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Noch nie sah ich solch eine Pracht. Ergriffen drehte ich mich einmal um meine Achse. Wohin mein Blick auch fiel – leuchtende, pulsierende Universen. Der See des Raums war erfüllt von unzähligen Welten. »Wo sind wir? Wo ist Yggdrasil?« Ich folgte dem Fingerzeig meines Vaters.
»Sieh dort!«
Wo? Angestrengt kniff ich die Augen zusammen. Es dauerte einige Lidschläge, bis ich zwischen den Nebeln das helle Grün der Keimung erkannte. Der Weltenesche Sprössling. Erstaunlich. Meine Frage war falsch gewählt... nicht wo sind wir, sondern wann.
»Halt dich an mir fest!«
Ich zögerte nicht, meines Vaters Rat zu folgen, denn seine wischende Handbewegung war mir nicht entgangen. Alles um uns herum begann sich zu drehen. Immer schneller wurden Universen zu Schweifen von Kometen, vereinten sich zu einem einzigen gleißenden Lichtstrahl. Einige Lidschläge schloss ich geblendet die Augen. Als ich sie wieder aufschlug taumelte ich, empfand Dankbarkeit für Vaters festen Griff, während das Grauen um uns herum tobte.
Es roch nach Blut und Gedärm. Das schreiende Metall der aufeinanderschlagenden Schwerter, das dumpfe Dröhnen zerschmetternder Brustpanzer, Arm- und Beinschienen, platzender Helme. Kampfschreie, die im lautlosen Ton des Sterbens endeten.
Asen! Kämpfende Asen!
Ich wollte nach Mjölnir greifen, doch Vater hielt mich zurück. Erst jetzt erkannte ich den Gegner. Vanen! Sie trugen kaum mehr, als wollene Fetzen am Leib. Bewaffnet mit Speeren und Sicheln. Ihre Kampfwagen von Schafen gezogen. Leichte Beute für die Wölfe der Asen, die sich auf die Schafe stürzten und sie zerrissen, Wagen umwarfen, Vanen angriffen.
Nur wenige Vanen trugen Rüstung und Waffen, wie den ihnen eigenen Morgenstern. Dafür riefen ihre Magier den vanischen Lumbricina, einen gigantischen Erdwurm, der nur zur Regenzeit an die Oberfläche kam. Er brach durch den Boden, häufte auf einer Seite Erde an, auf der einen Seite schuf er Abgründe. Ich sah Asen, die unter der Last der Erde erstickten, andere die in die Tiefe stürzten.
Über uns rauschte der Himmel vom mächtigen Flügelschlag der Walküren-Pferde. Unsere Kriegerinnen, sammelten unsere Toten auf und griffen nur selten in die Schlacht ein. Niemand von den Asen sollte für Níðhǫggr übrigbleiben. Sollte er doch Vanen reißen.
Obwohl die Vanen schwächlich wirkten, erkannte ich die Lage auf dem Schlachtfeld. »Vater!« Ich hörte das Entsetzen meiner eigenen Stimme. »Wir verlieren, ich muss...«
Wieder zwang mich Vaters Hand zum Einhalt und ich folgte seinem Blick. Dort war ich! Nein... er. Fast ein Abbild von mir... oder vielmehr... ich eins von ihm. Der blonde Krieger, der allein gegen 12 Vanen kämpfte. Einem Berserker gleich, einen nach dem anderen fällte und nicht auf die zahlreichen Wunden achtete, die ihn bereits zierten.
Schnell sah ich von ihm, dem jungen Odin, zu Vater, der völlig ausdruckslos den Kampf verfolgte, und wieder zurück. Der letzte Vane schaffte es, Odin das Schwert aus der Hand zu schlagen. Über uns dröhnte ein Donner, der nicht aus meiner Macht stammte. Gleißendes Licht hüllte Odins goldene Rüstung ein und dann stand er da, mit Gungir in den Händen. Jetzt war sein Gegner der Vanenkönig.
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Prinzenrolle 4 (Thorki)
FanfictionDies hier ist der vierte Teil von Prinzenrolle. Eine Thorki-Fanfiction (Thor x Loki). Nach einer kurzen Unterbrechung wollen Thor und Loki ihre Weltenreise fortsetzen. Doch warten auch einige Herausforderungen in der Familie auf sie. Das Chaos ist a...