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Nach nur kurzer Zeit saß Negan erneut allein im dunklen Keller, nur mit dem Unterschied eine Kamera bei sich zu haben, die ihm alles zunichte machen könnte was er sich erarbeitet hatte.
Was konnte die Kleine bloß in diesem Dante sehen, dass sie auf solch eine abwegige Idee hätte kommen können? Und was hatte sie an sich, dass er sich auf ihre stupide Idee einließ?
Fragte sich der Mann.
Negan wusste bis dato nicht einmal das es solch eine Kamera gab.
Die Neugierde war groß.
Er schnaufte laut, griff sich nervös in die Haare und zog nach längerer Bedenkzeit die tückische Kamera hervor.
Er sah hinauf zu dem kleinen Fenster und überlegte.
Kurzerhand griff er sich die Decke und das Kissen und setzte sich links neben das Fenster, so dass ihn niemand sehen hätte können.
Negan fuhr mit den Fingerkuppen über die Tasten.
Erst schielt er sie an und dann stellte er die Lautstärke zurück.
Unerwartet zeigte sich auf dem ersten Blick der Gallerie Patricia.
Er fixierte das Bild, wollte er es wissen?
Wollte er tatsächlich erfahren was sie die letzten Jahre erlebt hatte?
Ihn überkam ein obwohles Gefühl.
Sie war schließlich damals seine Schülerin gewesen.
War ein liebes, nettes, lebensfrohes Mädchen.
Umso dramatischer war ihre Veränderung auf ihn.
Sie war ernst, ungestüm, verletzlich, .. traurig, standhaltend, stark wechselmutig, so schätze er.
Nach weiteren Minuten entschied er sich dazu es anzuschauen, seine Begierde nach Informationen war einfach zu stark.
Generell war es schlimm für ihn zugeben zu müssen, dass er sie verdammt hübsch fand.
Zum einen war er der Coach mit seiner liebevollen Lucille, ein vergangener Schatten seiner selbst.
Zum Anderen Negan, der mit Lucille alles niederschmetternd seinen Weg bestückte und sich Frauen zulegte wie er Lust hatte..
Eine schweinische Gestalt seiner Selbst, aber nun?
Er hatte sich verändert, hat aus Fehlern gelernt und dennoch werden diese Teile immer ein Teil seiner brüchigen Seele bleiben und wohl auch ab und zu noch hochkommen.
Frustriert drückte er auf play.
Irgendwie wünschte er sich, dass sie ebenfalls Qualen erleiden musste, denn die Welt war unfair und nahm sich was sie gerade wollte und so wollte er dass es nicht nur ihn so hart traf.
Andererseits sollte dieser wunderbaren lieblichen kleinen Gestalt doch nichts passiert sein. Er seufzte und sah es sich an. Er musterte ihr Gesicht, ihre Mimik und folgte ihren Worten, ließ sie ihre Geschichte erzählen.
Er tauchte regelrecht darin ab. Es schien ihm so massiv abstrakt, glaubwürdig, aber dass dieses Mädchen von damals dadurch musste, das klang einfach nicht annehmbar.
Er fuhr sich mit der Hand angestrengt durch das Gesicht.
Dann ließ er Revue passieren, sie hatte eine Gruppe.
Negan fragte sich ob er Alexandria je verlassen würde. Irgendwie war sein Aufenthalt eine regelrechte Verpflichtung gegenüber seinen Taten, die er begangen hat damals.
Negan schnaubte und klickte sich dann durch, zu Dante.
Negan verstand nicht gerade wenig von Menschen, im Gegenteil.
Negan gingen direkt Sachen wie total überhebliches Arschloch durch den Kopf.
Aber was anderes konnte er nicht in ihm sehen, was sah wohl Patricia in ihm, dass sie als Fremde sogar eine Kamera gestohlen hatte?

Am nächsten Tag ging Patricia mit Gabriel durch die Stadt. Nach einer Weile sah sie das Mädchen von dieser Art Cafeteria auf einer Bank sitzen. Alleine. ,,Darf ich mich zu ihr setzen?"
Fragte Patricia Gabriel und dieser Nickte ihr zögerlich zu, er hatte jemanden im Blick, wollte wohl selber ein paar Worte wechseln, aber eher privat, ohne eine Fremde, Patricia.
Die junge Frau, ging zu dem Mädchen hin.
,,Wie geht es dir?"
Lydia antwortete überrascht:,,Besser."
,,Wie meinst du?" Fragte Patricia perplex.
Lydia gluckste kaum wahrnehmbar, mit einem zarten, kleinen Lächeln, dann sah sie Patricia tief in die Augen
,,Ich hab's denen gezeigt."
,,Diesen Halbstarken?" Auf Patricias Frage hin, nickte Lydia stolz.
,,Sehr gut! Du, ich habe ein paar reden gehört."
Beide sahen sich musternd an.
,,Du bist einer dieser Masken Menschen."
,,War.." Lydia wand sich Beine wippend ab.
,,Alles gut. Sag mal, weißt du warum diese Menschen einen verfolgen und naja sie haben meinen Freund in akute Lebensgefahr gebracht."
,,Haltet euch von ihnen fern, man ist nicht sicher vor ihnen.. Sie laufen mit den Toten, haben ihre eigene Art zusammen zu leben und sie wollen nur das, alles was anders ist, was schwach ist.. Normal und in Frieden leben will, sie vernichten diejenigen die in ihrem Revier sind."
Sagte Lydia schnell und eindringlich, nachdem sie sich die Haare hinter das Ohr gestriffen hat.
,,Gut, so ist das also. Ich werde meine Familie von ihnen fern halten."
,,Seid ihr eine Gruppe?" Fragte Lydia.
,,Ja und die werde ich behalten, kein Kampf, einfach weg. "
,,Wann wirst du weg von hier gehen?" Fragte Lydia, Patricia war die einzige die ganz normal und unabhängig zu ihr sprach.
,,Bald. Mir gefällt diese Art hier drinnen nicht. Das ist ein nettes Konstrukt hier drinnen, aber du hast bestimmt schon bemerkt, dass die Menschen hier wieder ihre eigenen Wege gehen in einer Gemeinschaft, aber mit unabhängigen Zeitgeist, falls du verstehst."
,,Meinst du wie die Jugendlichen von letztens?"
Konkretisierte Lydia es für Patricia.
,,Unter anderem. Man ich hab letztens echt lästig Anschiss dafür bekommen.."
Lydia entschuldigte sich, aber Patricia erklärte ihr, dass es keinen Grund dafür gab, auch erzählte die Jüngere der älteren, ihr persönliches Dilemma mit Negan, den sie als sehr falsch verstanden ansah. Als Person, die mehrere Seiten beleuchten konnte und somit auch helfen könnte. Das die Meinungen zu ihm keine anderen zuließ und die Menschen zu ihm hier in einer Misere standen.
,,Ich kannte ihn. Er klingt genauso wie damals, wenn ich deinen Worten folge, einfach nur ein netter Mann, vorallem zu Kindern oder Jüngeren. Aber auch ich Frage mich, wenn seine Taten wahr sind, kann er dann jemals aufrichtig bleiben? Du bist im Vergleich jung und offensichtlich teilst du andere Lebenseinstellungen als deine Familie. Dir steht alles offen, offen keine solchen Taten zu vollbringen.. Nur ist es bestimmt hart mit dem Misstrauen anderer Menschen und dann nicht der eigenen Familie wieder zu verfallen."
Ihr Bein wibbelte stark und sie zog die Luft tief ein. In Lydias Kopf hallte"Ja, ja und ja" wieder.
,,Ich vertraue Negan jedenfalls.." Auch wenn er erwachsen war und alt genug um seine Taten und deren Konsequenzen zu verstehen, doch das verkniff sich Lydia und Wichte sich mit dem Ärmel schnell eine Träne von der Wange weg.

Losgelöst • Negan ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt