Kapitel 6

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Pov: Mary
Die Sonne weckte mich auf.
Heute ist mein erster Tag als Läuferin.
Krass.
Ich zog mir neue Kleidung an, ging raus und wurde von Minho überrascht. „Hey, bereit für den ersten Tag?" fragte er mich lächelnd. Ich nickte entschlossen.
Er gab mir einen Rückenschutz mit integrierter kleiner Tasche, wo ein Messer und ein paar kleine Verbandsachen drin verstaut waren. Ich legte es an und lief mit ihm zusammen zum noch verschlossenen Tor.
„Wir machen heute erstmal ne kleine Runde. Aber wenn ich dir sage, dass du rennen sollst, dann läufst du einfach gerade aus. Ohne nach hinten zu gucken, verstanden?", sagte er ernst. „ Mache ich. Ich werde auf dich hören!", antwortete ich ihm entschlossen. Er wuschelte mir durch die offenen Haare. Nachdem ich sie wieder halb in Ordnung gebracht hatte, band ich sie mir zusammen.
Die Tore öffneten sich laut krachend. Minho lief los und ich ihm hinter her. Wir liefen in einem gemütlichen Tempo um ein paar Ecken und in einen großen Bereich. An einer Wand stand eine große 4. Ich lief näher an Minho heran. „Minho! Was ist das hier?" Er lief neben mir her als er mir das System des Labyrinths grob erklärte: „Das hier ist einer der 8 Sektoren. Jeden Abend, wenn sich das Labyrinth verändert, öffnen und schließen sich die verschiedenen Sektoren. Aber das ist etwas schwer zu verstehen... Ich erklär' dir das später nochmal.", lächelte er mir zu. Ich war tatsächlich etwas verwirrt, aber viel zu erstaunt von der Größe von Sektor 4. Es war einfach unbeschreiblich.
Minho schien es mir anzusehen und lachte laut. Wir bogen um eine Ecke und Minho gab mir ein Zeichen, dass wir unser Tempo erhöhten. Er wurde immer schneller, bis zu einem Punkt, wo es mir schwer viel mit ihm mitzuhalten. Wir rannten und rannten. Ich fühlte mich so frei, als ich lief. So, als könnte mir nichts was anhaben. Oh wie falsch ich da lag...
Wir kamen zurück in die schmaleren Gänge. Durch die hohe Geschwindigkeit, die wir aufwiesen wurde es schwer für mich die Kurven zu kriegen. Bei einer scharfen Kurve, rutschte mein Fuß aus. Meine rechte Schulter knallte gegen die Steinwand und der Schmerz zog sich unerträglich bis in meinem Kopf.
Minho kam zu mir. „Mary!! Alles okay bei dir? Zeig Mal her.", sagte er fürsorglich und guckte sich meine Schulter an. Es schmerzte bei jeder Berührung. „Bitte sag Gally nichts. Er wird mich nie wieder irgendwas machen lassen. Bitte Minho!", versuchte ich ihn zu überzeugen. Er sah wirklich nicht begeistert aus. „Nur, wenn du mir versprichst, dass du dir die Schulter richtig angucken lässt und sie schonst. Versprich es mir.", sah er mir ernst entgegen. Ich nickte bloß und dann half er mir hoch. Den Rest des Weges liefen wir in einem gemütlichen Tempo zurück. Auf der Lichtung angekommen ging er mit mir zusammen in den Wald. Dort war die Hütte der Läufer. Er erklärte mir das ganze Sektoren System nochmal. Ich verstand es endlich. Danach ging er mit mir zusammen in die Sani Hütte, wo wir meine Schulter verbanden damit sie stabelisiert wurde. Was ein kurzer, erster Tag als Läuferin. Aber es war das beste Gefühl, das ich jemals hatte.
Was Sadie wohl in der Zeit getrieben hat?

Pov: Sadie

Als ich wach wurde, war Mary bereits verschwunden. Ihr erster Tag als Läuferin hatte begonnen. Ich freute mich für sie, dass sie die Lichtung verlassen und das Labyrinth erkunden durfte. Ich hatte ihr gesagt sie solle mir später alles erzählen. Ich wollte endlich Antworten und das ganze hier verstehen.
Mein Tag begann beim Frühstück. Ich saß bei Chuck, Zart, und den anderen Gärtnern. Da Mary nicht da war, hatte ich sonst niemanden.
Danach machte ich mich an die Arbeit im Garten. Ich erntete Obst und Gemüse, jähtete Unkraut und pflanzte sogar Blumen. Ich wurde schnell mit meinen Aufgaben fertig.
Dann saß ich zusammen mit Newt beim Mittagessen. Es gab Gemüsepfanne.
"Und wie gefällt dir die Arbeit?", fragte Newt.
Ich sah von meinem Teller auf. Er schmatzte genüsslich und sah mich erwartend an.
"Sehr gut. Ich arbeite gerne im Garten. Für heute bin ich sogar mit meinen Aufgaben fertig. Oder gibt es noch etwas zu tun?". Ich lächelte stolz.
"Nein, für heute gibt es nicht mehr viel zu tun.", sagte er.
Dann veränderte sich sein Blick und er stocherte nur noch in seinem Essen. Er blickte besorgt zu den Toren des Labyrinthes.
Er dachte vermutlich an Mary und machte sich Sorgen. Ich legte meine Hand auf seine um ihn zu beruhigen:
"Ihr wird schon nichts passieren. Sie scheint ja ganz taff zu sein. Außerdem ist Minho bei ihr und der macht das doch schon länger."
Er nickte und aß dann einfach weiter.
Ich erhob mich, um in den Garten zu gehen. Sein Blick folgte mir, aber er sagte nichts. Im Garten pflückte ich schell ein paar Blumen und kam dann zurück.
"Was wird das?", fragte Newt verwirrt.
Eine der Blumen steckte ich in seine blonden Wuschelhaare. Danach begann ich aus den restlichen eine Girlande zu knüpfen.
"Du hast vielleicht Nerven.", sagte er und lachte unglaubwürdig, "Wir sind hier gefangen, arbeiten täglich hart und du bastelts Girlanden."
"Gibt doch heute eh nichts mehr zu tun.", sprach ich, konzentriert auf die Blumen, "Außerdem wird es Zeit, zumindest die große Hütte ein wenig schöner zu machen."
"Gehöft." Er sagte das, als hätte ich ihn beleidigt.
"Meine ich doch.", ich sah kurz auf und erkannte hinter Newt, welcher mir gegenüber saß, Mary und Minho laufen. Sie gingen auf den Saniraum zu.
"Sind das Minho und Mary? Sollten die nicht erst später zurückkommen?", fragte ich und deutete auf die beiden.
Newt drehte sich hastig um und sah die beiden. "Das bedeutet nichts gutes", sagte er und rannte auf sie zu.
Ohne zu zögern ließ ich die Blumen fallen und folgte dem blonden Jungen.
Im Saniraum trafen wir dann Minho und Mary. Minho verband gerade ihre Schulter.
"Lass mich mal.", sagte Newt und schubste Minho leicht beiseite."Was ist passiert?"
Minho wich, fast beleidigt, zurück und stellte sich zu mir.
"Nichts schlimmes. Nur eine kleine Schramme."
Newt sah sie besorgt an: "Das sieht aber nach mehr, als nur einer Schramme, aus."
"Sag es bloß nicht Gally."
"Keine Sorge."
Minho lachte frech: "Süßer Haarschmuck.", er zeigte auf meine Blume in Newts Haaren. Newt verdrehte die Augen. Mary und ich kicherten ebenfalls.
"Ihr könnt gehen, ich kümmere mich schon um sie. Und kein Wort zu Gally!", mit diesen Worten schob Newt uns quasi aus dem Raum. Er wirkte sehr aufgebracht.
Minho zuckte genervt mit den Schultern und ging. Ich folgte ihm nach draußen.
"Und jetzt?", fragte ich.
Minho sah mich an. "Warten bis Newt fertig ist. Gibt es noch Essen?", fragte er, als wäre nichts gewesen.
"Ja, ich denke schon."
"Leistest du mir dann Gesellschaft?"
Ich nickte und folgte ihm.

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Soo. Das war Kapitel 6.
Alles liebe von Mary und Darline :)
Tschö mit ö

1152 Wörter

Trapped InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt