Kapitel 5: L.A

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Liams Sicht

Als ich den LAX Flughafen von Los Angeles vermies umgab mich eine angenehme Hitze. Es ist nicht zu warm, dass man kaum aus dem Haus gehen kann und eigentlich nur drinnen neben der Klimaanlage sitzen kann.
Es ist die Art von Wärme, die es an einem warmen Sommerabend gibt, wenn man mit der ganzen Familie draußen im Garten sitzt.

Ich blieb eine Weile vor dem Eingang des Flughafens stehen um den Moment in mich aufzusaugen, was einige Passanten zu stören scheint, da sie mir hektisch böse Blicke zuwerfen nach dem Motto:
,,hat der etwa vergessen wie man geht? Er verspäte doch den halben Weg" auf meine eigenen Gedanken hin nahm ich meinen Koloss vom Koffer und steuerte den Gehweg lang. Ich erkannte schon auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein großes Parkhaus.
Das war bis jetzt mein erstes Ziel, da ich dort meinen neuen Jeep finden würde.

Autoschlüssel wurde mir schon Zuhause zugeschickt, so wie ein Foto und das Kennzeichen.
So würde ich es auf jedem Fall finden.

Naja erstmal müsste ich gefühlt 100 Etagen durchsuchen, da mir keiner gesagt hat, auf welcher Etage ich meinen neuen Fahrbaren Untersatz finden könnte.
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Nachdem ich auch die Neunte Etage dieses endlos scheinenden Parkhaus durchforstet habe und immer wieder auf die Fernbedienung gedrückt habe, in der Hoffnung eine Auto angehen zu sehen komme ich nun in die zehnte Etage an.

Der letzten.

Ich hatte schon etliche Parklücken durchstreift und wollte aufgeben. 
Vielleicht haben die Vermittler auch vergessen mein Auto hier abzustellen.

Doch dann hörte ich es.

Das unverkennbare Klick das ein Auto macht, wenn man auf die Fernbedienung drückt.
Und da steht er. Ein unauffälliger schwarzer Pick up Truck, der mir einiges an meinem Erspartem gekostet hat.
Ich ging auf ihn zu und erkannte, dass er ein wenig rostig war und anscheinend seine besten Jahre hinter sich hatte.

Ich seufzte auf.

Deswegen war er so billig.

Und ich dachte schon ich hätte ein richtig gutes Schnäppchen gemacht.
Trotzdem würde er reichen.
Ich stieg in den geöffneten Truck ein und erkannte erstmal, dass alles verstaubt war. Wie lange hatten die ihn hier stehen? Seit dem Mittelalter? Frustriert schlage ich die noch offene Tür zu und starte erst mal den Motor.

Ganz gesund klingt das Geräusch nicht, aber als ich aus der Parklücke fuhr, funktionierte er einigermaßen einwandfrei. Das wird noch spaßig werden. Ich fuhr die zehn Stockwerke geschmeidig runter auf die Hauptstraße und erstmal weiter die Stadt entlang. Ich wollte heute ja schließlich noch den Rest der Stadt sehen. Wer weiß wann ich wieder mal die Möglichkeit habe nach LA Zu fliegen. Und ich habe ja Zeit, weshalb ich erstmal entspannt ein Motel suche, wo ich die Nacht verbringen kann.
Nach einer halben Stunde rumfahrerei bin ich an einem älterem Motel angekommen was hngefähr 15 Minuten entführt von der Innenstadt ist.
Langsam fahre ich auf den kleinen Parkplatz zu und parke mein Auto nah am Eingang. Ich habe schon von Zuhause aus günstige Motels gesucht, die in der Nähe meiner Reiseziele sind weshalb es auch nicht so schwer war dieses hier zu finden. Ich nehme also meinen großen Koffer und meinen großen schwarzen Rucksack und lief zu dem Eingang hinzu. Ich ging durch die große Glastür und trat zur Rezeption. Als ich davor stand merkte ich wie keiner da ist also leutete ich die kleine Klingel die auf dem Tresen steht.
,,Hallo?" fragte ich noch als darauf hin keiner kam.
,,Warten sie noch einen Augenblick ich komme sofort!" hörte ich eine ältere Dame von weiter weg rufen.
Nach ein paar Sekunden trat eine Dame um die 50 Jahre aus der Tür hinter dem Tresen vor.
,,Tut mir leid das es ein bisschen gedauert hat. Ich bin Silvie und leite dieses Motel." sagte die nette Frau.
,,Ach kein Problem mein Name ist Liam Johnson und ich würde gerne ein Zimmer für eine Nacht buchen." entgegnete ich ihr, während sie anfing etwas in den Computer zu tippen. ,,Alles klar sie bekommen Zimmer 54 es ist oben die erste Tür links. Brauchen sie Hilfe mit dem Gepäck?"
,,Danke und Nein danke das kriege ich schon hin" ich lächelte ihr nochmal höflich zu und verschwand dann mit meinem Gepäck die schmale Treppe nach oben.
Ich schloss das Zimmer mit dem Schlüssel auf, welchen sie mir vorhin gegeben hat und betrat das kleine Zimmer. Das erste was ich machte war noch auf das kleine Einzelbett zu schmeißen und meine Augen vor Erschöpfung zu schließen. Es war ein ziemlich anstrengender Tag.

Desorientiert schlug ich meine Augen auf.
Es war noch dunkel draußen, jedoch fing die Sonne an langsam aufzugehen, was ich durch den offenen Schlitz in der Gardine sehen konnte.
Ich setze mich langsam auf und bemerkte, dass ich noch meine Kleidung trug. Ich suchte in meiner Hosentasche mein Handy, was ich dann auch fand und schaute auf die Uhr: 6:30. ich hatte ernsthaft von gestern fünf Uhr als ich mich aufs Bett gelegt habe bis jetzt geschlafen. Ich hatte trotz der Anstrengung nicht gut geschlafen, was zum einen daran lag, dass ich noch meine Klamotten anhatte, zum anderen jedoch hatte ich auch Alpträume.

Ich träumte oft von Riley, wie sie mir die Schuld gibt, dass ich ihr nicht helfen konnte, oder dass zu selbstsüchtig war ihren Zustand zu bemerken.

Frustriert raufte ich mir die Haare die ziemlich verknotet und fettig wirkten.
Ich saß ja auch mehrere Stunden im Flugzeug und war auch länger unterwegs weshalb es nicht wunderlich ist, dass ich mich jetzt dreckig fühle.
Ich öffnete also meinen großen Koffer und nahm Sachen für das Bad raus, wo ich erstmal eine schöne lange heiße Dusche nahm. Es tat gut auf meinem schmerzenden Rücken das warme Wasser zu spüren und ich fühlte mich gleich viel frischer für den heutigen Tag. Ich hatte mir vorgenommen heute die Stadt zu erkundschaften  und dann gegen spät Mittag in das Hotel zu gehen, um meine Sachen zu packen und weiter zu ziehen.

Heute Abend wollte ich nämlich bei meiner Tante vorbei schauen, die ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Sie ist nämlich als ich 12 war von England nach Los Angeles gezogen, wo sie in einem kleinen Vorort sich nieder gelassen hat.
Ich wollte sie schon immer mal besuchen, hatte aber oft nicht die Zeit oder einfach das Geld es durchzuziehen.
Meine Tante habe ich vor dem Flug angerufen und gesagt, dass ich sie in ein paar Tagen besuchen würde. Sie wäre fast aus dem Telefon gedrungen, dass sie mich nach den vielen Jahren wieder sehen würde. Ich werde sogar ihren neunen Mann kennenlernen und meinen kleinen Cousin, der 3 geworden ist.

Ich stieg nun aus der warmen Dusche trocknete mich ab und zog mir eine schlichte schwarze Jeans an und ein engeres graues T-shirt. Es ist ziemlich warm um diese Jahreszeit hier, weshalb ich mich dazu entschied keine Jacke anzuziehen, sondern sie nur für den Notfall in meinem Rucksack einzustecken. Mittlerweile war es halb acht und ich ging mit meinem Rucksack bewaffnet die Treppe hinunter und aus der Tür zu meinem altem Truck.
Mein Magen knurrte, weshalb ich erstmal einen Platz zum Frühstücken suchte, welchen ich nach ungefähr zehn Minuten fand.
Ein altes Café in der Stadt.
Ich parkte auf einem Parkplatz in der Nähe und ging Richtung Café. Nach gut einer Stunde verließ ich den Laden schon wieder voll gegessen mit Brötchen und Kaffee. Außerdem habe ich mir noch für später ein paar belegte Brötchen und Teigwaren geholt, als Proviant für den Tag.
Und jetzt heißt es einen auf Touri machen und den Tag genießen im wunderschönen Los Angeles.

Together aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt