Kapitel 25

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„Und ich habe sie damals enttäuscht. Ich bin einfach gegangen, habe mein Versprechen nicht gehalten. Aber jetzt bin ich wieder hier. Ich werde alles wieder gut machen, all die verlorenen Jahre nachholen. Ich werde mich um sie sorgen, da ihre Eltern es jetzt nicht mehr können. Ich werde für sie da sein. Ich werde für dich da sein.”

Wie? Wie ist das möglich? Das kann er nicht sein!
Ich dachte, ich sehe ihn nie mehr wieder. Ich...
Anscheinend sind mein Erstaunen und meine Erleichterung auch an meinem Gesicht zu erkennen, denn Franco fragt:„Du erinnerst dich?”

Ich nicke nur, bin zu sprachlos, um irgendetwas hervor zu bringen. Das ist so surreal. Aber dennoch kann es einfach nicht anders sein. Er ist es, da bin ich mir zu hundert Prozent sicher.
Franco sieht noch genauso aus wie früher. So wie ich ihn in Erinnerung habe.
Beim Unfall dachte ich, dass ich mich nur irre, dass das unmöglich sein kann.
Doch es ist wahr, er ist wieder da.

„Wie?”, mehr schaffe ich nicht zu sagen.

„Es tut mir so unendlich Leid, dass ich gegangen bin. Ich konnte aber auch nicht bleiben. Dein Vater hat eine Entscheidung getroffen, die er nicht hätte wählen sollen. Ich wollte ihn überzeugen, sich anders zu entscheiden, daraufhin haben wir uns jedoch ziemlich stark zerstritten und ich bin gegangen. Ich wollte das alles nicht miterleben.”, gesteht mir Franco und nimmt währenddessen meine Hand.

Schweigen erfüllt den Raum. Was hat mein Dad getan? Mein Leben kommt mir gerade so unwirklich vor, als hätte ich meine Eltern gar nicht richtig gekannt.
Trotz all der Geheimnis hatte ich jedoch eine schöne Zeit mit den beiden und das kann mir auch keiner nehmen.
Mir egal, wenn vieles eine Lüge war. Meine Eltern haben mich geliebt, ja, sie haben Fehler gemacht und auch, so wie ich es verstehe, keine kleinen, dennoch werde ich sie immer lieben und in Erinnerung behalten. Komme was wolle.

„Aber dafür kannst du doch nichts. Es war mein Dad, der diese Entscheidung getroffen hat und nicht du. Du wolltest ihm sogar noch helfen, doch er hat es nicht zugelassen. Du trägst absolut keine Schuld!”, versichere ich ihm.

„Ich wünschte ich hätte mehr tun können. Wenn ich nur ein wenig länger geblieben wäre, hätte ich ihn vielleicht noch überzeugen können.”, erzählt Franco mir und ich höre den Schmerz und den Scham in seiner Stimme.

„Hör mir genau zu”, bitte ich ihn, „Du. Trägst. Keine. Schuld. Du hast dein Bestes gegeben. Ja, es sind schlimme Dinge passiert, aber nicht wegen dir.
Und ändern können wir sie jetzt leider auch nicht mehr. Wir müssen nur lernen, damit umzugehen und positiv in die Zukunft zu blicken. Der Anfang wird schwer, aber das ist ganz normal. Wir schaffen das zusammen, okay?”

„Wir schaffen das zusammen!”, wiederholt Franco, schaut mich an und lächelt...

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