Verlangen

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Aziraphale hatte die ganze Nacht kein einziges Auge zugemacht. Nachdem der Dämon seinen Bücherladen gestürmt hatte und sie sich endlich mehr oder weniger ausgesprochen hatten, bot der Engel ihm an in seinem Bett die Nacht zu verbringen. Er war sich bei dem gestrigen Gespräch bewusst geworden, dass es ohnehin nichts mehr brachte seine Gefühle für den rothaarigen Unruhestifter zu verdrängen, welcher ganz zögerlich sein Angebot angenommen hatte. Zu seiner Überraschung hatte Crowley keine weiteren größeren Annäherungsversuche mehr gestartet, sondern ist wortlos ins Bett gestiegen, einen Schlafmantel hatte er sich vorher noch drangewundert und war binnen weniger Sekunden eigeschlafen. Nicht ohne vorher einen Arm um den Engel zu legen und ihm einen stürmischen Kuss in die Haare zu drücken. Das war jetzt einige Stunden her und so sehr der weißhaarige es wollte, er konnte einfach nicht schlafen. Die Gewissheit, dass der Dämon neben ihn zum greifen Nah war machte ihn... zugegebenermaßen etwas hibbelig. Es war wie eine leckere Nascherei die neben einem lag, aber man musste sich diese für später aufheben. Er dachte die ganze Zeit über den Kuss nach, seine überraschend weichen Lippen und wie sehr er von der stürmischen Art des Dämons angetan war. Er wollte mehr, vielleicht sogar mehr als diesen Kuss. War das die Wollust, die Crowley an ihm gespürt hatte? Der Herr wusste bestimmt wie er empfand, er war allwissend, doch hatte er den Engel für seine Gedanken und seine Aktionen noch nicht bestraft. Dieses Gedankenspiel führte Aziraphale schon die ganze Zeit, und es hörte einfach nicht auf. Crowleys Schlafmantel war verrutscht und präsentierte Aziraphale einen Blick auf die Nackte Brust des Dämons. Ob er unterhalb dieses Mantels etwas anhatte? „Böser Engel!“, rügte sich der weißhaarige und drehte sich mit dem Rücken zu seinem Bettnachbarn. Dieser raunte ein wenig und rückte ein Stück näher, den Arm immer noch fest um den Bauch des Engels gelegt. Das Gesicht vergrub der Dämon im Nacken des Engels, welchen bei der Berührung ein freudiger Stoß durch seinen Leib zuckte.

„Guten morgen Engel...“, murmelte der schlaftrunkene Dämon in seine Haare. Der Atem den Aziraphale auf seiner Haut spürte, verstärkte diese immense Freude noch.

„Guten morgen mein lieber Crowley. “, der Engel drehte sich wieder zurück um dem rothaarigen ins Gesicht sehen zu können. Er sah umwerfend aus mit seinen leuchtend gelben Augen, die langsam menschliche Form annahmen und den zerzausten Haaren die in allen Richtungen abstanden.

„Hast du gut geschlafen?“ Der Engel fuhr ihm mit der Hand über das Gesicht und blieb bei den Haaren stehen, die er dann zurecht zupfen versuchte.

„Habe noch nie besser geschlafen, mein lieber Engel.“, nuschelte dieser mit schiefem Lächeln.

„Was hältst du von Frühstück?“

„Klingt vorzüglich. Wo sollen wir denn Essen gehen mein Lieber?“

„Ich dachte mir ich verführe dich zu eine Portion Crêpes, im Café zwei Blocks weiter, habe gehört dass sie himmlisch schmecken sollten.“

„Kann ich dir erst sagen, wenn ich sie selber gekostet habe.“ Der Engel schmunzelte, während der Dämon aus dem Bett sprang und sich den Mantel abzog. Er trug schwarze Boxershorts darunter, auf die der Engel einen Blick erhaschen konnte, bevor Crowley sich sein Gewand zurück gewundert hatte.

„Glotz mir nicht auf den Arsch. Den kannst du dir später einmal in Ruhe ansehen mein Engel, gehen wir?“

„Natürlich, mein Lieber.“

Binnen weniger Minuten haben die beiden den Bücherladen verlassen. Wie durch ein Wunder, war in dem menschenüberfluteten Café noch ein Sitzplatz für zwei frei geworden und die beiden nahmen Platz. Crowley verhielt sich ungewohnt reserviert seit sie gegangen waren und sprach nur wenn er etwas gefragt wurde.

„Ist alles in Ordnung, mein Lieber?“ Der Engel war gerade mit seiner Portion fertig geworden, während Crowley die Teigscheibe vor seiner Nase mit seinen Augen durchbohrte. Er blickte auf und sofort machte sich ein schiefes Grinsen auf seinem Gesicht breit.

The fault in our StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt