3. Kapitel

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Sie stiegen vor einer Lagerhalle aus Daxtons Wagen, oder wohl viel mehr einem der Autos ihres Bruders. Entspannt schlenderte sie auf den Eingang zu und wartete bis die Kamera an der Tür sie erkannt hatte. Ein Mann Ende 30 mit einem Vollbart öffnete ihr die Tür und lächelte sie an.

„Dimitri! Ich dachte schon du wärst tot, immerhin hat mein Bruder mir schon eine ganze Weile keinen Babysitter mehr aufgehalst, also was soll das?" Gegen Ende des Satzes wurde sie immer lauter und schrie ihn geradewegs in die Richtung des Büros ihres Bruders. Dieser zeigte sich jedoch nicht.

Sie drehte sich in den Raum des Lagerhallenkomplexes in welchem dutzende Männer arbeiteten. „Wie viel bekommen wir pro Stunde momentan?" Hedda richtete sich dabei an Dimitri und Daxton. Beide konnten sie nur mit den Schultern zucken. „Natürlich... Man stellt meinem Bruder keine Fragen. Wo zur Hölle ist er überhaupt?" sie wurde zornig. Niemand, nicht einmal ihr Bruder, lässt sie warten.

Als wäre das sein Stichwort gewesen kam er aus seinem Büro und schritt langsam die Treppe hinunter, laut diskutierend mit jemandem am Telefon. Sie konnte seine genervten Worte bis hier hören. Er kam zielstrebig auf sie zu und umarmte seine kleine Schwester. Er war nur 2 Jahre älter, hatte jedoch das Geschäft übernommen und damit definitiv mehr zu sagen als sie. Sie war nur ein einfaches Mitglied mit kleinen Vorzügen.

„Was gibt's?" lächelte sie ihn freudig an.

„Wir haben da ein kleines Problem. Einer der anderen Gang meint er hätte mehr zu melden. Und das hat er nicht. Ich brauch dich heute Abend. Du weißt was zu tun ist." Informierte er sie ganz sachlich. Seine braunen Augen ruhten gelassen auf Ihren. Er konnte sich auf sie verlassen.

„Wo willst du ihn haben?"

„Nun ja... Ihr werdet in einem Club sein. Ich hab das gecheckt... Es sind überall Kameras am Front und Hintereingang. Also wohl das Hotel. Das an der Kreuzung bei deinem Lieblingschinesen. Nichts Nobles und vor Allem keine Kameras, wir müssen nur wissen welches Zimmer." Er fuhr sich durch seine dunklen Haare und versuchte sie aus seinem Gesicht zu bekommen. Er trug ein schwarzes Hemd und eine dunkle Jeans. An seinem Hals konnte man das Tattoo der Gang erkennen. Es war nur zur Hälfte von dem Hemdkragen verdeckt. Eine Rose mit jeder Menge Blut.

„Na schön, ich will aber dass du mir eine Wanze mitgibst. Ich versteck sie in meinem BH, nicht, dass es so endet wie das letze Mal, oder hast du das schon verdrängt Bruderherz?" sie hob trotzig ihr Kinn.

„Nein das habe ich nicht. Ich habe auch nicht vor es so weit kommen zu lassen. Ich weiß, dass du keine Prostituierte bist Hedda!" er wurde lauter. Aber er wusste, dass sie jedes Recht hatte sauer auf ihn zu sein deswegen und wegen dem Vorfall einige Wochen zuvor.

„Das heißt ich darf mich weigern mit dem Sack zu schlafen... du bist mir ja ein großer Bruder."

„So hab ich das nicht gemeint..."

„Also muss ich doch?" Sie seufzte entnervt und drehte sich zum Ausgang. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde alles tun, was möglich ist und nötig. Schick mir ein Bild von dem Typen und die Adresse vom Club. Ich werd da sein. Ach und Atlas? Ich hätte gern die Wanze. Ohne geh ich ungern rein."

Er winkte einen seiner Handlanger herbei, welcher ihm eine aus dem Büro holte. Er gab sie an Hedda weiter und sie verabschiedeten sich wortlos. Atlas befahlt Daxton Hedda wieder zu Hause ab zu setzten und zu ihrem Glück musste er direkt danach zu ihm zurück um ihm helfen.

Als sie erst einmal in der Wohnung ankam zog sie sich neben der Tür aus und ging unter die Dusche. Sie fühlte wie ihre Haut schrumpelig wurde und drehte das Wasser ab. Sie trocknete ihren Körper ab und band ihre noch nassen Haare nach oben. Nur mit Unterwäsche warf sie sich auf Sofa und schaltete den Fernseher an, in der Hoffnung etwas Interessantes zu finden.


*Ich versuche das nächste Länger zu machen und bald zu aktualisieren!*

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