In meinem Klassenzimmer angekommen, erklärte ich unserem Lehrer kurz, dass ich noch bei Ms. Sinclair - Allison - war und er nickte nur und ich setzte mich an meinen üblichen Fensterplatz. Maya fragte sofort, "Was hat sie denn gewollt? Es ist nicht wirklich das, was befürchte, oder? Du bist merkwürdig, seit du sie das erste Mal gesehen hast. Ist sie wirklich deine..." Ich seufzte und nickte nur. Sie riss erschrocken die Augen auf und flüsterte aufgeregt, "Ms. Sinclair ist deine Mate? Die Frau ist doch der reinste Horror! Du tust mir richtig Leid! Wieso muss es denn gerade sie sein, gibt es nicht genug Frauen und Männer auf der Welt?!"
Ich konnte irgendwie nachvollziehen, wieso sie sich so aufregte, und doch machte mich die Aussage wütend. Auch wenn ich es nicht erklären konnte, aber ich spürte den Drang, Allison zu verteidigen, zu beschützen. Das war immerhin meine Mate von der sie hier sprach! "Hey, jetzt halt mal die Luft an Maya! Sie ist nicht so schlimm, wie ihr alle denkt! Ich will nicht, dass du so von ihr redest! Ihr kennt sie überhaupt nicht! Sie ist meine Mate, verstanden?!" Maya schaute mich erschrocken an und auch Lucas sah überrascht zu mir.
"Meine Güte, beruhig dich Eliza! Ich kann nur über das urteilen, was ich weiß, okay? Also wirst du es echt mit ihr versuchen?" Ich atmete tief durch um dieses Gefühl, sie vor allem und jeden beschützen zu müssen, etwas abzuschütteln und sagte, "Ich kann mich da nicht wirklich dagegen wehren, aber ich kann jetzt schon sagen, dass die Eiskönigin nur eine Fassade ist, die sie vor allen aufsetzt. Irgendwann werdet ihr das auch sehen, aber ich muss selbst erstmal damit klar kommen. Ich werde heute Abend mit ihr reden."
Maya zog eine Augenbraue hoch und grinste plötzlich. "Klar, reden." "Ja Maya, reden. Nur weil du immer so versaut denkst", sagte ich nun leise lachend und stieß sie in die Seite. Sie grinste nur noch breiter, beließ es aber dabei. Der Tag verging schnell und nachdem ich auch Lucas eingeweiht hatte, worum es ging und er genau wie Maya reagierte, als ich ihm sagte, dass ich heute Abend mit ihr reden würde, ließ ich den Kopf hängen und meinte, "Also echt ihr zwei. Was glaubt ihr denn von mir." Beide lachten und nach der letzten Stunde gingen wir zum Parkplatz.
Ich sah dabei, wie immer, die ganze Zeit auf den Boden, wobei ich plötzlich Maya leise lachen hörte und zu ihr sah. "Da wartet jemand an deinem Auto auf dich", sagte sie und grinste breit. Ich brauchte nicht einmal hinzusehen um zu wissen wen sie meinte. "Na dann, ich wünsche dir ein nettes Gespräch", meinte Maya und lachte, umarmte mich und zog dann Lucas hinter sich her, der mir nur kurz zuzwinkerte. Ich seufzte, fuhr mir durch die Haare und ging dann zu meinem Auto.
Allison beobachtete mich währenddessen genau. Jede einzelne meiner Bewegungen verfolgte sie, scannte meinen Körper unverhohlen, was mich eine Augenbraue hochziehen ließ. "Und du meinst, wir sind auffällig mit starren? Wir machen das wenigstens nicht in der Öffentlichkeit", sagte ich, sobald ich bei meinem Auto angekommen war.
Sie zuckte mit den Schultern und erwiderte, "Sollen sie doch denken, was sie wollen. Keine kann mir mein Recht nehmen, meine Mate anzusehen." Ich verdrehte die Augen und öffnete meinen Wagen, während sie zu ihrem hinüberging und bei der Fahrerseite stehenblieb. "Und übrigens, du bist wunderschön, da kann ich gar nicht anders als dich anzusehen." Dann zwinkerte sie mir zu, stieg ein und ich tat das gleiche, wobei ich genau merkte, dass meine Wangen leicht rot wurden.
Wieso musste sie so etwas auch noch sagen und mich damit in Verlegenheit bringen! Ich fuhr also voraus und sie folgte mir mit wenigen Metern Abstand, bis wir bei meinem Haus ankamen. Wir fuhren die Einfahrt hinauf, steigen aus und ich ging voraus zur Eingangstüre. Als wir drinnen waren striffen wir unsere Schuhe ab und ich fragte, "Willst du etwas trinken?"
Sie sah sich um und nickte nur, wohl zu erstaunt über das Haus. Konnte ich aber verstehen, es war ein wirklich hübsches Haus, im Landhausstil eingerichtet und recht groß. Sie schien mir sonst nichts mehr zu antworten, also seufzte ich, überlegte, wie ich ihre Aufmerksamkeit kriegen konnte, bis mir ein Gedanke kam.

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Wolfsseele
FantasíaDer große, schwarze Alphawolf mit den goldenen Augen ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Ohne Rudel. Ohne Mate. Letzte Erbin des Connor-Clans. Das bin ich, Eliza Connor, 19 Jahre alt, Schülerin, Wölfin. Verzweifelt auf der Suche nach einer Mögl...