Magie! Es konnte nur Magie sein, was diese Ketten verstärkte. An Händen und Knöcheln, an eine Säule gekettet, diente ich als Objekt zur Befriedung der Neugier. Duzende Furienaugen starrten mich an. Die Königin stach aus den übrigen Engeln durch ihre Gewandung hervor. Mehr Gold, mehr Metall, größere Flügel an ihrem Helm.
Das Weib mit den roten Haaren kniete vor der Königin und empfing das Lob für ihren Asenfang.
»...ernenne ich dich zur Heerführerin.«
Ein Raunen ging durch den Raum. Leises Getuschel. Ich fühlte mich gedemütigt. Von einem Weib überwältigt. Eine hervorragende Kriegerin, doch war der Kampf nicht ganz ausgeglichen, kämpfte ich zuvor bereits einige Zeit. Auch die Kraftverschlingenden Strahlen der Teufelsmaschine schwächten mich. Ohne all dem hätte sie mich niemals besiegt.
Man nahm mir meine Rüstung und so stand ich hier mit bloßem Oberkörper vor dem Weibsvolk. Wo waren deren Männer? Oder konnten sie ganz ohne diese, Nachwuchs bekommen? Die Rothaarige deutete mit dem Kinn auf mich.
»Das Nichts ist nicht sehr redselig. Ein Aufenthalt in der Halle der Büßer sollte seine Zunge lockern, meine Königin.«
Die Königin lächelte und machte einige Schritte auf mich zu, musterte mich ausgiebig.
»Ganz der Sohn des Nichts. Er kommt in die Golgota Zelle und die Ladys des Leids sollen sich seiner annehmen.«
»Wo ist meine Schwester?«
Die Königin lachte auf. »So ist es wahr? Du suchst nach deiner toten Schwester? Ihre Asche ist längst in alle Winde geweht. Ich selbst schnitt ihr die Kehle durch, weil dein Nichts von Vater seine Schulden nicht beglichen hat.«
Ich zerrte an der Fesselung, um der Königin den Mund zu stopfen.
Die Furienkönigin lachte spöttelnd. »Seht ihr, meine Kinder. Die Asen sind den Tieren gleich. Primitiv, gefühllos und dumm.«
Warum konnte ich diese Ketten nicht zerbrechen? »Du machst einen großen Fehler, wenn du glaubst, du könntest mich hier festhalten. Ich werde meine Schwester finden und danach allen Engeln die Flügel stutzen. Bis auf die Rothaarige. Ihre hat man offensichtlich bereits gestutzt.« Blitzschnell war die rothaarige Furie bei mir und erneut spürte ich die scharfe Schneide ihrer Waffe an meiner Kehle.
»Angela, er bleibt vorerst am Leben. Schließlich stehen wir in seiner Schuld. Er hat den Flux für uns geöffnet. Was willst du als Bezahlung haben, Ase? Einen schnellen Tod?«
»Ich will meine Schwester!«
»Du Narr! Ihren Leichnam ließ ich in unserer Brennkammer entsorgen. Vielleicht triffst du sie dort, wenn wir dich anschließend verbrennen.«
»Es ist...« Im gleichen Moment tat sich der Boden unter mir auf. Meine Stimme erstickte. Ich raste mitsamt dem Balken, an den ich gebunden war, abwärts.
***
»Sei vorsichtig!« Eine innigliche Bitte, während zarte Finger die Verbindung von Umhang zur Rüstung glattstrichen.
»Meine Liebe, ich bin stets vorsichtig.« Eine brummige Antwort, etwas entnervt vom Herumgezupfe seines Weibs.
Eine Antwort bestehend aus Auflachen und Hüsteln gleichzeitig. Die Berührungen hörten auf.
Odin wandte sich um und starrte seine Frau an. »Frigga! Was soll das bedeuten?«
»Du weißt es, Njörðr wird dir die Schuld für die Unruhen in Yggdrasil geben. Teile die Krieger weise ein. Nimm Hogun mit nach Vanaheim.«
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Prinzenrolle 4 (Thorki)
Fiksi PenggemarDies hier ist der vierte Teil von Prinzenrolle. Eine Thorki-Fanfiction (Thor x Loki). Nach einer kurzen Unterbrechung wollen Thor und Loki ihre Weltenreise fortsetzen. Doch warten auch einige Herausforderungen in der Familie auf sie. Das Chaos ist a...