Kapitel 28

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Einige Tage später, kann ich aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Ich bin super nervös, immerhin lerne ich heute Alex, Paula und Jacky kennen.
Ich weiß, dass ich mir eigentlich keine Sorgen machen brauche, doch ich wäre nicht ich, wenn ich es nicht tun würde.

Ich mache mir immer Gedanken darüber, was andere von mir, meinen Handlungen und meinem Auftreten halten könnten.
Ich meine, ich weiß ja noch nicht mal, ob diese Personen wirklich so denken und ich möchte ihnen auch überhaupt nichts unterstellen, aber ich kann dieses Denken einfach nicht ausstellen.
Es gehört zu mir.

Innerhalb der nächsten halben Stunde soll Paula mich abholen kommen, da Franco und Phil am arbeiten sind.

Wenige Minuten später klopft es schon an der Tür und ich bitte die Person herein, es ist Paula.
Zuerst ist die Situation sehr ungewohnt und auch irgendwie beängstigend für mich.
Ich brauche Zeit, um mich richtig auf neue Personen einzulassen und ihnen ganz zu Schweigen auch noch zu vertrauen.

Es ist nicht so, dass ich Menschen überhaupt nicht vertraue, ganz im Gegenteil, ich will ihnen vertrauen. Nur habe ich Angst sie zu enttäuschen, etwas Falsches zu tun und sie im schlimmsten Fall noch zu verlieren und nie wieder zu sehen.
Ich habe einfach Angst vor dem Schmerz, der kommt, wenn dich eine geliebte Person verlässt und damit meine ich nicht nur, die die uns das Leben wegnimmt und in den Himmel schickt.

Ich meine, stellt euch nur mal vor, ihr habt einen besten Freund, ihr habt eine extrem gute Verbindung und er wohnt ein wenig von dir entfernt und ihr seht euch dementsprechend nicht so oft.
Ihr schreibt so gut wie jeden Tag miteinander, telefoniert viel und habt euch gegenseitig geschworen, niemals den Kontakt zu verlieren.
Ihr selbst haltet es ein, doch er tut so, als hätte es dieses Versprechen nie gegeben.
Ihr habt ihm vertraut, ihr habt ihm alles anvertraut und er euch. Ihr kennt euch so gut, als wärt ihr es selbst.
Ihr sorgt, beschützt und kämpft füreinander und auf einmal ist diese eine, euch so wichtige, Person weg.
Er will keinen Kontakt mehr mit euch, ihr wisst nicht was ihr getan oder gesagt habt, dass es zu dieser Situation gekommen ist.
Ihr seit völlig ratlos, verzweifelt, habt Angst.
Euer Herz tut so schrecklich weh, weil ihr ihn, eure Gespräche und einfach alles, so sehr vermisst.
Ihr wollt einfach nur eine Antwort.
Eine Antwort auf die Frage, warum das alles so gekommen ist, wie es ist.

Vor genau so etwas habe ich einfach riesige Angst und will es mit allem verhindern, doch das Leben kommt eben, wie es kommen will...

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