Bemühungen

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Adria's Sicht:

Gespenstisch halten unsere Schritte auf dem metallischen Untergrund wider, doch ansonsten herrschte eine grauenvolle Stille. Niemand sprach ein Wort, niemand wusste was er hätte sinnvolles sagen können, zu dem grausamen Bild, welches sich uns hier bot... Tatsache war: Wir waren die einzig lebenden Wesen auf diesem riesigen Flugzeugträger. Wäre es nur das, wäre ich auch ganz froh darum, stattdessen musste ich mich arg zusammenreißen nicht zu schluchzen. Die Tränen des Schocks liefen mir nur so über die Wangen, wie Sturzbäche, während ich mein Bestes tat nicht auf die bemitleidenswerten Überreste eines mir unbekannten S.H.I.E.L.D.-Agenten zu treten. Denn von diesen lagen für unser aller Geschmack viel zu viele um uns herum. Desöfteren streifte mein Blick den von Maria, doch diese wirkte als wäre sie in einer Trance gefangen. Sie bewegte sich wie ferngesteuert durch die Schneisen ehemaliger Arbeitskollegen und Freunde, während ihr Blick den Raum, um Fassung ringend, nach einem Überlebenden absuchte. Ich konnte gar nicht sagen wie leid sie mir tat und ich konnte mir auch nicht im Mindesten vorstellen, wie es nun in ihr aussehen mochte.

Tony's Sicht:

Fury und ich standen vor einer scheinbar leeren schwarzen Wand des Helicarriers. Angestrengt hielt ich meinen Kommentar zurück und ließ Fury erstmal machen. Er wird schon wissen, was er tut. Der grimmige Möchtegern-Pirat beugte sich ein wenig näher zur Wand und schon öffnete sich ein winziges Terminal, in welches er einen Code eingab. 0351. Gemerkt. Als könne er Gedanken lesen, drehte sich der Augenklappenträger im nächsten Moment zu mir um und meinte: "Vergessen Sie es gleich wieder. Der Code wird schnellstmöglich geändert. Ich kann auf weitere ungebetene Gäste getrost verzichten." Ich verdrehte die Augen und wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als ich hinter Fury etwas entdeckte, woraufhin mir sämtliche Worte im Halse stecken blieben. "Was ist? Auf einmal so handzahm, Stark?", das leichte Grinsen auf seinem Gesicht verschwand sobald er mein Unbehagen wahrnahm. Mit erhobener Augenbraue drehte er sich um und gefror in seiner Bewegung. Eine Schrecksekunde später lief er im Stechschritt zwischen den leblosen Agenten umher und vergewisserte sich der jetzigen Lage. So recht war ich mir nicht sicher, was ich auf seinem Gesicht sah. Er wirkte merkwürdig gefasst, während ich mich mit leichter Angst nach etwaigen Bedrohungen umsah. Es war geradezu unheimlich still und jeder meiner Schritte hallte unüberhörbar nach. Als ich um eine Konsole lief und dabei auf die Haare einer ehemaligen jungen Agentin trat schluckte ich schwer. Sie sah aus wie Anfang 20 und von einem unguten Gefühl geplagt sah ich mir ihren Leichnam etwas genauer an - strich ihr die langen blonden Haare aus ihrem Gesicht. Mein Verdacht bestätigte sich, ich hatte sie vor einiger Zeit kennengelernt. Sie war quasi die rechte Hand von Hill und sie hatte die Kleine wirklich lieb gewonnen. Erst jetzt in diesem Moment wird mir vollends bewusst, wie nah das Maria und Nick gehen muss. "Wir müssen weiter.", Fury stand direkt hinter mir und blickte ebenso wie ich bedauernd auf Emily. Der Mann neben mir, wirkte nicht mehr so autoritär und sarkastisch, eher verbittert und wütend. Derjenige, der für das Alles verantwortlich war, konnte sich warm anziehen. Ausnahmsweise mal still folgte ich Fury und letztendlich kamen wir in einem der vielen Lagerräume an.

Peter's Sicht:

Ein letztes Mal überprüfte ich die Funktionen meines Anzugs. Nath und Jack beobachteten mich dabei, wobei Nath gerade noch den Gegenstand, welchen ich ihm zuwarf, zu fassen bekam. "Was ist das denn?" Verwirrt begutachtete er das kleine Kästchen, bevor er es in der darauffolgenden Sekunde neugierig öffnete. Ein wenig belustigt nahm ich wahr wie die beiden überrascht die Augen weiteten. "Ich fühl mich ja geschmeichelt, aber du bist leider nicht so mein Typ, Tom.", scherzte Nath jedoch einen kleinen Moment später schief grinsend beim Anblick der Ringe. Automatisch rollte ich mit den Augen. "So ist das auch nicht gemeint. Mal ehrlich, dass wäre der mit Abstand schlechteste Antrag überhaupt. Nein, die sind für Adria. Ich gehe irgendwie nicht davon aus, dass Beck sie mit nach England genommen hat. Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn ihr euch darum kümmert, dass die Avengers nicht völlig unwissend in ihr Verderben rennen. Wohingegen Adria sich mit Sicherheit, wenn sie es geschafft hat zu entkommen, wovon ich ausgehe, ebenfalls an die Avengers gewandt haben wird. Sie haben mich ja ohnehin bereits gefunden und sie wird sich, ebenso wie ich mir um ihres, Sorgen um mein Wohlergehen gemacht haben." Die zwei nickten und verstanden meine Gedankengänge offensichtlich, doch der ehemalige S.H.I.E.L.D.-Agent hakte dennoch nochmals nach. "Was macht dich da so sicher, dass sie es geschafft hat zu entkommen? Und was genau hat es denn nun mit den beiden Ringen auf sich?" Ich ließ die Maske über mein Gesicht fahren und erwiderte mit leicht verzehrter Stimme: "Ich hab Adria ein paar kleine Gadgets gegeben, mit denen es recht einfach ist sich zu befreien. Außerdem ist sie lange nicht so harmlos wie sie vielleicht aussieht. Und das mit den Ringen ist eine Überraschung, ihr werdet es ja sehen sobald Ria sie ausprobiert."

I'm not a child anymore!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt