Kapitel 3

16 2 0
                                    

Am Strand bin ich wie immer meinen eigenen Gedanken und Gefühlen zum Opfer gefallen. Meistens merke ich nicht einmal mehr wann ich die Welt um mich herum vergesse und wieder zwischen den Welten meiner selbst wandere bis Kanoa mit seinen kleinen schritten auf mich zu kommt um zu spielen. Er scheint es spüren zu können sobald meine Gedanken wieder zu diesem schicksalhaften Tag zurückkehren und alles um mich herum nur noch verschwommen zu sein scheint. Kanoa steht inzwischen schon seit ein paar Minuten vor mir und wartet darauf dass ich wieder zu mir komme, er ist immer da für mich egal was auch passiert. Ich weiß nicht mit was ich es verdient habe Kanoa gefunden zu haben und nun stehts einen treuen Begleiter an meiner Seite zu haben aber ich bin froh das mir solch ein Glück zu teil wurde. Immer noch wie erstarrt sitze ich am Strand und lasse meinen Gefühlen und Gedanken freien lauf. Schuld, Trauer, Wut alles in mir quillt aus mir heraus als wäre gerade der Dam eingebrochen der all meine Emotionen hinter sich anstaute. Die Tränen die darauf folgen sind unvermeidlich und die Erinnerungen mit Koa geben mir den Rest. Warum musste Koa nur gehen warum hätte ich nicht einfach an seiner Stelle sterben können? Warum, warum fragen sind die schlimmsten. Warum musste er so früh gehen? Warum passiert sowas schreckliches? Warum verliert man immer die Personen die einem am wichtigsten sind und warum muss das alles immer so weh tun? Fragen über Fragen für die keiner eine Antwort kennt.

Ich sitze jetzt sicher schon wieder mehrere Stunden hier am Strand und weine mir die Augen aus. Kanoa sitzt ganz ruhig zwischen meinen Beinen und ist einfach für mich da, mit was hab ich ihn nur verdient? Ein kleines Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht währen ich Kanoa nur so ansehe. Ganz langsam und sachte streiche ich über sein braunes Fell, so weich und warm man würde sich am liebsten dort rein legen doch einfach knuddeln reicht auch.

Ich weiß nicht wie viel Zeit schon vergangen ist seitdem ich raus gegangen bin aber es scheint schon etwa Nachmittag zu sein da die Sonne nicht mehr direkt über mir steht. Auf dem Heimweg widmen sich meine Gedanken dem Thema über die neue Schule, ich weiß es ist das Richtige doch warum fühlt sich das Richtige immer so falsch an? Es wird zwar nur ein Jahr auf der neuen Schule sein, danach hab ich so oder so meinen Abschluss und gehe auf ein College aber trotzdem möchte ich nicht die Schule wechseln selbst wenn es das Richtige wäre.

Zuhause angekommen verziehe ich mich wie immer wieder in mein Zimmer. An meinen Wänden Pranken Bilder Koa und mir oder das Meer, verschiedene Landschaften und Personen. All diese Bilder habe ich selbst mal geschossen, Photographie ist schon sehr lange meine Leidenschaft und jetzt wo Koa nicht mehr hier ist hab ich es aufgegeben. Dadurch das Koa der erste war der meinte das meine Bilder gut währen und mit mir immer auf kleine Ausflüge gegangen ist das ich schöne Bilder schießen kann erinnert mich das Fotografieren nur noch mehr an den Tag. inzwischen schreibe ich viele kleine Geschichten oder sitze auf meinem Bett und höre Musik. Kano sein Bett steht auch in meinem Zimmer, um genau zu sein direkt neben meinem aber er schläft sowieso immer mit mir in meinem Bett.

ein leises Klopfen ist von der Tür zu hören und Mama steckt den Kopf durch den Türspalt." Kaimana Schatz, wie wäre es wenn wir uns mal die neue Schule im Internet ansehen, vielleicht gefällt sie dir ja." Alleine an ihrem Gesichtsausdruck kann ich sehen dass ihr das mit der neuen Schule echt wichtig ist und antworte mit einem erzwungenen Lächeln:" Klar warum nicht" und folge ihr runter ins Wohnzimmer wo Papa schon mit dem Laptop auf dem Schoß auf uns wartet.

The lost Daughter of the seaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt