6, Kapitel

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Der Alarm-Ton ihres Handys riss sie aus ihrem tiefen und nötigen Schlaf. Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und grummelte dabei vor sich hin. Aus ihrem Kleiderschrank zog sie eine schwarze High-Waist Jeans hervor und einen schwarzen Sport-BH mit reichlich Push-Up Effekt, der ihr ein schönes Dekolleté zauberte. Das musste für diesen Tag reichen. Dazu ihre schwarzen Sneakers und ihre Handtasche. Müde lief sie in die Küche und machte sich Frühstück. Es klopfte an ihrer Tür. Verwundert zog sie die Augenbrauen hinauf, lief jedoch zur Tür um sie zu öffnen. Atlas stand vor ihr mit vier seiner Männer.

„Woah! Du hast heut ja eine halbe Armee dabei." Sie verdrehte genervt die Augen. Ihr Bruder lief zusammen mit seinen Männern herein.

„Wo ist er?" fragte er ernst.

„Erst mein Bad." Sie sah mit erhobenem Kinn in seine Augen. Er rollte mit den Augen. Er machte eine Handbewegung und signalisierte damit einem seiner Männer mir zu folgen. Hedda zeigte ihm das blutige Badezimmer und gab ihm ein Paar Putzsachen. Als sie zurückkam forderte sie noch Geld ein für einen neuen Teppich, da sie ihren nie wieder sauber bekommen würde.

„Er ist im Gästezimmer." Damit warf sie ihrem Bruder den Schlüssel zu, durch welchen er zu ihm hinein gehen konnte. „Und bring ihn ja nicht um, ich habe keine Lust umzuziehen. Ich mag die Wohnung." Sagte sie kalt und mit ernster, bestimmter Stimme. Sie widmete sich ihrem Frühstück und aß ohne noch einmal auf zusehen. Nachdem sie fertig war ging sie nach ihrem Bad sehen, in welchem der Mann gerade den Teppich entsorgen wollte. Ansonsten war es sauber. „Danke" sagte sie ihm zu nickend. Sie stand vor ihren Spiegel und begann sich leicht zu schminken. Nur die Augen und die Lippen waren stärker geschminkt.

Hedda sah gerade, als sie aus dem Badezimmer kam, wie Daxton von Atlas Männern mitgenommen wurde.

„Was passiert jetzt mit ihm?" Fragte sie ihren Bruder. Er stand mit dem Rücken zu ihr gewandt und drehte sich auch jetzt nicht um.

„ Er hat seine Strafe bekommen. Ich glaube ihm wenn er sagt, dass er es nie wieder macht. Vielleicht kostet mich das früher oder später mein Leben, ja mag sein, aber er ist mein bester Freund." Den letzten Teil sagte er eher an sich gerichtet, als an Hedda.

Hedda lachte. „Wird nicht weich Brüderchen. Und sieh mich an wenn du mit mir sprichst!" sagte sie in einem kalten Tonfall zu ihm. „Du weißt, dass du mich hast, sogar nach der Scheiße gestern." Fügte sie nur noch leise hinzu.

Er lachte und drehte sich um. „Dir könnte ich aber mein Geschäft nicht übergeben, wenn etwas passieren sollte."

„Warum? Weil ich kein Mann bin?!" sie spuckte ihm die Worte voller Hass entgegen.

„Ja. Weil du ein kleines verzogenes Mädchen bist, welchem Schule und Freunde wichtiger sind, als die Familie und das Familiengeschäft!" er klang ernst dabei. Seine Mine war nicht zu durchschauen, aber dennoch, Hedda wusste, dass er gerade nur gekränkt war. Nicht einmal von ihr, sondern von Daxton und seinem Verrat. Es ging sie nichts an und das wusste sie, aber sie bereute es nun, dass sie Daxton nicht gefragt hatte, denn Atlas würde ihr niemals etwas davon erzählen, was vorgefallen war. Sie hatte ihm nichts mehr zu sagen. Er merkte es und verließ ihre Wohnung. Es mag sein, dass sie nicht unbedingt ein Gang-Mitglied sein wollte und sie war Froh, dass sie einfache Jobs bekam, aber vor allem waren sie nicht oft. Sie war dennoch verletzt, dass er nicht glaubte, dass sie das Geschäft ihrer Familie am Laufen halten könnte. Denn genau das könnte sie. Sie lief völlig genervt hinaus und begann immer wütender auf ihren Bruder zu werden. Sie setzte sich in ihren Wagen und fuhr zur Schule. Dort angekommen checkte sie ihre Frisur und ihr Make-Up und stieg aus. Sie lief auf die Schule zu. Die meisten Mädchen machten einen riesen Bogen um sie. Die anderen, dich sich in ihren Weg trauten wurden schroff zurechtgewiesen. Es interessierte sie nicht, was all diese Menschen von ihr dachten. Sie war hier um einen Schulabschluss zu bekommen, noch dazu einen guten. Sie wollte ihre Lebensgrundlage nicht ein ganzes Leben lang kriminellen Machenschaften zu verdanken haben. Die ersten beiden Stunden vergingen sehr schnell. Als sie auf ihrem Weg in ein anderes Klassenzimmer war, lief sie an Nate und seiner Clique vorüber. Viele von ihnen pfiffen durch ihre Zähne und die meisten Blicke waren dabei zuerst auf ihre Brüste und anschließend auf ihren Arsch gerichtet. Sie drehte sich um und warf ihnen einen Kuss zu, den Nate zumindest spielerisch einfing. Als sie aus ihrer Sicht war verdrehte sie die Augen. Ein paar neidische Blicke waren auf sie gerichtet und sie hörte den einen oder anderen Kommentar, welcher über sie abgegeben wurde. Die restlichen Unterrichtsstunden vergingen genauso schnell wie die ersten und sie wusste nun noch nicht Recht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollte. Sie wollte noch nicht heim, also lief sie auf das Football Spielfeld zu und setzte sich auf die Tribüne. Sie begann auf ihrem Handy ein Buch zu lesen. Innerhalb einer halben Stunde stand vor ihr auf dem Platz das Footballteam zusammen um zu trainieren. Sie beobachtete eine Weile die Jungs beim aufwärmen, interessierte sich jedoch schnell mehr für ihr Buch. Sie fuhr mit dem Lesen eine Weile fort bis sie einen lauten Pfiff des Trainers wahr nahm, der die Jungs dazu brachte eine Pause zu machen. In ihrem Team war kein Mädchen dabei. Sie wollten alle Cheerleader sein. Bei dem Gedanken lachte sie. Sie fand diesen Sport absurd, welcher darauf basierte Männer anzufeuern. Nate kam zu ihr gelaufen zusammen mit zwei seiner Freunden. „Was wollt ihr?" fragte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Seine Freunde, das müssten Cody und Mike sein, sahen sie kaum an. Sie musste lachen. Sie hatte mit beiden schon etwas gehabt. Jedoch nur einmal.

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