Kapitel 6: wo bist du Glück?

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Liams Sicht

Erschöpft lies ich mich auf der kleinen Bank an der Straße fallen.

Ich hätte nie gedacht, dass es hier so vieles zu sehen gibt.
Ich bin schon seit Stunden durch die Innenstadt unterwegs und habe immer noch nicht jedes Detail hier realisiert.

Es ist unglaublich.

Zum ersten Mal seit langem fühle ich mich einigermaßen glücklich.
Und ich habe kaum an Riley gedacht.

Da war der Gedanke wieder.

Innerlich schlug ich mir vor die Stirn und meine Laune ging ein wenig den Bach runter.

Auch wenn es schon länger her ist, ist meine Wunde die sie hinterlassen hat noch nicht verheilt.
Langsam stand ich von der Bank auf und lief langsam Richtung Motel.
Ich wollte ja heute noch zu meiner Tante.

Mit jedem Schritt fühlte sich mein Touri Rucksack schwerer an und ich fühlte mich müde.
War wohl doch alles zu anstrengend heute.
Ich ging die kleine Treppe nach oben und konnte kaum mein Schlüssel in das Loch stecken so sehr fallen mir die Augen zu.
Meine morgendliche Motivation ist anscheinend wie weggeblasen. Müde lass ich mich auf das Bett fallen. Im untetbewusstesein stellte ich mir einen Wecker auf 1 Stunde und schlief ein.
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Durch ein lautes klingeln wachte ich genervt auf.

Habe ich heute Schule?

Nein ich hab doch schon den Abschluss.

Ah!

Der Wecker!

Desorientiert tastete ich neben mich und spüre mein Handy wo ich den nervigen Ton endlich ausstellte.
Ich brauchte erstmal ein paar Minuten um zu realisieren welches Jahr wir haben und wo ich bin.
Und dann fällt es mir wieder ein:

LA.

Normalerweise sollte man denken, dass ein kleiner Mittagsschlaf hilft, aber ich bin immer noch genauso müde wie vorher.
Trotzdem musste ich so langsam mal losfahren, da ich meine Verwandten endlich sehen will.

Ich gehe also mit meinem schweren Koffer bewaffnet durch die Lobby wo ich meinen Schlüssel abgab und bei einem Automaten einen Kaffee holte. Ohne den würde ich heute nicht auskommen. Durch die Mittagsbrise, den Kaffee und der Sonne werde ich tatsächlich wieder wach und steige entspannt in die alte Schrottkiste.
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Gemütlich tuckerte ich die Straßen von LA lang bis ich auf den Highway kam und dort ein wenig weiter wohnte.

Die Adresse meiner Tante habe ich in mein Handy gegeben und dabei festgestellt, dass sie doch weiter außerhalb wohnt als angenommen. Der Weg würde noch gute zwei Stunden dauern.
Während die Sonne mittlerweile ganze Arbeit leistet, läuft leise Musik aus dem Radio. Ich musste schmunzeln, als das Lied She will be Loved von Maroon 5 kam. Ich liebte dieses Lied schon immer.
Leise summte ich zu dem Refrain mit, als ich ein Schild sah aus der Ferne:

Vandenberg Village 10 Meilen.

Das bedeutet, endlich runter von dem Highway. Ich nahm also die nächste Ausfahrt und fuhr in Richtung der kleinen Stadt.
Mit einem kleinen Lächeln blickte ich auf die Umgebung vor mir.

Alles sah so anderes aus als in England.

Irgendwie interessanter, cooler und ich fühlte mich direkt wohl.

Neben mir zogen kleine Bauernhöfe und Siedlungen vorbei bis mein navi sagte: noch 30 min bis zum Ziel. Innerlich stieß ich einen Freudenschrei aus, als plötzlich etwas ruckelte.

Mein Atem verschnellerte sich als ich merkte, wie ich die Kontrolle über den Jeep verlor.

Scheiße!

Zum Glück konnte ich das Auto grade halten, wobei es immer langsamer fuhr und dann auf einer unbefahrenen Straße zum stehen blieb.

Erleichtert atmete ich aus.

Ich war so angespannt, dass meine Knöchel schon weiß hervor schauten, da ich das Lenkrad so fest umgriff.
Das ist ja nochmal gut gegangen.

Zögerlich stand ich also auf und machte die Motorhaube auf wo mit viel Qualm entgegen kam. Na toll. Noch nicht mal einen Tag hat das Auto ausgehalten.
Der ganze Motorraum qualmt, da ich aber wirklich überhaupt keine Ahnung von dem Zeug habe Schloß ich sie wieder und versuchte den Motor neu zu starten.

Ich war so kurz vor meinem Ziel, ich kann doch nicht jetzt aufgeben!

Aber es bleib zwecklos. Der Motor wollte nicht anspringen. Genervt ging ich wunderbar die Straße. Es war bestimmt schon eine halbe Stunde vergangen, dass ich hier gestrandet war.
Auch wenn in der Ferne vereinzelnt Häuser sind, fährt ausgerechnet auf dieser Straße kein Auto.

Ich setzte mich auf dem Seitenstreifen und holte mein Handy raus. Dann müssen mir wohl meine Tante und deren Familie helfen. Ich schaltete mein Handy an, wo aber nur schwarz zu sehen war.

Kann dieser Tag eigentlich noch schlimmer verlaufen?

Wieso ist denn ausgerechnet jetzt mein Akku leer? Ich legte meinen Kopf in die Hände.

,,Scheiße"

murmelte ich zu mir selbst.
Es ist so, als ob das Leben mir immer wieder einen reinwürgen will. Ich verstehe es nicht habe ich nicht schon genug Pech?
Ich saß hier jetzt schon seit einer Stunde fest und hoffte immer auf Autos, wenn welche jedoch kamen, sind sie nicht angehalten, was mich ehrlich enttäuscht hat.

Da es mir langsam zu heiß in der prallen Sonne wurde schlurfet ich wieder zurück zu mein Auto, als ich ein Schild erkannte:

,,Ronald's Autowerkstatt: 10 Minuten entfernt" ich atmete erleuchtet aus, warum hatte ich das Schild nicht eher gesehen?

,,verdammt nochmal danke Leben!" schrie ich durch die Gegend und löste im Fahrerraum die Handbremse.

Im ersten Gang schob ich nun mein Auto in die Richtung wo der Pfeil auf dem Schild zeigt zu meiner einzigen Rettung:

die Autowerkstatt.

Zu meiner Überraschung ist es gar nicht so schwer das Auto in die gewünschte Richtung zu schieben.

Vielleicht habe ich jetzt auch einmal Glück.

Vom weitem erkannte ich nach ungefähr 10 Minuten ein Gebäude, was Gang nach einer Werkstatt aussah. Ein rotes Dach, weiße Außenwände, große Tore und Tankseulen. In weitem sah ich schon, dass eins zwei Andere Autos da waren und ein paar Leute, die gemütlich auf ihren Klappstühlen saßen und redeten. Nun war ich endlich wieder in der Zivilisation angekommen und kann es kaum erwarten, was das Leben nun für mich vorbereitet hat.
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Sooo heute mal ein etwas kürzeres Kapitel, ich werde aber wieder in den nächsten Tagen was neues hochladen!

Together aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt