Kapitel 3

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Die Hoffnung, dass gleich alles vorbei ist, stirbt in dem Moment, als mein Dad bremst. Er will versuchen, dass der Wagen uns überholt und der Mann es sich doch nochmal anders überlegt. Leider vergebens.
Er scheint fest davon entschlossen zu sein uns weiter zu folgen, denn er fährt ganz langsam hinter uns.

Die Angst wird immer größer und größer. Wir können nicht dagegen ankämpfen. Wir wollen doch einfach nur, dass es aufhört.

Auf einmal legt das Auto hinter uns an Geschwindigkeit zu. Mein Dad versucht auszuweichen, doch einen kleinen Zusammenstoß kann er nicht vermeiden.
Mein Kopf schlägt leicht gegen die Autoscheibe, doch bewusstlos werde ich nicht. Ein Glück.
Ein stechender Schmerz breitet sich dafür im Bereich meines Kopfes aus. Ich lehne mich zur Seite hin, in der Hoffnung, dass es so besser wird. Ein wenig.

„Liebes, ist alles in Ordnung?", fragt meine Mum mit fürsorglicher Stimme.
„Ja alles gut. Mein Kopf tut nur ein bisschen weh."

In dem Punkt lüge ich. Ein bisschen ist untertrieben, mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren. Sie sollen sich nur keine Sorgen machen. Sie werden eh nicht merken, dass ich gelogen habe. Ich bin gut darin meine Schmerzen und Gefühle für mich zu behalten. Sie bleiben nämlich in neun von zehn Fällen immer unentdeckt.

Plötzlich wendet mein Vater den Wagen. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass der Mann wieder da ist. Er kann ihm ausweichen, aber ob er es noch einmal schafft ist die Frage. Mein Dad fährt langsam weiter, um auf alles vorbereitet zu sein. Noch drei Kilometer bis zur Ausfahrt.
Schaffen wir das?
Wir müssen es. Der Gedanke wird jedoch zerstört, als wir hören wie ein anderer Wagen mit rasender Geschwindigkeit auf uns zu kommt.
Ausweichen funktioniert nicht, weil der erste Wagen uns daran hindert.
Ich muss mir die Kennzeichen merken!
In der Dunkelheit versuche ich etwas zu erkennen. Es klappt! Ich schreibe schnell die beiden Kennzeichen auf meinen Skizzenblock, als es kracht.
Drei Schüsse fallen. Metall schlägt an Metall. Glas bricht und zersplittert. Ein Schrei. Reifen die quietschen und eilig davon fahren.

Da merke ich, dass es unser Wagen ist, der in dem Zusammenstoß involviert ist. Was jetzt? Es gibt kein Handy um Hilfe zu rufen. Aufmerksam müssten wir eigentlich auf uns gemacht haben. Aber was ist wenn alle weggucken und einfach weiter fahren?
Ich schreie. Ein fürchterlicher Schmerz durchfährt meinen Körper. Ich atme tief ein und aus, zumindest so gut es funktioniert. Warum krieg ich so schlecht Luft? Und wo kommt das ganze Blut her? Ich schaue mich um. Es kommt von mir! Die Angst verbreitet sich immer mehr in mir.
Jetzt merke ich erst das ich bei dem Zusammenstoß aus dem Auto geschleudert wurde...

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