Bokuto + Akaashi

3.1K 64 16
                                    

Akaashi POV

Ich ging eine Treppe hinauf. Warum? Ich wusste es nicht. Aber ich musste weiter. Angespannt setzte ich einen Fuß auf die nächste Stufe. Warum hatte ich das Gefühl, dieses Haus zu kennen? Ich konnte außer der Treppe nicht sehen. Alles war dunkel. Verunsichert wollte ich hinter mich blicken, doch ich konnte nicht. Etwas hielt mich zurück. Also begann ich wieder mit dem Anstieg. Eine Stufe nach der anderen. Immer weiter hoch. Langsam wurden meine Beine taub. Erst kribbelten nur meine Oberschenkel, bis ich sie nicht mehr spürte. Dann arbeitete sich das Gefühl Ich Wellen bis zu meinen Knien vor. Ich merkte, wie ein Schweißtropfen meine Wirbelsäule entlanglief. Wo war denn auf einmal mein Shirt hin? Ich blickte an mir herunter. Bis auf meine Boxershorts war ich nackt. Komisch. Es war etwas kalt und mittlerweile war die Taubheit bis in meine Fußspitzen vorgedrungen. Trotzdem kämpfte ich mich weiter nach oben. Nach oben. Weiter. Auf einmal blendete mich etwas. Ich kniff die Augen ein Stück zusammen und schirmte sie so gut es ging mit der Hand ab. Erstaunt stellte ich fest, dass ich fast am Ende der Treppe angelangt war, wo ein hell erleuchteter Raum lag. Erleichtert legte ich noch einen Zahn zu. Vor der Schwelle blieb ich stehen. Plötzlich sehr nervös klopfte ich an die schon geöffnete Tür. „Herein!" Ertönte eine mir bekannte Stimme. Nach kurzem Zögern betrat ich das Zimmer und schaute mich um. Ich war beeindruckt. Unter meinen Füßen befand sich schwarzer Laminatboden und mir gegenüber war eine große Fensterfront, mit Blick auf...Mit Blick auf was? Dort war nur ein tiefschwarzer Abgrund. Ein Schauder durchfuhr mich und ich wollte wieder gehen, doch da stieß ich gegen etwas warmes, unnachgiebiges. „Hey, hey, hey! Wo willst du denn hin Akaashi~?" Langsam drehte ich mich um und starrte in bernsteinfarbe Augen. Sofort verlor ich mich in diesen. Die kleinen Braunen Sprenkel um die Pupille hatten es mir schon immer angetan. So merkte ich nicht, wie sich eine warme Hand an meine Hüfte legte. Dort verharrte sie kurz und strich dann ein Stückchen tiefer. An meinem Oberschenkel hielt sie wieder an um mir kurz hineinzukneifen. Ich keuchte auf. Geschickt spielte mein Gegenüber noch etwas herum, bevor er langsam zur Innenseite fuhr. „Bokuto!" Keuchte ich und krallte mich in die weiß-grauen Haare des anderen. Jetzt war seine Hand schon fast dort, wo ich sie haben wollte. Nur noch ein paar Zentimeter
und - Beep! Beep! Beep!
Erschrocken riss ich die Augen auf. Es war dunkel. Bokuto war verschwunden. Insgesamt war es relativ kalt und ungemütlich. Kein Wunder. Ich lag auf dem Boden und die Decke konnte ich nicht finden. Was ich im Traum wohl für Bokutos Haare gehalten hatte, war mein Kopfkissen, welches ich schon fast zerrissen hatte. Seufzend erhob ich mich und schaltete meinen Wecker aus. Nervig. Als nächstes suchte ich nach der Decke. Sie lag am Fußende des Bettes. Danach tappte ich im Dunkeln zum Lichtschalter und tastete an der Wand danach. Als ich ihn fand, drückte ich drauf und die Lampe sprang flackernd an. Ich brauchte dringend eine neue Glühbirne. Nun schon relativ wach schnappte ich mir meine Schuluniform aus dem Schrank und verschwand im Bad. Ich begann, mich meiner Kleidung zu entledigen. Dieser Traum gab mir doch sehr zu denken. Natürlich hatte ich gewusst, dass ich seit einigen Jahren etwas für den aufgedrehten Typen, der in der Klasse neben mir saß, übrig hatte. Aber...dass er mich sogar bis in meine Träume verfolgte, das bereitete mir schon Sorgen. Ich war mir nicht einmal sicher, wie lang ich seine Nähe aushalten konnte, ohne mich an ihn ran zu schmeißen. Das durfte nie geschehen! Er würde meine Gefühle unter keinen Umständen erwidern. Schließlich war er wahrscheinlich hetero. Und unsere Freundschaft war mir zu wichtig, um sie einfach über den Haufen zu werfen. Außerdem waren da immer noch die ganzen Fangirls, die sich an einen erfolgreichen Volleyballspieler wie Bokuto natürlich ranmachten. Oder es zumindest versuchten. Denn, jedes dieser Mädchen lehnte er ab. Durchgehend! Dabei waren zwischendurch ein paar wirklich hübsche mit von der Partie. Mittlerweile wusste die gesamte Schule, dass die ,Eule' einen Crush hatte. Warum sonst sollte er jeder einen Korb geben? Jede hoffte, dass sie es sein würde, an die er sein Herz verloren hatte. Ich hingegen hatte Angst. Demnach verhielt ich mich möglichst abwesend und kalt, in der Hoffnung, dass diese Gefühle einfach verpuffen würden. Fehlgeschlagen! Bis jetzt hatte ich kein Glück gehabt. Mein Herz schien mich wirklich auf dem Kieker zu haben. Frustriert riss ich mir meine Hose vom Leib. Es würde nichts bringen, darüber nachzugrübeln. Augen zu und durch...

-Timeskip-

„Tschüss, Mama!" Rief ich und zog die Haustür zu. Auf dem Bürgersteig wartete mein bester Freund schon auf mich. „Hey, hey, hey! Akaashi, mein Guter!" Brüllte er, so, dass man ihn wahrscheinlich noch drei Straßen weiter hörte, und nahm mich erstmal in den Schwitzkasten. Anderen wäre das bestimmt unangenehm gewesen, ich hingegen ließ es still über mich ergehen und sog dabei heimlich seinen Geruch ein. Warum musste er nur so gut riechen?! Endlich freigelassen richtete ich mich wieder auf. Jedoch war er immer noch größer als ich. Bokuto schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn er lachte und legte mir eine Hand auf den Kopf. „Sei nicht traurig, die Welt ist nicht immer gerecht!" Zum Glück hatte er die Augen geschlossen, sonst hätte er mein knallrotes Gesicht gesehen. So konnte ich mich jedoch weggucken und abwenden. „Sei doch nicht gleich eingeschnappt! Es tut mir leid!" Quengelte der andere und umarmte mich von hinten. Augenblicklich spannte ich mich an. Verhau das jetzt bloß nicht! Schrie mich mein Unterbewusstsein an. Also drehte ich mich ruckartig um und schlang meine Arme um den Körper vor mir. „Wir sollten langsam mal zur Schule." Nuschelte ich nach einer innigen Umarmung. „Na gut..." Stöhnte Bokuto und nahm einfach meine Hand. Reagieren konnte ich erst, als er begann sich zu bewegen. Nachdem er mich ein paar Schritte mitgezogen hatte, konnte ich meine Beine wieder selbstständig benutzen und holte auf. Den Rest des Weges legten wir schweigend zurück. Erst kurz vor dem Schultor bemerkte ich, dass sich unsere Finger miteinander verschränkt hatten. Oh mein Gott! Mit zitternden Knien betrat ich an BOKUTOS Hand das Schulgelände. Sofort drehten sich einige langhaarige Köpfe zu uns um. Und wenn Blickte töten könnten...Schnell rückte ich näher an meinen Begleiter. Verwundert blickte dieser auf mich herab, schien dann aber zu verstehen. Also löste er unsere Hände und legte seinen Arm stattdessen um meine Schulter. Das war der beste Tag meines Lebens! „Hey, Bokuto?" Fragte ich vorsichtig. „Mhmhh?" Gab er eben so leise zurück. „Kann ich dich vor dem Unterricht noch schnell wohin mitnehmen?" Ohne auf seine Antwort zu warten nahm ich einfach seinen Arm und zog ihn mit mir hinter die Turnhalle. Dort ließ ich ihn abrupt los und machte einen Schritt von ihm weg. Auf seinen erwartungsvollen Blick hin, senkte ich meinen und begann herumzudrucksen: „Also, weißt du...Ich-also...da war-ähh ist...ich..." Was war nur los mit mir?! Das war doch sonst nicht meine Art! Soviel zu ,Sein Verhalten hat mir Zuversicht gegeben'. Frustriert seufzte ich auf und starrte meine Schuhspitzen an. Ruckartig hob ich den Kopf, als ich ein weiteres Paar Schuhe sah, welches sich wenige Millimeter vor meinen befand. Ich blickte ich strahlende bernsteinfarbe Augen. Eine Hand legte sich zaghaft an meine Hüfte. Es war wie in meinem Traum. Mein Herz raste und ich vergaß fast zu atmen. Alles, was ich tun konnte, war in diese Augen zu starren. Nun spürte ich seine Berührung an meiner Wange. Sein Gesicht kam meinem näher. Sein Atem streifte meinen leicht geöffneten Mund, dem ein leises Keuchen entwich. Wollte er....War er etwa? Weiter kam ich nicht, denn als sich unsere Lippen trafen, verabschiedete sich mein Verstand völlig. Ich konnte an nichts mehr denken, außer an ihn. Flatternd schlossen sich meine Lider, wie von selbst und ein kleiner Laut er Erleichterung entwich mir. Das nutzte Bokuto aus, um mit seiner Zunge zu meiner vorzudringen. Vorsichtig stupste ich zurück. Als Nächstes erkundete er meine Mundhöhle und spielte zwischendurch ein wenig mit mir, indem er zum Beispiel leicht an meiner oberen Zahnreihe entlangfuhr, oder meine Zunge zu einem kurzen, aber hingebungsvollen Tanz aufforderte. Für meinen ersten Kuss, war er perfekt und ich hätte am liebsten nie mehr aufgehört. Allerdings ging uns beiden langsam die Luft aus. Meine Lippen kribbelten, als wir uns lösten. Einige Sekunden starrten wir uns benommen an, bevor er lächelnd seine Stirn an meine legte. Auch ich musste schmunzeln. Wie oft hatte ich mir diesen Moment trotz meiner Zweifel vorgestellt? Und doch war die Realität kein Vergleich dazu. Es war einfach wundervoll. „Was ich eigentlich sagen wollte," Flüsterte ich, um den Moment nicht zu ruinieren, „Ich liebe dich Bokuto." Als Antwort nahm er einfach meine Hände in seine und verschränkte unsere Finger. „Ich bin so glücklich, dass-" Wahrscheinlich hatte er noch etwas sagen wollen, wurde allerdings von der Klingel unterbrochen. „Mist!" Schrie ich. „Wir kommen zu spät zum Unterricht!"

^w^w^w^w^w^w^w^w^w^w^w^w^w^w^

Hey!
Ich schon wieder😁! Das ist der erste OS. Ideen oder Kritik bitte in die Kommentare! Btw...Das ist mein zweit liebstes Ship UwU! Das beste kommt allerdings, nach dem Sprichwort, zum Schluss. Alsooo...Schlaft Gut und bis zum nächsten OS!
Byeee~

Haikyuu Ships|OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt