Sa, 04.08.1990
Höllische Kopfschmerzen. Dass war das erste was ich wahrnehmen konnte. Meine Augen klebten und ich hatte Mühe sie zu öffnen. Wollte ich eigentlich sehen, was hier vor sich ging? Immer wieder zuckte mein Körper zusammen und wenn er es gerade nicht tat, lag er nur Schlaff da. Alles fühlte sich so schwer an. Der Untergrund, auf welchem ich lag, war gerade mal so weich, dass man es als Matratze bezeichnen konnte. Etwas war an meiner Nase und meinem Mund befestigt. Vielleicht ein Atemgerät? Meine Gedanken waren vernebelt, sodass ich nicht erschließen konnte, worum es sich handelte. Das Atmen viel mir zum Glück leicht.Ein weiteres Mal versuchte ich meine klebrigen Augen zu öffnen. Unter großer Anstrengung schaffte ich es tatsächlich, einen Spaltbreit Licht zu erhaschen. Viel zu grelles Licht strahlte mir entgegen, weshalb ich meine Augen sofort wieder zusammenkniff. Da mir das sehen wohl verwehrt bleiben würde, versuchte ich mich auf meine anderen Sinne zu konzentrieren. Kurz kam mir der Gedanke, dass ich mich an nichts erinnern konnte. Ich wusste weder, was mich an diesen Ort gebracht hatte, noch, was danach und davor geschehen war. Es machte mir Angst, weshalb ich die Gedanken sofort wieder verdrängte.
Dann hörte ich Stimmen. Sie waren dumpf und schienen weit entfernt, als würde ich Unterwasser sein. Außerdem war da noch ein Piepen, welches in sicheren drei Sekunden Abständen ertönte. Verzweifelt versuchte ich die Worte der redenden Personen zu verstehen, doch die Kopfschmerzen vergrößerten sich und übertönten jegliche Geräusche mit einem schrillen Zischen. Verbittert biss ich die Zähne aufeinander. Ich musste wissen was hier passierte. Vielleicht war das hier ein Krankenhaus und ich war schwer verletzt oder so. Sofort bekam ich Angst, dass mir näherstehende Leute ebenfalls verletzt seinen konnten. Dann stellte ich mit erschrecken fest, dass mir niemand einfiel, den ich kannte. Als wäre ich neu auf dieser Welt und würde niemanden kennen.
Plötzlich wurden die Stimmen lauter. Sie schienen hastig, als würden die Personen aufgebracht diskutieren. An meinen Ohren spürte ich plötzlich einen massiven Druck und erschrocken riss ich die Augen auf. Das Licht war immer noch grell, doch ich konnte etwas sehen. Ich lag auf einer weißen Matratze. Generell war alles in diesem kleinen Raum weiß oder durchsichtig. So wie der Farblose Kasten, in dem ich mich befand, als würde ich in einem Sarg liegen. War ich etwa tot?
„Er ist aufgewacht!"
Die laute Stimme brachte meinen Kopf wieder zum dröhnen, doch ich versuchte mich zu konzentrieren. „Verdammt was machen wir jetzt?", ertönte eine andere Stimme mindestens genauso aufgebracht wie die erste. Ein Blick nach Rechts verriet mir, dass die Stimmen zu zwei Männern, ebenfalls komplett in Weiß gekleidet, gehörten. Sie sahen geschockt aus, soweit ich es erkennen konnte. Der jünger aussehende trat an ein Gerät direkt neben mir. Es war sicher gute zwei Meter groß und voller Kabel und anderen Maschinenteilen, von welchen ich überhaupt nichts verstand. Die Schläuche, die meinen Mund und Nase bedeckten, führten ebenfalls zu diesem ungewöhnlichem Konstrukt.
Der Mann fummelte hektisch an dem Gerät herum, bis mich plötzlich ein schmerzhafter Stromschlag erschütterte. Wenige Sekunden später verdunkelte sich meine Sicht.∘∙∘∙∘∙∘
Entspannt schlenderte ich dahin, durch den friedlichen Wald, in welchem kein Geräusch nicht der Natur angehörte. Es war spät am Abend und etwas Frisch, allerdings nur etwas. Zufrieden rauchte ich meine Zigarette und atmete die angenehme Waldluft ein. Ein Geräusch, welches sicherlich nicht zum Wald gehörte, ertönte. Verwundert blieb ich stehen und schaute mich um. Dann sah ich ein Licht zwischen ein paar Bäumen. Mit leisen Schritten ging ich auf es zu. Ich sah drei Menschen, einer von ihnen hatte eine Taschenlampe, welche das Licht Hervorruf. Ich kniff meine Augen zusammen um mehr zu erkennen. Da stimmte doch etwas nicht...
Dann sah ich, dass einer der Personen, die etwas kleiner war, von den anderen mitgezogen wurde und sowohl eine Augenbinde, als auch einen Knebel trug, sowie einen schmerzhaft aussehenden Strick um Körper und Arme.
Die zwei anderen, wahrscheinlich waren es Männer, unterhielten sich hektisch, doch ich konnte nicht hören, was sie sagten, dafür waren sie zu weit entfernt. Sie blieben stehen und plötzlich nahm einer der Männer ein Holzstück und Schlug mit voller Kraft auf den gefesselten ein, der sofort zusammenbrach und auf dem kalten Waldboden leblos liegen blieb. Ich zuckte erschrocken auf. So etwas war auf keinen Fall erlaubt, ich sollte jemanden verständigen..Aber in dem Moment war ich zu geschockt. In meinen Zwanzig Lebensjahren hatte ich so etwas noch nie erlebt..
Ich sah, wie die Männer Strick, Knebel und Augenbinde Abnahmen und verschwanden. Auch als sie schon lange weg waren, stand ich da. Als ich mich aus meiner Starre löste, war es schon finstere Nacht und ich beschloss, alles was ich gesehen hatte zu vergessen. Was für ein Feigling ich doch war...—
Willkommen zu dieser Geschichte, ich hoffe sie gefällt euch..
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Lost Boy||Yoonmin
Fanfiction„Alle Menschen sind gleich. Sie sind nur mit sich selbst beschäftigt." „Du hast keinen Beweis, dass alle Menschen gleich sind, denn du kennst nicht alle Menschen." „Woher willst du das Wissen? Du kennst mich nicht. Du weißt nicht, wen ich kenne und...