VI. Prickeln, part 2

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Ich habe keine Energie morgens aufzustehen weil ich sie Nachts verbrauche um zu weinen, zu schreien und zu schreiben. Ich weine weine über mich und das wegen euch. Mein Schrei nur ein dunkles Gewirr aus zähem Teer in meiner Kehle welcher mich am Atmen hindert.
Ich schreibe für dich, für mich und wegen euch.
Ich lasse dann das Papier heulend wispern und die Hände fliegen mit einem kreischen über das zerrupfte Papier. Diese Poesie ist nicht in mir sie überfällt mich wie das Prickeln von kaltem Wasser, zitternden Hände und jauchzenden Wellen.
Ich lasse Worte aus meinem Mund fließen und warte dann auf das schwarze Getöse der untergehenden Welt. Der süße Geschmack von salzigem Wasser beißt bitterlich in mein Herz während meine Tränen von Tinte dir ein Lied singen. Die Leere in mir frisst mich auf und die Tränen versiegen. Denn unter Wasser, tief am Grund versunken, sind Tränen auch nur Wasser.

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