Kapitel 12

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PoV Zora

Die beiden Tage mit meinem Bruder sind wie im Flug vergangen und ich habe die Zeit übermäßig genossen. Zwischendurch haben Felix und ich beschlossen essen zu gehen, wenn mein Bruder gefahren ist.

Das ist er vor einer halben Stunde. Schnell bin ich unter die Dusche gesprungen und stehe nun im Bademantel vor meinem Kleiderschrank. Nach dem vierten, nicht zufrieden stellenden Outfit, entscheide ich mich für ein weißes T-Shirt über das ich ein kurzes schwarze-weiß gestreiftes Kleid mit Spaghetti-Trägern zeihe. Ich lege mir noch eine silberne Kette um, die ich zu meinem 20. Geburtstag von meiner Oma bekommen habe und das dazu passende Armband.

Mit meiner gepackten Handtasche gehe ich zum Schuhregal und nehme meinen kleinen Schatz heraus. Mattschwarze Dr. Martens.

Im Spiegel neben der Wohnungstür richte ich meine von naturaus lockigen Haare nochmal und streiche mir etwas Concealer unter meinem Auge weg.

Motiviert verlasse ich das Haus und steige in mein kleines Auto. Auf die stickige Bahn habe ich heute keine Lust mehr, da mein Bruder gefühlt jeden Winkel von Berlin an einem Tag sehen wollte.

Ich habe mit Felix gesprochen, dass ich ihn heute mal abhole.

Ich mache meine gemixte Deutschrap Playlist an. Jujus Sommer in Berlin fängt an aus den Boxen zu dudeln und ich lenke mein Auto in den Berliner Verkehr.

Nach 25 Minuten Wutgebrüll meiner Seits und unfähigen Autofahrer anderer Seits komm ich weniger gut gelaunt bei Felix an.

Ich bleibe noch einen Moment im Auto sitzen und lasse mit Skifahren von Bausa meine Laune wieder etwas hoch kommen. Ich steige aus und ziehe dabei mein Kleid runter, da das im sitzen immer etwas hoch rutscht. Etwas nervös gehe ich die wenigen Meter zu Felix Haustür und klingle an dem unauffällig Schild.

Wenige Moment später ertönt der Summer und ich öffne die Tür. Schnell steige ich die Treppe nach oben und sehe schon die Wohnungstür, die ich schon letzte Woche gesehen habe. Mit dem, dass ich die letzte Stufe nehme öffnet sich die Tür und ein zufrieden schauender Felix steht in der Tür.

"Hey." Felix zieht mich sofort in eine lange Umarmung und ich ziehe seine ganz eigenen Duft ein.

"Hey." erwirdere ich, als wir uns lösen und Felix bittet mich in seine Wohnung.

Felix trägt ein schwarzes Shirt mit buntem Versace print und eine Jeans. Wir bleiben in seinem Flur stehen, da er sich nur noch Schuhe anzieht.

"Und wie war das Wiedersehen mit deinem Bruder?" fragt Felix als er seine Balenciagas aus einem Schrank nimmt.

"Viel zu kurz, aber wunderschön." lächel ich und wir machen uns wieder auf den Weg nach unten.

"Wo soll es eigentlich hin gehen?" frage ich als wir beide in dem kleinen Polo gestiegen sind.

"Fahr einfach los. Ich navigier dich." Ich starte das Auto und zeitgleich fängt an der Bass von Gzuz CL500 aus den Boxen zu dröhnen.

"OK, dass ist ein bisschen ironisch. Dieser Song in diesem Auto. Hier links." stellt Felix fest, als er das Lied erkennt.

"Das ist der Grund, warum ich es so liebe." lächle ich und setzte den Blinker.

"Aber du kannst auch was anderes anmachen." Ich gebe ihm mein Handy rüber, welches vorher so halb unter mir auf dem Sitz gelegen hat.

"Hier rechts." Felix fängt an zu suchen und ich fahre weiter wie Felix es mir sagt.

Ein Song von Shindy, den ich nicht kenn unterbricht, das Sinnlose gerappe von Gzuz und ich höre nur halb hin, da ich mir verkneifen muss den Autofahrer vor mir anzuschreien.

"Die 3. Ausfahrt." Felix navigiert mich weiter und ansonsten schwiegen wir.

"Warum bist du so angespannt." fragt der Berliner irgendwann und öffnet damit das Pulverfass meiner nicht mehr vorhandenen Nerven.

"Dieser verfluchte Dussel da! Hat der sein' Führerschein vom Lotto wech oder is der aainfach nur deppert? Wenn det noch aainmal so dössich dat Spur wechselt, dreh' ich hier vollkomm' du'ch."

Ich werde immer lauter und Felix guckt mich etwas erstaunt an.

"Am liebsten würd' ich dem ne Nackenschelle mit dat Auto jeben, aber men Auto mach dat nich' mit und ich kann de Kameraden in Schönefeld nich' ab, wenn die uns r'us holl'n müss'n, da hab ich allo zwo ml kaain Bock dr'uf" wie immer wenn ich mich anfange auf zu regen, fängt mein Gehirn an auf westfälische zu denken.

(A.N. Für alle die nicht so die Dialekt Fans sind: "Dieser Idiot. Hat der seinen Führerschein im Lotto gewonnen und ist der einfach nur doof. Wenn der noch ein mal unnötig die Spur wechselt drehe ich hier vollkommen durch. Am Liebsten würde ich ihm eine Nackenschelle (Quasi absichtlicher Auffahrunfall ) mit dem Auto geben, aber mein Auto macht das nicht mit und ich kann die Kameraden aus Schönefeld nicht ab, wenn die uns hier rausholen müssen, da hab ich also zwei mal keine Lust zu.")

"Du kleiner Ruhrpottassi." lacht Felix und legt zur Beruhigung seine Hand auf meinen Oberschenkel, was seine Wirkung allerdings zu 180° verfehlt.

Ob wohl seine Hand nur etwas über dem Knie liegt, fängt mein Unterleib an sich zu verkrampft.

"Hier links und dann kannst du nen Parkplatz suchen." Er tippt leicht mit seinen Fingern im Tackt der Musik und mir läuft ein Schauer über den Rücken und ich bekomme eine leichte Gänsehaut.

Unerwartet schnell finde ich eine Parklücke und mach das Auto aus.

Wir steigen aus und Felix und ich gehen neben einander auf einen kleines Asiarestaurant zu.

"Ich hätte nie gedacht, dass du so ein unentspannter Autofahrer bist." grinst der Blonde mich an und unsere Hände berühren sich leicht.

"Und das war noch harmlos." gestehe ich und merke, dass mein hochdeutsch zurück gekommen ist.

Wir betreten den kleinen Laden und werden direkt von einem asiatisch aussehenden Mädchen begrüßt.

Felix gibt seinen Namen für die Reservierung an und nach dem sie in ihr Tablet geguckt hat, bringt sie uns zu unserem Tisch.

Feuer und Liebe {Felix Lobrecht FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt