Kapitel 22 - Weihevoll

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Aufrecht stand ich mit geschlossenen Augen auf einem Vorsprung des Fastenja, empfing den Wind der mir durchs Haar strich und genoss die feinen Spritzer der Gischt, des kleinen Wasserfalls unter mir, während Asgards ewiger Sommer meine Haut erwärmte.

Der Wasserfall speiste kwikwī unseren See. Schon als Kinder weilten Loki und ich hier, schwammen um die Wette im azurblauen Wasser, spielten Verstecken im Schilf, welches zwei Drittel des Sees umrahmte. Hier wurde ich mir meiner wahren Liebe zu Loki bewusst. Nur für einen Lidschlag verzogen sich meine Lippen. Eine Liebe, die nicht sein durfte und dann... ein heilsames warmes Gefühl erfüllte meine Brust.

Wo war Loki? Ich ließ meinen Blick schweifen. Er stand nahe dem begehbaren Ufer und dirigierte die Helfer, die sich mit Baumstämmen abschleppten, welche uns als Tische für das anstehende Festmahl dienen sollten.

Ah... die Tafel würde wie bei unserem Mahl in Vanaheim aussehen. Da kamen eindeutig Mutters vanische Wurzeln zum Vorschein. Sie schickte Diener hin und her, damit sie alles für die Lustbarkeit vollendeten. Loki beäugte jeden Handstrich der Bediensteten kritisch. Er konnte mitunter wirklich übergenau sein.

Als zwei Bedienstete es übertrieben und unter der Last von vier gestapelten Baumstämmen fast zusammenbrachen, eilten zwei Thursen herbei, um ihnen die beizustehen. Die Bediensteten rappelten sich auf und nickten den Thursen dankbar zu, die ebenfalls nickten, ohne die Miene zu verziehen, und die Stämme wunschgemäß verteilten.

Was für ein Anblick. Noch vor wenigen Zyklen wäre dies nicht denkbar gewesen. Stolz übermannte mich. Vor kurzem noch Feinde und nun gab es einen Friedensvertrag mit den Jotunen – dank Loki und mir.

Vili und Vé standen mit Nal am Rande des geschäftigen Gewusels und herzten Ysmi, die in den Armen ihrer männlichen Mutter lag und heftig versuchte, alle Finger, die sich über ihr bewegten zu fangen. Mein Grinsen wurde breiter. Vé! Wer hätte das gedacht? Er wolle sich die Weihe seiner Wahlkinder nicht entgehen lassen – seine Worte. Vater und seine Brüder versöhnt – dank Loki und mir.

Ich spürte deutlich einen Blick auf mir ruhen und suchte den Verursacher. Vater. Als sich unsere Blicke trafen wandte er sich ab, um mit Vili zu reden. Kein Wort wechselten wir bisher über Hela. Meine Schwester die offensichtlich von der Familie ausgeschlossen wurde. Denn aus welch anderem Grund weilte sie an diesem Festtag nicht bei ihrer Sippe? Die Wasserweihe war eins der wichtigsten Ereignisse einer Sippe. Selbst Vana und Njörðr waren zugegen. Ich verstand nicht wie Mutter dies zulassen konnte. Oder war sie nicht die Mutter von Hela.

Mein Blick wurde abgelenkt. Asderia lief zügig auf Helblindi zu und sprach ihn an. Was gab es zwischen den beiden zu bereden? Ich schwang Mjölnir, hob ab und landete so sanft als möglich in deren Nähe.

***

»Nehmt nicht so viel auf einmal! Das kann nicht sein, dass unsere Gäste beim Aufbau behilflich sein müssen!« Schon wieder übertrieben es Siegbert und Siegmut mit den Tischen. »Denkt daran, den größeren Tisch links an unseren zu bringen.«

Prinzenrolle 4 (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt