POV Helena
Die Nacht verlief ruhig, wenn auch nicht besonders bequem, und ich wachte am nächsten Morgen durch die ersten Sonnenstrahlen auf.
Die alte Dame, die gestern noch gegenüber von mir gesessen war, war verschwunden, ebenso wie ihr Gepäck. Stattdessen saß dort nun eine Junge in etwa meinem Alter, er hatte strohblonde Haare und blau Augen, die mich gerade amüsiert musterten. Er trug ein blaues T-Shirt auf dem ein Seehund und ein Leuchtturm zusehen waren. Das Motiv kam mir irgendwie bekannt vor doch mir wollte nicht einfallen woher.
Nachdem ich ihn wohl eine Weile seltsam angestarrt hatte, weiteten sich seine Augen und er sprang erschrocken auf. „Mist", schimpfte er und verlies hektisch das Zugabteil. Verwirrt starrte ich ihm hinterher, entschloss mich allerdings mir nicht weiter über ihn Gedanken zu machen, denn auch niemand anderes schien das zu tun.
Hungrig stand ich auf und machte mich stattdessen auf den Weg zum Bordrestaurant. Ich hatte seit Beginn der Fahrt nur ein belegtes Brot und einen ranzigen Apfel gegessen, den ich zuvor meiner Abfahrt schnell in einem Supermarkt gekauft hatte.
Nachdem ich eine ordentliche Portion Pfannkuchen in mich hinein gestopft hatte, kehrte ich an meinen Sitzplatz zurück. Der seltsame Junge war nicht wiedergekehrt und auch in den nachfolgenden Stunden, die Dank meiner Musik wie im Flug vergingen, kam er nicht wieder.
Gegen 1 Uhr Mittags erreichten wir schließlich meinen Zielbahnhof. Voller Vorfreude, wenn auch ein wenig Respekt, stand ich beim Aussteig des Zuges und wartet darauf, dass dieser endlich in den Bahnhof einfahren würde. Ich konnte mir nicht helfen, aber langsam packte mich die Neugier und ich wollte wissen was meine Eltern mir da rausgesucht hatten. Vielleicht würde es ja sogar ein wenig Spaß machen dort zu helfen. Geld bekam ich aber keins, meinte ich mich zu erinnern.
„Hey, musst du auch gleich raus?", fragte plötzlich eine Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehte erkannte ich den seltsamen Junge von heute Morgen. „Ja. Endlich.", antwortete ich etwas unsicher, da ich es wirklich nicht gewohnt war einfach angesprochen zu werden. Ohne wirklich abzuwarten, ob ich mich überhaupt unterhalten wollte, begann er sich über die "mega" unbequeme und anstrengende Fahrt auszulassen. Seltsamerweise schaffte er es dabei zu grinsen.
Er trug eine dünne Strickjacke auf dem dasselbe Motiv, wie auf seinem T-shirt abgebildet war. In seiner linken Hand hielt er allerdings noch eine kleine Box. Beim genaueren Betrachten erkannte ich einen kleinen Welpen, der im Inneren der Box kauerte und verängstig drein schaute.
Er schien zu bemerken, dass ich ihm nicht wirklich zuhörte, denn er stoppte und folgte meinem Blick. Dann er stellte den kleinen Hund überraschenderweise direkt vor: „Oh, das ist Sammy. Ich hab ihn heute vom Tierarzt abgeholt und der Arme ist ganz verängstigt. Er durfte ja leider nicht mit ins Passagierabteil. Und nachdem ich fast vergessen habe ihm seine Medizin zu geben, bin ich mit ihm beim Gepäck gefahren."
Er lächelte und streckte mir seine andere Hand hin, „Ich bin übrigens Kai." „Hi, Ich bin Helena", sagte ich etwas überfordert, da ich keine Hand frei hatte und hielt ihm schließlich etwas unbeholfen mein Handgelenk hin. Er lachte nur und meinte, dass er sich freute mich kennenzulernen.
Weiter kamen wir erstmal nicht, da der Zug nun endlich in dem kleinen Bahnhof zum stehen kam.
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Never. Ever.
Romance„𝑾𝒂𝒓𝒖𝒎 𝒘𝒂𝒓 𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒐 𝒆𝒊𝒏 𝑳𝒐𝒔𝒆𝒓? 𝑾𝒂𝒓𝒖𝒎 𝒌𝒐𝒏𝒏𝒕𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒆𝒊𝒏𝒇𝒂𝒄𝒉 𝒇ü𝒓 𝒔𝒊𝒆 𝒅𝒂 𝒔𝒆𝒊𝒏? 𝑾𝒂𝒓𝒖𝒎 𝒌𝒐𝒏𝒏𝒕𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒆𝒊𝒏𝒎𝒂𝒍 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒓𝒊𝒄𝒉𝒕𝒊𝒈 𝒎𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏?" Jules der Einzelgä...