Black Swan | Yoonkook

°•22•°

P.o.V Jungkook

Leicht schloss ich meine Augen und genoss die Berührungen des älteren, als er mir sanft durch mein mehr als verschwitztes Haar fuhr und mir dabei sachte ab und zu über meine Wange strich. Ein leises und kaum hörbares schnurren war von mir zuhören, doch es war so laut, dass es anscheinend der ältere hören konnte und sachte Lachen musste. "Wollen wir für heute aufhören?", fragte er nun sanft, wodurch ich leicht nicken musste, aber dennoch meine Augen geschlossen hielt. "Willst du weiter hier liegen bleiben, oder wollen wir an einen besseren Ort gehen?", hing er nun hinten dran, doch mehr als ein Schulterzucken brachte ich nicht heraus, da meine Kraft mehr als nur am Ende war, da ich und Yoongi seit knapp 7 Stunden am üben waren.

Er, welcher seit guten 7 Stunden andauernd die verschiedenen Tasten, in verschiedenen Abständen betätigte und somit Klänge erzeugte, welche mehr als himmlisch waren und ich, welcher seit 7 Stunden zu jedem Lied, welcher er spielte eine Choreografie mir ausdachte, um mich dann am Ende für das Lied 'I Like Me Better' von Lauv entschied, dabei hatte ich mit Yoongi eine recht ansehnliche Anfangschoreografie entworfen.

Doch eine Zeitlang fand es Yoongi mehr als nur ein wenig amüsant mich zu bestimmten Lieder tanzen zu lassen, als er gerade einmal eine Pause vom Spielen machen musste, da seine rechte Hand öfters einmal unglaublich schmerzte. Er brauchte mich nicht lange zu überreden, als er das erste Lied anmachte und sich schon ein Lächeln auf seinen Lippen bildete, welchem ich einfach nicht widerstehen konnte. Auch, wenn es selbst für mich eine weitere körperliche Anstrengung war, war es dennoch recht befreiend zu etwas kindlichen Liedern zu tanzen, bei welchem man sich nicht einmal selbst ernstnehmen konnte.

"Jungkook?", kam es erneut von Yoongi, welcher mir weiter sachte durch mein Haar strich. "Noch einen Moment", brachte ich nur heraus, als ich mich noch mehr entspannte, dabei mehr an den älteren schmiegte und in meine eigene Welt weiter verschwand. In der Welt, in welcher ich ungestört war und über die letzten Stunden nachdenken konnte, auch an diese Stunde, als ich Yoongi dazu gebracht hatte mit mir zu tanzen. Auch wenn er sich für den ersten Moment vollkommend dagegen geweigert hatte, schaffte ich es ihn von seinem Klavierhocker zu ziehen und mitten in den Raum. Für einen Moment sah mich dieser mehr als gequält an und war schon dabei sich aus meinem Griff zu befreien, doch dies ließ ich nicht zu und zog ihn mehr zu mir, sodass ich meine Arme um ihn legen und ihn somit festhalten konnte. Mit einem "Jungkook!", probierte er sich zu befreien, doch dies endete so, dass wir gemeinsam auf dem Boden aufkamen, da wir unser Gleichgewicht nicht halten konnten. "Ich will nicht", brachte er erneut heraus, wodurch ich in diesem Moment nur lachen konnte, aber wenig später zum Schmollen ansetzte. "Nur zwei Lieder", brachte ich nun mit großen Augen heraus und genau in diesem Moment erkannte Yoongi, dass er nicht mehr aus dieser Situation herauskam, weshalb er wenig später mir zustimmte und mit mir gemeinsam wieder aufstand. Sofort schaltete ich die Musik an und es war nur noch ein "Wieso bin ich nicht genau jetzt weggerannt...", von Yoongi zuhören, als ich wieder auf ihn zukam.

"Weil du mich ganz doll lieb hast", war das einzige was ich dazu sagte, bevor ich nach seinen Händen griff und mit ihm gemeinsam zum ersten Lied anfing zu tanzen. Erst ließ er sich nur von mir ziehen und schien dabei wirklich überfordert, aber nach einiger Zeit entspannte er sich immer mehr und fing an selbst wie bescheuert zu tanzen, wodurch ich leicht lachen musste. Dies ging mindestens 30 Minuten so und aus 2 Liedern wurden knapp 10, bevor sich Yoongi selber schnaufend auf den Boden fallen ließ und mich leicht fertig anblickte. Nachdem legten wir erst einmal eine Pause von 10 Minuten ein, sodass Yoongi wieder zu Atem kommen konnte und ich uns beide etwas zu Essen, sowie zu trinken holen konnte. Ab da an fingen wir an ein Lied für mich zu suchen, was deutlich schwieriger war als geplant. Denn erst hatten wir ein Lied für meine Lyrical Choreografie gesucht und somit weitere kostbare Minuten vergeudet, bis wir uns dafür entschieden hatten ein Lied für meine Hip-Hop Choreografie zu suchen, was deutlich schneller ging und ab da an spielte Yoongi Stunden über Stunden andauernd ein und dasselbe Lied.

Dies machte er solange, bis ich mich schnaufend wieder einmal auf den Boden setzte und nun komplett am Ende war. Ich hörte nur noch wie Yoongi aufstand, bevor er sich zu mir setzte und mich langsam in seine Arme schloss und dies machte er so lange, bis auch zum jetzigen Zeitpunkt. "Wir können...", brachte ich nur nach weiteren 10 Minuten heraus und als ich wieder meine Augen öffnete, erkannte ich, wie Yoongi mir etwas zu trinken hinhielt, welches anscheinend schon die ganze Zeit neben ihm stand, da er es wohlmöglich mitgenommen hatte, als er zu mir kam. Dankend nahm ich dieses an und trank die Flasche beinahe vollkommend aus, bevor ich mich langsam aufraffte und aufstand.

"Ich bring dich noch zu deinem Zimmer", waren Yoongis Worte, als er gerade nach meiner Tasche griff, diese sich schulterte und dann gemeinsam mit mir die Aula verließ, in welcher wir so lange unsere Zeit verbracht hatten. "Sehen wir uns heute noch beim Abendessen?", kam es vorsichtig von mir, als wir gerade gemeinsam über den Campus liefen. "Ich weiß nicht ganz, kommt drauf an", sagte er und blickte dabei leicht zu mir. "Wenn du kommen solltest, dann kannst du dich gerne zu uns setzten", und auf diese Aussage hin nickte er kaum auffällig, bevor er mir die Tür öffnet und wir gemeinsam in mein Wohngebäude liefen. "Dann bis spätestens morgen", waren Yoongi seine Worte, als wir gerade vor meiner Zimmertür ankamen, wo er mir dann zugleich auch noch meinen Rucksack wiedergab, welchen ich dankend annahm. Und als Yoongi gerade dabei war zugehen, zögerte ich etwas und überlegte erneut -genau wie beim letzten Mal- , ob ich ihn zur Verabschiedung umarmen sollte. Doch ließ es dabei, da ich mir zu unsicher war.

"Bis dann", hauchte ich noch recht unsicher, bevor ich mein Zimmer betrat.