Was Wohl Gott Dazu Zu Sagen Hat?

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Der Kuss wurde zu schnell von Crowleys Seite beendet. Diesen durchzog ein kalter Schauer und er brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Aziraphales Gesicht machte dies nicht einfacher. Er sah aus als hätte man ihm sein Lieblingsgericht unter der Nase weggezogen, was den Dämon erfreuen lies. Schnaufend saßen die beiden auf der Bank, die Hände ineinander verschränkt und starrten in die Ferne. Er konnte den Engel spüren. Zum ersten Mal in der Geschichte, konnte er negative Gefühle eines Himmelsgeschöpfes ausmachen. Naja, das hing auch davon ab wie man negativ interpretierte. Jetzt in dem Moment war es Wollust, zwar keine die wirklich auf sexueller Ebene stattfand, aber doch die Gier der Nähe. Eigentlich, dachte sich Crowley, war es das Verlangen nach Liebe, dass Aziraphale neben ihm absonderte. Dieses Gefühl wurde aber schnell überdeckt von einer Welle von etwas anderem, einer Mischung aus Scham und der starken Anflug von Panik.

„Crowley mein lieber, ich-ich sollte gehen. Danke für den Abend und wir sehen uns.“ Der Engel war in Windeseile aufgesprungen und RANNTE zum nächsten Taxi, in das er schließlich rein sprang, noch bevor Crowley von der Bank aufgestanden war. Was zur Hölle war das? Wie konnte der Engel so schnell sein?

„Was für eine... Hat der mich jetzt ernsthaft sitzen lassen?!“, murmelte der Dämon zu sich selbst, während er sich verzweifelt mit seinen Händen durch das gestylte Haar fuhr. Er kämpfte mit dem Verlangen jetzt einfach aufzuspringen und diesem aufgeblasenen Wesen der Heiligkeit nachzurennen und die Meinung zu geigen. Wobei, der andere Teil in ihm wollte jetzt auch nach Hause und am liebsten den ganzen Wohnblock vor Wut anzünden. Schließlich tat er nichts von beidem und verharrte starr auf der Bank und stierte in das Wasser der Maine. Kleine Tropfen fielen ihm auf die Nase und allmählich  setzte ein schneller Platzregen ein.

„Ernsthaft, verarsch mich nicht!“, brüllte er zornig in den Himmel. Der Regen wurde immer heftiger und schließlich reichte es dem Dämon und er stampfte zurück zu seinem Bentley. Er ließ die Kiste anspringen und fuhr mit einer Mördergeschwindigkeit durch die Stadt. So lies er nicht mit sich umgehen, was dachte sich dieser Idiot, wer er ist? Seit Jahrtausenden buhlte er um seine Aufmerksamkeit, rettete ihn vor der Guillotine, rettete seine Bücher vor einem Bombenfeuer, nur um dann nach dem ersten Kuss fallen gelassen zu werden wie eine heiße Kartoffel. Er blieb auf dem Gehsteig vor der Bücherei stehen und stieg aus dem Wagen. Die Tür war verschlossen.

„Aziraphale, mach mir jetzt die Tür auf!“ Keine Antwort. „Ich weiß dass du da drinnen bist, ich kann dich spüren du mieser... Engel!“ Trotz seiner Wut wagte der Dämon es nicht Aziraphale schlimmer zu beleidigen.

„Kannst du?", kam es überrascht hinter der verschlossenen Tür.

„Nein. Kann ich nicht, und jetzt mach die verdammte Tür auf sonst trete ich sie dir ein. Du schuldest mir eine Erklärung für das eben!“ Crowley hämmtere mittlerweile so fest gegen die Tür, dass die Lichter bei den Nachbarn angingen und Menschen ihre Köpfe aus den Fenstern strecken um nachzusehen was los war.

„Crowley... Es ist gerade kein guter Zeitpunkt...“

„Vergiss es Engel! Du kannst mich nicht abwimmeln ich werde jetzt reinkommen!“ Crowley schnippte mit den Fingern und die Tür öffnete sich von alleine. Er marschierte in die Räumlichkeiten, während hinter ihm die Tür mit einem lauten Knall zu ging. Aus dem hinteren Teil der Bücherei drang Licht und noch bevor Crowley Aziraphale erreicht hatte brannten die Strahlen auf seiner Haut wie Säure. Er hob eine Hand vor die Augen, beschäftigt damit nicht vor Schmerzen aufzujaulen.

„Das brennt! Stell deinen Heiligenschein ab, verdammt! Ich bitte dich!“ Das Scheinen erlosch jäh. Die Helligkeit hatte Crowley einen leichten Tunnelblick verpasst und er sah seinen Engel wie durch eine Röhre umgeben von Dunkelheit. Aziraphale begutachtete unterdessen seine weit ausgestreckten weißen Flügel.

The fault in our StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt