hass

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Erschrocken starrte ich in Dions Augen, doch noch schlimmer wurde es, als ich Skyla ansah. Sie drehte sich mit ihrem fiesen Lächeln um und fuhr sich mit ihrer Hand über die Lippen.

Ich stand noch immer geschockt an einem Fleck und konnte nicht glauben was ich hier sah. Ich hatte mich dazu bereit erklärt über meinen Schatten zu springen und zu Dion zu gehen und dann trieb er sowas und das auch noch mit Skyla.

Allmählich merkte ich, wie sich die Blicke der anderen zu mir wandten. Schnell blickte ich auf und sah in die Menge und als ich verstand, dass nun jeder von ihnen wusste, dass ich die naive, dumme Ganz war, die geglaubt hatte mit einem Jungen auch nur tanzen zu können, wurde mir übel.

Rasch drehte ich mich von ihnen weg und stürmte den Gang hinunter. Ich musste hier weg, so schnell ich nur konnte. Diesen ganzen Trubel hielt ich keine Sekunde länger aus.

Als ich endlich an der frischen Luft ankam viel mir ein, dass ich Sam finden musste, damit wir gemeinsam von hier verschwinden konnten, aber bevor ich loslaufen konnte hielt mich jemand am Arm fest.

„Erin, hey ehm.. ich weiß nicht warum ich Skyla geküsst habe ehrlich, sie hat einfach angefangen und.."
Dion stand vor mir und hielt mich noch immer fest. Den ganzen Scheiß konnte er sich auch sparen.

„Alles gut, du brauchst dich vor mir nicht zu rechtfertigen, es ist nun mal passiert. Ich bin ja schließlich nicht deine Freundin, oder so." ,ich zerrte mich aus seinem Griff und merkte, dass das gesessen hatte.

Enttäuscht ließ er mich los und sagte gar nichts mehr. Er brachte kein Wort mehr hervor, sondern schaute mir bedrückt hinterher.

Ich hätte wissen müssen, dass Dion eben so einer ist. Er spielt dir ein Spiel vor, welches dich glauben lässt, du wärest wirklich was besonderes für ihn, dass er dich mag und dich besser kennenlernen will und dann..

Wie ein Schlag ins Gesicht war es, wenn ich erneut an die Blicke der anderen und vor allem Skyla, dachte.
Diese Genugtuung hatte ihr ja noch gefehlt.

Auf der Suche nach Sam stolperte ich an einer Menge alkoholisierter Teenie-Möchtegerns vorbei und endete am Schluss in einer Art Hinterhof, wobei ich keine Ahnung hatte, wie ich hier gelandet war.

„Sam?" ,rief ich in die Dunkelheit und erwartete eine Antwort und die bekam ich auch.

„Sie mal an wer da ist. Little Miss Perfect!" ,raunte Austin mir ins Ohr, als er mir unangenehm nah kam.
Er war betrunken und das war ihm anzusehen.

„Hey, Austin. Hast du Sam vielleicht gesehen?" ,fragte ich und hoffte wenigstens eine anständige Antwort zu erhalten.

Er lachte: „Wen interessiert Sam? Wir beide können doch einfach unsere eigene kleine Party feiern."

Ich war mir nicht ganz sicher, was er meinte, aber ich hatte einen Verdacht und der gefiel mir nicht: „Nein danke, ich geh mal Sam weiter suchen."

Angesichts seines Zustandes schienen mir die Chancen gut zu stehen davon zu kommen, ohne dass er es überhaupt bemerkte, doch als ich loslief hielt er mich fest, sodass ich nicht weiterlaufen konnte.

An meinem ersten Tag mit diesen Menschen wollte ich nicht wie eine Schlägerin rüberkommen, weshalb ich es erneut mit Worten versuchte: „Austin ich meins ernst, ich muss jetzt gehen."

Er schüttelte den Kopf und stieß mich hart gegen die Wand des gelben Hauses. Ich stöhnte kurz, als ich mir den Kopf anhaute. Mit meinen Händen wollte ich mir an den Kopf greifen, doch Austin hielt sie fest.

Er war verdammt stark, viel zu stark. Erneut versuchte ich ihn ein wenig weg zu schubsen, um einfach davon rennen zu können, doch Austin hörte nicht auf: „Ach komm schon lass mich nur einmal deinen geilen Arsch spüren."

Angeekelt versuchte ich so stark ich nur konnte gegen ihn zu drücken und obwohl ich mein ganzes Adrenalin durch die Panik benutzte hielt er mich irgendwie immer noch fest.

„Austin, lass mich!" ,schrie ich etwas lauter und zappelte umher. Mein Körper zuckte zusammen, als er seine Hand auf meinen Po legte und einmal fest zugriff. Er lachte.

Noch einmal stieß ich mit aller Kraft zu und scheiterte erneut: „Austin, lass mich!" ,kreischte ich panisch und zappelte in seinen Armen, bis ihn ,Gott sei Dank, jemand von mir zerrte und ihm einmal fest ins Gesicht schlug.

„Verpiss dich, du Wichser!" ,brüllte Dion Austin an, der sich auf dem Boden ohne sein Gleichgewicht das Gesicht hielt. Dion hatte ihn gut erwischt, aber es mochte mir einfach nicht passen, dass gerade er hier stand und versuchte mich zu verteidigen.

„Ist alles ok bei dir?" ,er kam auf mich zu. Irgendwie war ich ihm dankbar, dass er diesen ekligen Perversen von mir weggezogen hatte.

„Das zweite Mal, dass ich dich rette." ,sagte er und musste dabei schmunzeln, aber ich fand das gar nicht so lustig.

Erst rettete er mich, gab mir das Gefühl mich zu mögen, ruinierte alles in dem er eine andere küsste und rettete mich dann wieder. Was wollte er eigentlich von mir?

„Ach lass mich! Ich wäre auch ohne deine beschissene Hilfe klargekommen." ,meinte ich wütend und stieß ihn etwas von mir weg.

Er verstand nicht: „Nein, wärst du nicht und das weißt du auch. Was ist denn los? Ich habe dich gerade davor gerettet von einem Perversen vergewaltigt zu werden. Das einzigste was du kannst ist rum zu meckern, dass ich dich schon wieder rette. Sei doch einfach einmal dankbar!"

Mir verging alles, als er mir das so ins Gesicht schmetterte. Ich glaubte ich hörte nicht richtig. Er schrie förmlich.

„Ich soll also dankbar sein? Für irgend so einen widerlichen Fuckboy? Geh und dank dir selber und lass mich in Ruhe!" ,wütend stieß ich ihn erneut zur Seite und verschwand dann komplett aus seinem Sehwinkel.

Etwas weiter entfernt konnte ich Sam entdecken. Ich wollte einfach nur gehen. Weg von dieser bescheuerten Party, weg von Skyla und weg von Dion.

Wie konnte man nur so ein Arsch sein? Er schien so ein netter Typ zu sein, bis er diese blöde Skyla küsste.
Diese beschissen blöde Skyla.

Allein ihr Name bereitete mir schon Wutadern in Kopf und Armen. Wie konnte sie mich nur so ansehen, nachdem sie ihn geküsst hatte und wie konnte er nur sagen, dass ich doch einfach nur mal dankbar sein sollte.

Einen Scheiß bin ich!
„Sam!"

Schnell drehte sie sich um, als sie sich mit einem Typen unterhielt, sie schien voll und ganz mit ihm in einer tiefen Unterhaltung zu stecken, aber leider musste ich jetzt gehen und sie kam mit mir, ob sie wollte oder nicht.

„Komm, gehen wir.", forderte ich sie auf. Verwirrt musterte sie mich: „Was wieso? Was ist passiert?"

„Ich muss hier einfach weg, ich erzähl es dir danach."

Sie verabschiedete sich von dem Mann und kam dann zu mir rüber: „Was ist denn passiert?"

Ich konnte nicht mehr mein Hass hatte sich in Wut entwickelt und diese Wut ließ sich nun in Tränen zeigen.

Sam sah bekümmert zu mir: „Oh Gott."
Sie nahm mich in den Arm. Lange wurde ich nicht mehr in den Arm genommen. Ich brauchte das jetzt.

„Dion ist einfach ein Arsch, Sam. Ein riesen großer Mega Arsch!"

Sie fühlte meine Trauer, das konnte ich ihrem Gesicht ablesen und sie konnte wirklich gut trösten.

„Danke, dass du dir das alles anhörst. Es gibt nicht viele solche Menschen."

Sie lächelte: „Natürlich bin ich für dich da. Wenn Dion ein Arschloch ist, dann ist er doch erst recht perfekt für Skyla. Jedes Arschgesicht braucht ein Arschloch."

Ich prustete plötzlich los. Wie war sie denn darauf gekommen: „Der war gut, den merk ich mir."

Sie drückte mich noch einmal lachend und dann begleitete sie mich nachhause, wo bereits alle schliefen.

Leise putzte ich mir die Zähne und machte mich bettfertig. Ich war wirklich glücklich Sam zu haben.

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Nicht so lang diesmal, aber ich hoffe es hatte trotzdem genug Höhen und Tiefen. <3

Sam/ @aishachloee

give me wings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt